Fußball-Oberliga Fabio Forster: „Wir müssen noch ekliger auftreten“

Interview | Kleve · Der Kapitän des 1. FC Kleve spricht vor der Heimpartie gegen TVD Velbert über die Ergebnisflaute, die Unterstützung der Fans und seine Treue zum Traditionsklubs.

 Fabio Forster (am Ball) ist Anführer, Spielorganisator und Lautsprecher des 1. FC Kleve.

Fabio Forster (am Ball) ist Anführer, Spielorganisator und Lautsprecher des 1. FC Kleve.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Fabio Forster ist seit Jahren Anführer, Spielorganisator und Lautsprecher beim Fußball-Oberligisten 1. FC Kleve. Der 30-jährige Mittelfeldakteur spielt bei den Senioren die elfte Saison für den Fusionsklub. Zwischenzeitlich kickte der Kapitän, der aus der Jugend-Abteilung der Rot-Blauen stammt und als Lehrer tätig ist, jeweils eine Spielzeit für die SV Hönnepel-Niedermörmter (2011/2012) und den SC Düsseldorf-West (2016/2017). Am Ostermontag, 16 Uhr, trifft er mit seinem Team, das in der Aufstiegsrunde auf dem fünften Platz steht, in der heimischen Eroglu-Arena auf den Tabellensechsten TVD Velbert.

Herr Forster, am Montag geht es für Ihr Team gegen den TVD Velbert. Wie stark ist die Mannschaft?

Fabio Forster Für mich ist TVD Velbert eine leicht unterschätzte Mannschaft. Wenn man sich die Namen im Kader ansieht, versteht man, dass das Team eine hohe Qualität hat. In den vergangenen Spielzeiten hatten wir immer wieder enge Duelle gegen den TVD Velbert. Wir werden also auf keinen Fall den Fehler machen, den Gegner zu unterschätzen. Klar ist aber auch, dass wir gewinnen wollen.

Der 1. FC Kleve hat seit Ende Februar nicht mehr gewonnen, obwohl er zuletzt durchaus gut gespielt hat – etwa bei der unglücklichen 3:4-Niederlage gegen Tabellenführer SSVg. Velbert. Woran liegt es, dass die Ergebnisse ausbleiben?

Forster Nun, wir sind eine sehr selbstkritische Mannschaft. Aber man muss in der aktuellen Situation sagen, dass die Niederlagen allesamt sehr ärgerlich waren. Wir hätten immer mindestens einen Punkt verdient gehabt. Auch im Niederrheinpokal gegen den 1. FC Bocholt wäre ein Weiterkommen möglich gewesen. Danach saßen wir wieder mit leeren Händen in der Kabine. Vielleicht müssen wir noch ekliger auftreten, noch galliger sein. Man sagt ja, dass man lieber ein Mal deutlich verlieren kann als mehrmals knapp. Das Gefühl haben wir aktuell. Wir wollen unbedingt wieder siegen.

Wie zufrieden sind Sie bislang mit den eigenen Vorstellungen?

Forster Ehrlicherweise war ich zum Anfang der Saison nicht wirklich zufrieden. Ich kann das an nichts festmachen, aber es lief nicht perfekt. Im Laufe der Hinrunde bin ich besser reingekommen. Zuletzt konnte ich durchaus zufrieden sein. Es ist auch mein Anspruch, nun etwas offensivfreudiger und torgefährlicher aufzutreten. Da haben die beiden Tore gegen die Sportfreunde Baumberg und den SC Düsseldorf-West im März gutgetan. Das zeigt, dass ich auf einem guten Weg bin und vorangehe. Als Kapitän muss ich nun den Weg weisen, um die kleine Negativ-Serie beenden.

In der Aufstiegsrunde warten nur noch Partien gegen Top-Teams. Hoffen Sie, dass daher auch noch einmal einige Zuschauer mehr kommen?

Forster Natürlich besteht diese Hoffnung. Am Montag könnte es schon einmal voll werden, zumal der Eintritt für alle frei ist. Mit dieser Freikartenaktion wollen wir uns als Mannschaft für die Unterstützung der Fans bei Heim- und Auswärtsspielen bedanken. In der Aufstiegsrunde geht es in den kommenden Monaten nur noch gegen starke Mannschaften, wir haben sieben Heimspiele. Ich hoffe, dass das noch einmal mehr Leute mobilisiert, in unsere Arena zu kommen. Vielleicht können wir so in den Bereich von 500 bis 600 Zuschauern vorstoßen.

Wie sehr braucht Ihre Mannschaft die Unterstützung von der Tribüne?

Forster In der Vergangenheit war es häufig so, dass der Funke von der Tribüne auf den Rasen und uns Spieler übergesprungen ist. Auch wenn wir natürlich noch auf einige Zuschauer mehr hoffen, muss man auch mal sagen, dass all jene Fans, die uns sowieso immer treu sind, eine riesige Stütze sind. Sie stehen immer toll hinter uns, auch auswärts. Das wissen wir als Mannschaft wertzuschätzen.

Sie haben bereits vor Monaten Ihre Zusage für die kommende Saison gegeben. Haben Sie nie mal daran gedacht, den Klub zu wechseln?

Forster Nein, tatsächlich nicht. Vielleicht würde man mal darüber nachdenken, wenn sich ein höherklassiger Verein meldet. Aber in meiner Situation war für mich ganz klar, dass ich bleiben will. Warum sollte man auch etwas ändern, wenn alles passt? Die Mannschaft, der Trainer, der Vorstand, das Stadion, die Jugend-Abteilung und die Zuschauer – beim 1. FC Kleve stimmt einfach alles. Außerdem spielen wir seit fünf Jahren erfolgreich mit einem Stamm von elf, zwölf Jungs, die auch bleiben werden. Da verlasse ich doch den Verein nicht, um anderswo vielleicht 100 Euro mehr im Monat zu verdienen, zumal ich ein Eigengewächs dieses Klubs bin.

Wie zufrieden sind Sie über den Modus der Teilung in eine Aufstiegs- und eine Abstiegsrunde, den sich der Verband vor der Saison mit Blick auf Corona ausgedacht hat?

Forster Grundsätzlich ist das aus meiner Sicht eine gute Regelung. Allerdings hätte ich kein Problem damit gehabt, gegen alle Teams ein Hin- und Rückspiel auszutragen. Wir sind für unsere Fitness bekannt, das hätten wir locker hinbekommen. Nun bestreiten wir 33 Partien, das ist in Ordnung. Ich glaube, dass sich der Verband eine faire Regelung ausgedacht hat.

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