Hilden Junge Musiker beziehen ihr Publikum mit ein

Der große JeKits-Tag brachte am Sonntag 250 Grundschüler zum Musizieren auf die Bühne der Hildener Stadthalle.

 Beim ersten Jekits-Tag in Hilden waren 250 Kinder auf der Stadthallenbühne in Aktion.

Beim ersten Jekits-Tag in Hilden waren 250 Kinder auf der Stadthallenbühne in Aktion.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Klang dutzender Blockflöten erfüllte den Raum wie das Summen eines Mückenschwarms. Flirrende Streicher kamen hinzu, Gitarren, Keyboards und weitere Bläser vervollständigten das Klangbild. Dann beendete das Klatschen hunderter Hände auf Kommando das Lied „Fing mir eine Mücke heut“. Es folgte ein kurzer Moment der Stille, dann brandete tosender Applaus auf.

Beim großen JeKits-Tag in der Hildener Stadthalle standen und saßen vor kurzem nicht nur Grundschulkinder aus Hilden, Neuss und Solingen auf der Bühne und zeigten ihre musikalischen Fertigkeiten. Auch das Publikum in den restlos gefüllten Sitzreihen, bestehend aus Eltern, Großeltern, Geschwistern und Freunden, lehnte sich keineswegs entspannt zurück. „Sie werden heute mitmachen und mitraten“, hatte Moderatorin Anne Kussmaul vorab angekündigt.

Das Mikro übergab sie mehrfach an Schüler, die die Zuschauer auf die Probe stellten – mit Quizfragen rund um „JeKits“. Das Bildungsprogramm, dessen Kürzel für „Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ steht, ermöglicht Grundschülern in Nordrhein-Westfalen einen Zugang zu Musikinstrumenten – oder eben, je nach dem Schwerpunkt der Schule, auch eine Grundbildung in Gesang oder Tanz. Getragen von der gleichnamigen Stiftung mit Sitz in Bochum und vom Land NRW gefördert trat das Programm im Schuljahr 2015/16 landesweit die Nachfolge von JeKi („Jedem Kind ein Instrument“) an.

Jeweils einmal im Jahr steigt in einer anderen Region des Bundeslandes ein großes Konzert der Teilnehmer – Sonntag erstmals in Hilden. „Das Besondere am Programm ist, dass die Musik zu den Kindern kommt, unabhängig davon, ob sie privat Instrumente erlernen“, betonte Bürgermeisterin Birgit Alkenings. Das bedeute auch Bildungsgerechtigkeit. „Musik stiftet Gemeinschaft“, ergänzte Klaus Kaiser (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Um für ihre Grußwort ans Mikrofon zu gelangen, mussten die beiden Gäste aus der Politik gemeinsam am Bühnenrand entlang balancieren – so wenig Platz ließen ihnen die Kinder mit ihren Notenständern und Instrumenten: 250 Schüler von zwölf Schulen gaben, unterstützt von erwachsenen Musikern, über rund eineinhalb Stunden Klassisches und Modernes zum Besten. Und zu „Pack die Badehose ein“ durften erneut auch die Gäste kräftig mitsingen.

„JeKits“ kann auch unentdeckte Talente fördern“, hatte Staatssekretär Klaus Kaiser zum Einstieg gesagt. Die Frage, ob er selbst ein Instrument erlernt habe, musste er allerdings verneinen. Die Begründung lieferte er hinterher: „Da hat damals wohl JeKits gefehlt.“

Diese Schulen wirkten mit. Aus Hilden: Astrid-Lindgren-Grundschule, Gemeinschaftsgrundschule Im Kalstert, Grundschule am Elbsee, Grundschulverband Beethovenstraße, Wilhelm-Busch-Schule, Wilhelm-Hüls-Schule und Grundschulverband Schulstraße. Neuss: Albert-Schweitzer-Schule und Gemeinschaftsgrundschule Neuss-Allerheiligen. Solingen: Grundschule Weyer, Grundschule Uhlandstraße und städtische Gemeinschaftsgrundschule Kreuzweg. Alexander Riedel

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