Wirtschaft in Mönchengladbach Weniger Arbeitslose trotz Krisensorgen

Mönchengladbach · Im September 2022 ist die Zahl der Gladbacher ohne Job weiter gesunken – trotz Befürchtungen vor Energiekrisen und Lieferstopps. Geht das so weiter?

 Rainer Imkamp ist Chef der Arbeitsagentur Mönchengladbach.

Rainer Imkamp ist Chef der Arbeitsagentur Mönchengladbach.

Foto: bauch, jana (jaba)

Corona-Pandemie, Rezessionssorgen und hohe Inflation – eigentlich häufen sich insbesondere infolge des Ukraine-Krieges die Sorgen in der Wirtschaft. Auf den Arbeitsmarkt hat dies aber (noch) keine Auswirkungen: Die Zahl der Arbeitslosen in Mönchengladbach ist im September um 123 Frauen und Männer auf 13.596 gesunken. Das ist im Vergleich zu August ein Rückgang um 0,9 Prozent. Im Jahresvergleich beträgt der Rückgang 2,8 Prozent, im September 2021 waren 394 Arbeitslose mehr gemeldet als heute.

Die Arbeitslosenquote sank im September 2022 um 0,1 Prozentpunkte auf 9,7 Prozent. Sie liegt damit um 0,2 Prozentpunkte unter September 2021 (9,9 Prozent). Das teilte die Agentur für Arbeit am Freitag mit. Die Agentur ist für die Stadt Mönchengladbach wie auch für den Rein-Kreis Neuss zuständig.

Der grundsätzliche Eindruck des Arbeitsmarktes in beiden Regionen ist positiv: Noch nie in diesem Jahr nahmen so viele arbeitslose Menschen innerhalb eines Monats eine neue Erwerbstätigkeit auf (1651) und der Bestand an offenen Arbeitsstellen verharrt auf hohem Niveau (6867). „In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Arbeitsmarkt in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss bei allen Folgen, die sich aus der Corona-Pandemie und aus Russlands Krieg gegen die Ukraine ergeben, stabil gezeigt“, sagt Rainer Imkamp, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Mönchengladbach. „Mit Blick auf die prognostizierten gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen dürfte sich die Situation in den nächsten Monaten allerdings ändern. Ein Einbruch des heimischen Arbeitsmarktes ist aufgrund der erfreulicherweise stabilen Ausgangslage nicht zu erwarten. Mit dämpfenden Effekten werden wir aber umgehen müssen.“ Ein erstes Anzeichen könne der reduzierte Zugang neuer Arbeitsstellen sein (1062; minus 401 zum Vormonat).

484 neue offene Stellen meldeten die Unternehmen in Mönchengladbach im September 2022. Das sind 246 weniger als im Vormonat (minus 33,7 Prozent) und 81 weniger als vor einem Jahr (minus 14,3 Prozent). 481 der gemeldeten Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 440 der neu zugegangenen Stellen sind unbefristet zu besetzen. Im September 2022 ging die Zahl der freien Arbeitsstellen im Bestand im Stadtgebiet von Mönchengladbach um 54 auf 2947 Stellen (minus 1,8 Prozent) zurück. Das entspricht einem Plus von 22,6 Prozent zum Vorjahresmonat (plus 544 Stellen). 2905 Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 2655 der Stellen im Bestand sind unbefristet zu besetzen.

(angr)
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