Hans-Dieter Clauser aus Langenfeld „Bob“-Initiator erhält das Verdienstkreuz

Langenfeld · Hans-Dieter Clauser fördert die Berufsorientierung bei Jugendlichen – konsequent und ehrenamtlich. Das ist auch in Berlin angekommen.

 Bundesverdienstkreuz für Hans-Dieter Clauser: Ehefrau Renate freut sich mit ihm.

Bundesverdienstkreuz für Hans-Dieter Clauser: Ehefrau Renate freut sich mit ihm.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Bei Hans-Dieter Clauser (70) ist die Freude riesig. „Ich habe die Tragweite der Auszeichnung erst gar nicht realisiert“, sagt der Ingenieur und selbstständige Unternehmer, der seit 2015 in Ruhestand ist. Die Auszeichnung mit dem „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“, wie sie offiziell heißt, gilt vor allem seinem Engagement für die Berufsorientierungsbörse, kurz „Bob“ genannt.

„Um die Berufsfindung von jungen Menschen zu unterstützen, musste man kein Hellseher sein“, sagt Clauser. „Ich hab damals eine Shellstudie gelesen und die sagte aus, dass es weniger Nachwuchs geben würde und damit auch weniger junge Menschen, die eine Ausbildung machen können. „Also bin ich aktiv geworden.“ 2007 hat er in Langenfeld die „Bob“ gegründet, die Arbeitgeber und junge Menschen zusammenbringen soll. 2012 wurde daraus der Verein Bob plus. Rund 2500 Schüler der umliegenden weiterführenden Schulen ab der Klasse 8 können so frühzeitig potenzielle Arbeitgeber kennenlernen und umgekehrt.

In diesem Jahr ist allerdings alles anders. Coronabedingt. Die Bob wird es nur in digitaler Form geben. „Diese Form der Bob ist dreimal so teuer wie eine Präsenzmesse in der Stadthalle“, sagt Clauser. „Wir haben allen Unternehmen, die sich dort präsentieren wollen, Begrüßungsvideos angeboten. Dafür haben wir ein Kamerateam gebucht. Die Kommunikationsmodule, über die sich Unternehmensvertreter und Schüler austauschen können, stehen jetzt sogar für ein ganzes Jahr zur Verfügung“, erläutert Clauser. Etwas anderes hätte sich nicht gerechnet. Terminiert ist die Berufsorientierungsbörse für den 18. und 19. November, von 10 bis 15 Uhr.

 Bei den Berufsorientierungsbörsen in der Langenfelder Stadthalle können die jungen Leute mitunter schon Berufspraxis schnuppern.

Bei den Berufsorientierungsbörsen in der Langenfelder Stadthalle können die jungen Leute mitunter schon Berufspraxis schnuppern.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

 In den Tagen bis dahin werden Clauser und seine Mitstreiter die Schulen ansprechen, und Lehrern das Programm nahe bringen. Alle Beteiligten sollen den virtuellen Rundgang über die Messe kennenlernen. „Dabei haben die Monheimer Schulen einen Vorteil. Sie sind bei der Digitalisierung fortgeschritten, ebenso die Berufskolleges Hilden und Opladen“, sagt er. Letzteres habe bereits ein Konzept erarbeitet, das man vielleicht auch anderen Schulen zur Verfügung stellen könnte.

 Glücklicherweise, so der Initiator der Bob, würde das finanzielle Risiko auf viele Schultern verteilt. Die Städte Monheim, Langenfeld, Leichlingen und Hilden sowie die Arbeitsagentur unterstützen das Projekt, das sonst aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen gestemmt werden müsste. Zugute kommt Clauser, dass er nicht nur motivieren kann, sondern auch ein guter Netzwerker ist, wie Landrat Thomas Hendele und Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider bei der Überreichung des Verdienstkreuzes hervorheben. Clauser kann auf die Unterstützung der CDU, wo er seit mehr als 40 Jahren Mitglied ist, rechnen. Die CDU-Bundestagsabgeordntee Michaela Noll hat den Vorschlag in Berlin vorangebracht. „Drei Jahre hat das gedauert“, sagt sie.

Außerdem war Clauser von 1987 bis 2017 Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung MIT in Langenfeld. „Daher weiß ich auch, wo Unternehmen der Schuh drückt“, sagt er, kann sich von dort aber auch Unterstützung erhoffen.

Eine Hilfe ist ihm gewiss: Seine Frau Renate ist immer mit dabei. „Wir haben zusammen studiert“, sagt sie und erweist sich so als kenntnisreiche Partnerin im Team Clauser.

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