Auch im achten Anlauf kein Sieg Joker Hasani rettet Beeck gegen KFC Uerdingen einen Punkt

Regionalliga West · Ein Kellerduell, das seinem Namen gerecht wurde, lieferten sich der FC Wegberg-Beeck und der KFC Uerdingen. Am Ende trennten sich die Kontrahenten nach einer zerfahrenen Begegnung leistungsgerecht 1:1. Beide Teams teilen sich damit weiterhin eine traurige Serie.

 85. Minute: Mit diesem Schuss trifft Beecks Shpend Hasani (rotes Trikot) zum späten Ausgleich.

85. Minute: Mit diesem Schuss trifft Beecks Shpend Hasani (rotes Trikot) zum späten Ausgleich.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Auch gegen Schlusslicht Uerdingen gelang Beeck im achten Versuch nicht der so dringend benötigte erste Saisonsieg. Nach dem 1:1 treten die Kleeblätter weiter auf der Stelle. Einen Sieg hätten sie in der erst am Ende unterhaltsamen Partie auch nicht verdient gehabt – dafür war das angeschlagene Tempo zu gering und die Fehlerquote zu hoch.

„Wir haben leider überhaupt nicht an die gute Vorstellung von Oberhausen anknüpfen können, dafür fehlte auch die nötige Laufbereitschaft. Wir wussten genau, um was es ging, doch herausgekommen ist dabei nur ein Sommerkick. Das ist schon sehr enttäuschend. Gegen einen ehrlich gesagt schlechten Gegner haben wir viel zu viele Fehler gemacht“, fand Beecks Abwehrchef Kevin Weggen klare Worte.

Gegenüber der Anfangsformation von Oberhausen nahm FC-Coach Mark Zeh zwei Änderungen vor: Für den an der Wade verletzten Aram Abdelkarim spielte Jan Bach ganz vorne, dessen Position auf der Zehn nahm überraschenderweise Rückkehrer Meik Kühnel ein. Dass dies nicht unbedingt seine Position ist, zeigte sich aber rasch. Dementsprechend flott stellte Zeh um, beorderte Kühnel auf seine angestammte Position vor der Abwehr und Junior Max Fischer dafür nach vorne. „Max hat das gut gemacht. Er ist für sein Alter schon sehr weit und bei uns schnell eine echte Option geworden“, lobte Zeh den 19-Jährigen, der im Sommer von der U 19 Viktoria Kölns gekommen war.

Nachdem der KFC gut begonnen hatte, leistete er sich danach etliche Stockfehler, aus denen die Gastgeber aber kein Kapital zu schlagen vermochten. Die Höhepunkte der ersten Halbzeit waren allesamt Distanzschüsse. Für Beeck zielten Bach (16.) und Jonathan Benteke (25.) knapp vorbei, aufs Beecker Tor flog umgekehrt der effetvolle Flachschuss von Leon Augusto, den Keeper Stefan Zabel noch so gerade um den Pfosten drehen konnte (44.).

Wer gedacht hatte, dass Beeck mit mehr Schwung und Aggressivität aus der Kabine kommen würde, sah sich getäuscht. Der erste ganz große Aufreger war dann eine Rudelbildung vor der Beecker Bank. Als Konsequenz sah Beecks Co-Trainer Mike Schmalenberg wegen Unsportlichkeit (er hatte den Ball nicht rausgerückt) vom Schiri Rot (62.). Diese Szene schien die Gäste zu mehr Tatendrang zu animieren, bei denen rund 300 mitgereiste Anhänger für einen erstklassigen Support sorgten. Ouadie Barini nagelte den Ball aus etwas spitzem Winkel ans Außenlattenkreuz (66.), doch kurz darauf war die Führung fällig: Justin Neiß schlenzte den Ball freistehend ins Gehäuse (68.).

Beeck berappelte sich, intensivierte endlich den Druck, nachdem zuvor nur ein paar gute Diagonalbälle Weggens Erwähnung verdient hatten und Bach erst in der 72. Minute Beecks ersten vernünftigen Torschuss der zweiten Hälfte abgegeben hatte. Zum Antreiber avancierte in dieser Schlussphase dabei jemand, den man in dieser Rolle beim FC noch nicht erlebt hatte: Justin Hoffmanns kurbelte das Spiel unermüdlich an.

Lauter Einwechselspieler schmuggelten fortan echtes Gefahrengut in den Uerdinger Strafraum: Shpend Hasanis Flachschuss verlangte Jovan Jovic alles ab (74.), und auch beim Kopfball Norman Posts zeigte sich der Torwart auf dem Posten (82.). Ein weiterer Neuer gab dann den Assist zum Ausgleich: Einen gechipten Ball von Sebastian Wilms verlängerte Brooklyn Merl per Kopf zu Hasani, der im Stile eines echten Torjägers zum 1:1 traf (85.).

In der Schlussminute senkte sich dann ein Weitschuss von Uerdingens Torschütze Neiß an die Latte, und in der Nachspielzeit verpasste Hasani bei einem 2:1-Überzahlkonter das genaue Zuspiel auf Benteke, der gegen Uerdingens sperrangelweit offenstehende Abwehr ansonsten freie Bahn gehabt hätte. „Natürlich ist das 1:1 zu wenig, doch wir dürfen nun nicht den Kopf in den Sand stecken“, meinte Kühnel.

Beeck und Uerdingen bleiben damit die einzigen Vereine in der Regionalliga West, die nach dem achten Spieltag noch keinen Sieg einfahren konnten.

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