Erkelenzer bei der WM in Abu Dhabi Wie sich Triathlet Ralf Laermann zur Vize-Weltmeisterschaft kämpfte

Triathlon · Ralf Laermann gewinnt bei der Triathlon-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi die Silbermedaille in seiner Altersklasse. Dabei sah es nach einer Herz-Operation im Sommer nicht danach aus, dass der Erkelenzer in diesem Jahr überhaupt noch einmal Sport treiben könne.

 Ralf Laermann aus Erkelenz hat bei der Triathlon-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi die Silbermedaille der AK M60 gewonnen.

Ralf Laermann aus Erkelenz hat bei der Triathlon-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi die Silbermedaille der AK M60 gewonnen.

Foto: Ralf Laermann

Bei der in dieser Jahreszeit sehr spät stattfindenden Kurzstrecken-Weltmeisterschaft im Triathlon im arabischen Abu Dhabi auf Yas Island – nahe der Formel1-Strecke und dem Ferrari-World-Themenpark – hat der Erkelenzer Ralf Laermann gut abgeschnitten. Bei sommerlichen Temperaturen von etwa 34 Grad Celsius erkämpfte er die Vize-Weltmeisterschaft in der Altersklasse der über 60-Jährigen. Er war aufgrund seiner Vorjahresleistungen vom Deutschen Triathlon-Verband dafür nominiert worden.

In der kürzesten Triathlon-Disziplin überhaupt musste Laermann 400 Meter schwimmen, elf Kilometer Radfahren und 2,4 Kilometer Laufen. „Das bedeutete für mich: Von Anfang an Tempo bis zum Anschlag meiner Kraftreserven zu machen“, sagt Laermann, der im Abteilungsvorstand des Mönchengladbacher TV 1848, im TV Erkelenz und mittlerweile auch im Präsidium des Triathlon-Landesverbandes ist. Im Wasser war Laermann Vierter, mit 14 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Bereits hinter der sehr langen Wechselzone ging der Bauingenieur als Erster auf die Radstrecke. Er überholte den Briten Mark Booth, Roger Spice aus Neuseeland und den Kanadier Whittier Skaugg schon vor dem Wechsel auf die Radstrecke. Doch der Kanadier war dann auf dem Rad schneller und Laermann machte beim Laufen nur fünf Sekunden gut. Der Erkelenzer holte seinen Konkurrenten aus Kanada so bis zur Ziellinie nicht mehr ein.

Mit der jeweils viertbesten Rad- und Laufzeit legte Laermann bei der Triathlon-WM in Abu Dhabi ein sehr ausgeglichenes Rennen hin. „Immerhin in der Wechselzone war ich der Beste“, erzählt der Erkelenzer Triathlet nach dem Rennen schmunzelnd.

Nach 39:15 Minuten lief er mit 32 Sekunden Rückstand als Vize-Weltmeister der Altersklasse M60 durchs Ziel. Am Ende war es die Silbermedaille, die ihm abends vom Scheich Abu Dhabis höchstpersönlich um den Hals gehängt wurde. „Darüber war ich sehr glücklich, denn im Sommer sah es noch nicht danach aus, dass ich in diesem Jahr überhaupt noch mal Leistungssport machen könnte.“

Ein über Monate ausgedehntes gesundheitliches Problem machte bei ihm einen medizinischen Eingriff am Herzen notwendig. Laermann trainierte daher gesundheitlich bedingt in diesem Jahr lange gar nicht beziehungsweise nur eingeschränkt, denn auch eine Covid-Infektion zeigte Nachwirkungen beim Triathleten. Nach dem medizinischen Eingriff im Juli bekam er dann aber grünes Licht seines Arztes.

So startete Ralf Laermann wieder im August mit dem Training. Nach einigen Testwettkämpfen im September, die ihm wieder Hoffnung gaben, entschloss sich der ehemalige Lehrer des Berufskollegs Dülken bei der WM in den Vereinigten Arabischen Emiraten an den Start zu gehen. 

Bereits zwei Tage nach dem Gewinn der Silbermedaille nahm er – noch nicht ganz ausgeruht – auch noch an dem WM-Rennen über die Olympische Distanz teil. Im letzten Rennen des Jahres über 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen, stellte sich Laermann noch einmal der Konkurrenz. Bei extremen Bedingungen war es wiederum eine Hitzeschlacht mit 35 Grad Celsius Schattentemperatur. Die Wassertemperatur im Persischen Golf betrug 29,6 Grad Celsius. Die neuntbeste Schwimmzeit, neuntbeste Radzeit und viertbeste Laufzeit brachten Laermann am Ende in Abu Dhabi noch einen siebten Platz der Altersklasse M60 in 2:23:13 Stunden ein.

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