Bundestagswahl im Kreis Heinsberg Hermann Navel (AfD) sieht den Euro vor dem Aus

Wassenberg · Auf zehn Prozent plus x hofft AfD-Kandidat Hermann Navel aus Wassenberg-Birgelen bei Bundestagswahl, die am kommenden Sonntag, 26. September, stattfindet.

 Hermann Navel (73) ist Bundestagskandidat der AfD im Kreis Heinsberg.

Hermann Navel (73) ist Bundestagskandidat der AfD im Kreis Heinsberg.

Foto: de FOTOGRAF/FRED deFOTOGRAF + Marliese Finde

Es ist sein dritter Anlauf. Hermann Navel ging bereits bei den Bundestagswahlen 2013 und 2017 als Kandidat für die AfD ins Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis 89 Heinsberg. Am Sonntag, 26. September, will der 73-Jährige es erneut versuchen. 2013 kam er auf 2,3 Prozent der gültigen Wählerstimmen im Kreis Heinsberg, 2017 waren es 8,3 Prozent. Wenn er diesmal auf ein zweistelliges Ergebnis käme, zehn Prozent plus x, wäre er zufrieden, sagt Hermann Navel.

Der Euro und die Wirtschaftspolitik sind die Lieblingsthemen von Hermann Navel. In der AfD ist er ein Mann der ersten Stunde. Er gehörte schon der im September 2012 ins Leben gerufenen Wahlalternative 2013 an, aus der kurz darauf die AfD hervorging. Damals wie heute ging es Hermann Navel vor allem um den Euro, den man seiner Meinung nach so schnell wie möglich abschaffen sollte. „Ich bin mir sicher, dass der Euro in zehn Jahren nicht mehr existiert“, sagt der Elektrikermeister im Ruhestand, der zuletzt bei Siemens in Duisburg gearbeitet hat. Die Politik der vergangenen Jahre sei für eine hohe Verschuldung verantwortlich, das Rentensystem werde bald kollabieren, ist Hermann Navel sicher. „Jedes Jahr fehlen 75 Milliarden Euro in der Rentenkasse, das System ist de facto am Ende“, sagt Hermann Navel. Spätestens wenn die Generation der Babyboomer in den Ruhestand gehe, werde alles zusammenbrechen: „Fahren Sie doch mal zum Bahnhof nach Heinsberg. Da sehen Sie jeden Tag ältere Menschen, die leere Flaschen sammeln müssen, um über die Runden zu kommen.“ Hermann Navel ist verheiratet, hat zwei 39 und 41 Jahre alte Söhne und wohnt in Wassenberg-Birgelen. Zu seinen Hobbys zählen das Segelfliegen, Motorradfahren und Mountainbiken. Außerdem ist er Sportschütze.

Warum der AfD von anderen Parteien vorgeworfen werde, dass sie kein regierungsfähriges Konzept habe, kann Navel nicht nachvollziehen. „Das Programm der AfD ist im Internet für alle einsehbar und unterscheidet sich kaum vom Programm der CDU aus dem Jahr 2000“, meint er. Mit Blick auf das Thema Sicherheit schlägt der 73-Jährige vor, die Landesgrenzen strenger zu kontrollieren. Denn ein Staat, der seine Grenzen aufgebe, gebe seine Staatlichkeit auf, meint Navel. „Ich fahre regelmäßig in die Niederlande. Da ist es doch kein Problem, den Pass vorzuzeigen“, sagt er. Außerdem habe er im Gegensatz zu vielen anderen Deutschen kein Problem damit, stolz auf sein Heimatland zu sein. Bei seinem Besuch im US-Bundesstaat Illinois fiel ihm auf, dass dort fast vor jedem Haus die amerikanische Flagge weht. Einen solchen Patriotismus wünscht sich Hermann Navel auch für Deutschland. „Deutsche Leitkultur statt Multikulti“ – Hermann Navel hat mit diesem Satz kein Problem.

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