Sport Coronavirus stoppt den Sport

Auch der Fußball-Verband Niederrhein und der Westdeutsche Tischtennis-Verband haben den Spielbetrieb ausgesetzt. Die Frage ist, ob, und wenn ja, wann es weitergeht. Der Fußball muss sich darauf einstellen, dass die Saison verlängert wird.

Corona stoppt den Sport
Foto: Endermann, Andreas (end)

Von Joachim Schwenk

Das Coronavirus stoppt jetzt auch den Amateursport auf ganzer Linie. Am Donnerstag hatten schon der Handball-Verband Niederrhein, der Westdeutsche Basketball-Verband und der Westdeutsche Volleyball-Verband den Spielbetrieb gestoppt. Am Freitag zogen Fußball und Tischtennis nach.

Der Fußball-Verband Niederrhein setzt mit dem Spielbetrieb vorerst bis einschließlich Sonntag, 19. April, aus. Ob der Ball eine Woche später wieder rollen kann, wird sich wohl frühestens Ostern entscheiden. Der Westdeutsche Tischtennis-Verband stellt den Spielbetrieb bis einschließlich Freitag, 17. April, ein. Die betroffenen Sportler und Funktionäre der Region zeigten Verständnis für die Entscheidungen der Verbände. Doch die große Frage bleibt für sie, ob, und wenn ja, wann die Saison weitergeht.

Wenn die jetzt unterbrochene Spielzeit im Fußball wirklich fortgeführt werden sollte, müssen die Vereine sich darauf einstellen, dass sie nicht zum ursprünglich geplanten Zeitpunkt am 23./24. Mai beendet werden kann. Schließlich sind bis zum 19. April sechs Spieltage abgesetzt worden, die noch nachgeholt werden müssten. „Das ist in den vier Wochen, die wir bis zum 24. Mai noch Zeit hätten, wenn die Saison wirklich am 26. April fortgesetzt werden kann, nicht zu schaffen. Zumal es ja noch einige Mannschaften gibt, die weitere Nachholpartien austragen müssen. Stand jetzt, wäre es das Praktikabelste, die Saison zu verlängern“, sagt Holger Tripp, Vorsitzender des Fußballausschusses im Kreis Kleve-Geldern. Mit der Frage, was passiert, wenn der Ball am 26. April nicht wieder rollen kann, habe er sich noch nicht beschäftigt. „Dann müssten wir im Verband und im Kreis neu überlegen und eventuell ganz neue Ideen entwickeln.“

Tripp betonte, dass der Verband den richtigen Zeitpunkt gefunden habe, den Spielbetrieb auszusetzen. „Zum einen hat der Fußball die gesellschaftliche Verpflichtung, so zu handeln. Zum anderen ist die Nachfrage der Vereine gerade in den vergangenen Tagen enorm gestiegen. Es war beim Thema Coronavirus lange Zeit sehr ruhig. Doch zuletzt haben sich vermehrt Klubs gemeldet, die unsicher waren, ob sie weiter spielen sollten oder nicht“, so Tripp. Diese Entscheidung hat der Verband ihnen abgenommen.

Tripp geht davon aus, dass die meisten Klubs jetzt auch mit dem Training aussetzen werden. „Wer A sagt, der muss auch B sagen. Wir können den Vereinen zwar nicht vorschreiben, dass sie nicht mehr trainieren sollen. Doch wir geben ihnen die dringende Empfehlung, das zu tun“, sagt der Vorsitzende des Kreis-Fußballausschusses.

Der Fußball-Verband Niederrhein bittet Vereine, die bis zum 19. April Veranstaltungen wie Turniere ausrichten wollen, sich diesbezüglich mit den Gesundheitsbehörden vor Ort abzustimmen. Ebenso appelliert der Verband an die Klubs, die FVN-Geschäftsstelle in Duisburg davon in Kenntnis zu setzen, falls Spieler, Spielerinnen, Trainer oder andere Funktionsträger in den Vereinen sich mit dem Coronavirus infiziert haben sollten.

Der Westdeutsche Tischtennis-Verband, der alle Einzel- und Mannschafts-Wettbewerbe bis zum 17. April ausgesetzt hat, muss noch darüber beraten, wie es mit der Saison weitergeht und wie in der Auf- und Abstiegsfrage entschieden wird. Dies gilt auch für den Westdeutschen Volleyball-Verband, der den Spielbetrieb bis auf Weiteres gestoppt hat. „Derzeit beraten der Bundesspielausschuss und der Verbandsspielausschuss den Umgang mit Auf- und Absteigern sowie Relegationsteilnehmern. Weitere Informationen werden zeitnah erfolgen“, heißt es auf der Internetseite des Verbandes.

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