Heimpleite dämpft Stimmung beim Premierenspiel nicht Der große Abend des SV Niersquelle Kuckum

Fussball-Kreisliga · Knapp 500 Menschen kamen zum Premierenspiel beim SV Niersquelle Kuckum ins Niersstadion. Die 0:2-Niederlage gegen Sparta Gerderath tat der prächtigen Stimmung keinen Abbruch.

 Typische Szene in dem umkämpften Premierenspiel auf der neuen Kuckumer Anlage: Gerderaths Cagri Kösecik (r.) spitzelt dem angreifenden Jan Ockun den Ball vom Fuß.

Typische Szene in dem umkämpften Premierenspiel auf der neuen Kuckumer Anlage: Gerderaths Cagri Kösecik (r.) spitzelt dem angreifenden Jan Ockun den Ball vom Fuß.

Foto: Nipko

Thomas Portz versuchte erst gar nicht, den „Mister Cool“ zu geben: „Ja, ich bin aufgeregt“, bekannte der Vorsitzende des SV Niersquelle Kuckum, die treibende Kraft seitens des Vereins bei Planung und Bau der neuen und äußerst imposanten Sportanlage am Umsiedlungsort. Die Aufregung hatte weniger mit der einige Minuten später angepfiffenen Ligapartie gegen die mit dem SV befreundete Sparta aus Gerderath an sich zu tun hatte. Sondern weit mehr damit, dass dies eben das Premierenspiel auf dem Kunstrasenplatz des Niersstadions war.

 Vor dem Eröffnungsspiel auf dem neuen Kunstrasen begrüßte Thomas Portz die Gäste über Lautsprecher.

Vor dem Eröffnungsspiel auf dem neuen Kunstrasen begrüßte Thomas Portz die Gäste über Lautsprecher.

Foto: Nipko

Knapp 500 Menschen, darunter viele Weggefährten aus den vergangenen Jahrzehnten, wollten sich dies nicht entgehen lassen. „Das Projekt hat viel Zeit, Kraft und Nerven gekostet. Es waren von der ersten Planung an zehn nervenaufreibende Jahre“, sagte Portz – und erinnerte an die Anfänge: „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir mit Vertretern von Stadt und RWE 2011 im Keyenberger Hof unser erstes Treffen hatten. Ich hatte danach eine ganz schöne Krawatte. Denn ich war überhaupt nicht zufrieden damit, was wir bekommen sollten.“

Sehr wohl aber damit, was sich in den zehn Jahren daraus entwickelt hat: ein Kunst- und ein Naturrasen, wobei letzterer auch noch mit Flutlicht versehen werden soll. Dazu ein beeindruckendes Vereinsheim, um das den SV künftig mit Sicherheit viele beneiden werden. Beim Eröffnungsspiel glühten die Zapfhähne dort schon mal ordentlich – die Kühlbox im Vereinsheim fasst immerhin zehn 50-Liter-Fässer.

Die entscheidenden Gespräche mit der Stadt habe er in erster Linie mit einem Mann geführt, erklärte Portz: „Mit dem Ersten Beigeordneten Hans-Heiner Gotzen waren es unter vier Augen zum Teil kontroverse, aber immer konstruktive und an der Sache orientierte Gespräche. Und wenn er einmal etwas zugesagt hatte, dann konnte man sich darauf auch verlassen.“

Den Vergleich zum Aschenplatz samt Infrastruktur am alten Standort brachte Portz so auf den Punkt: „Da sind wir auf der Skala von unter Null auf über 1000 geklettert.“ Was auch Kuckumer Spielerikonen der großen Landesligazeit so sehen: „Ich wäre jetzt gerne noch mal 25 Jahre jünger“, bekannte etwa Michael „Lampe“ Lambertz, rund 20 Jahre Kuckums erster Torwart. Etwa genauso lange war Michael Beckers der Torjäger des SV. Das Premierenspiel ließ auch er sich natürlich nicht entgehen. „Auch wenn ich im Oktober 50 werde: Bei der Reserve werde ich mich noch einmal in einem Spiel einwechseln lassen. Einmal möchte ich auf dem Kunstrasenplatz auch spielen.“ Dazu dachte er an seinen verstorbenen Vater Hardy Beckers, ebenfalls über Jahrzehnte eine treibende Kraft beim SVK: „Ich bin mir sicher: Mein Papa wäre heute stolz wie Bolle.“ Was sicher auch für Kuckums zweiten verstorbenen Ehrenvorsitzenden Helmut Clever gilt – die neue Sportanlage liegt auch am Helmut-Clever-Weg.

Beeindruckt von Kuckums neuem Domizil zeigte sich auch Gerderaths Oldie Pascal „Kalle“ Wilms, der bei der Sparta wieder mitspielt, verletzungsbedingt aber bereits nach 20 Minuten passen musste und noch lange nach Abpfiff auf der Anlage weilte. Er durfte das sogar mit einem Sieg tun, denn die Sparta gewann durch Tore von Patrick Knorn und Moritz Palenga 2:0. Wovon sich Kuckum und ganz besonders Portz den historischen Abend aber nicht verderben ließ: „Heute ist das Ergebnis ausnahmsweise nur drittrangig, das tut der Stimmung keinen Abbruch“, versicherte Portz immer noch bestens gelaunt.

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