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Kein Platz in der RB 48 Explosive Stimmung im Regio-Zug

Leverkusen · Streckensperrung führt zu drangvoller Enge im Waggon. Versprochene Entlastung fehlte. Kritik an National Express.

 Drangvolle Enge im RB 48 nach der Streckensperrung des RE 7

Drangvolle Enge im RB 48 nach der Streckensperrung des RE 7

Foto: Friedrich Busch

Die wegen des Ausfalls des RE 7 stark belastete Zugverbindung nach Köln sorgt weiter für großen Unmut bei den Fahrgästen. Zwar habe sich die Situation am Mittwoch etwas entspannt, doch bleibe die Verärgerung  über den Streckenbetreiber National Express weiter groß, berichtet der Opladener FDP-Ratsherr Friedrich Busch, der selbst als Fahrgast zu den Leidtragenden zählt. Besonders am Montag und Dienstag war es seinem Bericht zufolge zu Platzmangel und drangvoller Enge in den Zügen der Linie RB 48 gekommen, die von vielen Pendlern vor allem als Verbindung nach Köln genutzt wird. Die Fahrgäste hätten sich so in den Zug pferchen müssen, dass sie sich kaum noch hätten bewegen können. „Die Stimmung war auf dem Siedepunkt“, berichtet Busch.

Der Hintergrund:  Weil Weichen erneuert und Brückenbalken der Kölner Hohenzollernbrücke saniert werden müssen, ist der Streckenabschnitt zwischen Opladen und Köln Hbf auf der Linie RE 7 seit Montag und bis zum 28. April,  24 Uhr, gesperrt. Die Züge fahren nur zwischen Rheine/Münster und Opladen sowie zwischen Köln Hbf und Krefeld Hbf. Auf seiner Homepage bittet National Express seine Fahrgäste auf den RB 48 auszuweichen und kündigt an, „zusätzliche Wageneinheiten“ vorzuhalten, „um somit weitere Kapazitäten für die Fahrgäste anzubieten“. Aber genau das ist zumindest an den ersten Tagen offenbar nicht geschehen.

   Busch berichtet, an beiden Tagen habe um 7.45 Uhr nur ein Zugteil mit  fünf Elementen bereitgestanden, das für den großen Andrang an Pendlern auf dem Opladener Bahnsteig bei Weitem nicht gereicht  und zu dieser für die Fahrgäste unzumutbaren Situation geführt habe. „Im Zug war die Situation aufgekocht“, berichtet der FDP-Ratsherr. In der drangvollen Enge hätten Fahrgäste versucht, die Hotline von National Express zu erreichen, um sich zu beschweren und auf die Situation hinzuweisen. Die Vorschläge anderer Fahrgäste hätten von Unterschriftenlisten bis hin zu Gleisbesetzungen gereicht. Busch: „Man fühlt sich einfach hilflos.“ Er selbst hat per Mail einen Beschwerdebrief  an den Nahverkehr Rheinland geschickt und fordert darin eine Abmahnung von National Express durch den Aufgabenträger. „So etwas darf es gerade vor dem Hintergrund der Mobilitätswende nicht geben“, sagt Busch.

Eine solche Abmahnung würde nur im „absoluten Ausnahmefall“ verhängt, berichtet Benjamin Jeschor, Pressesprecher beim Nahverkehr Rheinland. In jedem Fall müsse National Express aber mit Strafzahlungen rechnen, wenn es nicht die vertraglich vereinbarten und täglich gemeldeten Kapazitäten einhalte.

National Express hat sich bei den Fahrgästen entschuldigt und die Übernahme von möglichen Taxikosten gegen Quittung angeboten. Dazu sagt Busch: „Die Ankündigung, die Taxikosten für diejenigen zu erstatten, die zu dieser Transportmöglichkeit gegriffen haben, ist immerhin eine Geste. Besser wäre allerdings, wenn dies zu einer festen Garantieleistung von National Express werden würde, wenn im Berufsverkehr nur ein Kurzzug eingesetzt wird mit den von mir beschriebenen Konsequenzen. Hier ist auch der Auftraggeber, der Nahverkehr Rheinland gefordert, diese Regelung mit National Express verbindlich festzulegen im Sinne einer Garantieleistung.“

     

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