Kommunalwahlkampf FDP-Chef Heitmann will Oberbürgermeister werden

Krefeld · Wieder kein Bündnis mit der CDU: Heitmann spricht sich für eine offensive Wohnbaupolitik und will dabei das „Grüne Bauhaus“ zur Marke Krefelds machen. Auffällig ist, dass er die Oberbürgermeisterkandidatin der CDU, Kerstin Jensen schont.

 FDP-Chef Joachim C. Heitmann.

FDP-Chef Joachim C. Heitmann.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das bürgerliche Lager aus CDU und FDP wird auch bei der diesjährigen Kommunalwahl nicht gemeinsam kämpfen: Die FDP stellt mit Partei- und Fraktionschef Joachim  Heitmann  einen eigenen Oberbürgerkandidaten auf. Da Heitmann chancenlos ist, gilt seine Kandidatur vor allem als politisches Signal der Eigenständigkeit. Auffällig ist, dass er die Oberbürgermeisterkandidatin Kerstin Jensen – sie war ehemals FDP-Mitglied — nicht erwähnt und nicht attackiert, anders als den Kandidaten der Grünen und Amtsinhaber Frank Meyer.

Heitmann hat dann auch in seiner Bewerbungsrede  sowohl die Grünen als auch die SPD als auch die CDU angegriffen. Das Führungspersonal der Grünen im Stadtrat sei ausgelaugt, der grüne Oberbürgermeisterkandidat Thorsten Hansen blass. Die Hoffnung der Grünen, bei den Kommunalwahlen ein ähnlich gutes Ergebnis wie bei der Europa-Wahl einfahren zu können, speist sich für Heitmann nicht aus eigener Stärke, sondern allein aus dem Bündnis mit Fridays for Future (FFF). Bekanntlich habe die Grünen zwei FFF-Akteure als Kandidaten gewonnen.

Über Amtsinhaber Frank Meyer (SPD) sagt Heitmann ironisch, er sei „sicherlich der beste Wiederwahlkämpfer, den die Krefelder Kommunalwahlpolitik jemals genießen durfte“. Meyer präsentiere „im Halb-Wochenrhythmus neue Ideen und Projekte ohne jeglichen finanziellen Hintergrund“ – Heitmann spricht von bunten Luftballons.

Die CDU muss sich laut Heitmann vorhalten lassen, dass nicht nur der Oberbürgermeister viele Baustellen eröffnet und nicht zum Abschluss gebracht habe, sondern sie selber auch – Anspielung darauf, dass die Christdemokraten in den vergangenen Jahren eng mit der SPD zusammen Politik gemacht hat. Insofern attestiert Heitmann auch der CDU, im Wahlkampf nicht auf eigene Kraft, sondern auf  den für die CDU günstigen Bundestrend zu setzen.

In der Klimapolitik setzt die auf „kleine, aber sehr effektive und sichtbare Maßnahmen, um den Klimawandel in Krefeld, vor allen in der Innenstadt, abzufedern“. Städtebaupolitisch plädiert Heitmann dafür, mit Hilfe des städtischen Grundstücksetats und städtischer Vorkaufsrechte in der Innenstadt investieren und dort bezahlbaren, barrierefreien Wohnraum durch die Wohnstätte zu entwickeln, auch um den sozialen Niedergang der Innenstadt  zu stoppen. Generell spricht er sich für eine offensive Wohnbaupolitik aus, um junge Familien in der Stadt anzusiedeln und so zu verhindern, dass die Bevölkerung schrumpft und demographisch immer älter wird. Besonderheit: Heitmann macht sich für ein „Grünes Bauhaus“ als Krefelder Marke stark, sprich für einen Baustil, der sich am Bauhaus orientiert und klimafreundlich ist.

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