Handball Handball-EM als große Chance

Düsseldorf bewirbt sich mit der Arena und dem ISS-Dome als Ausrichter einiger Partien.

 Im ISS-Dome sollen Spiele der Europameisterschaft stattfinden.

Im ISS-Dome sollen Spiele der Europameisterschaft stattfinden.

Foto: RP/Anke Hesse

(faja) Das Eröffnungsspiel der Handball-Europameisterschaft 2024 könnte in der Düsseldorfer Arena stattfinden. Die Landeshauptstadt hat sich beim Deutschen Handballbund (DHB) um die Austragung beworben. Das Spiel mit deutscher Beteiligung soll vor mehr als 50.000 Zuschauern stattfinden – was ein Weltrekord für ein Handballspiel wäre.

Den Plan, das EM-Eröffnungsspiel in vier Jahren in einer Fußballarena auszutragen, gibt es schon länger. Der DHB eifert damit dem Deutschen Eishockey-Bund nach, der mit dem Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2010 in der Fußball-Arena auf Schalke für ein aufsehens­erregendes Spektakel gesorgt hatte. Damals besiegte das deutsche Team die USA vor 77.803 Zuschauern mit 2:1 nach Verlängerung. Daraus hatte sich eine Euphorie entwickelt, die das DEB-Team sensationell bis ins WM-Halbfinale trieb.

Die deutschen Handballer hoffen, dass sie bei der Euro 2024 ähnlich beflügelt zu einem Höhenflug ansetzen können. Aber die Bewerbung könnte auch dem Sport in der Stadt selbst zu einem neuen  Schub verhelfen. Denn zuletzt hatte Handball in der Landeshauptstadt nur für negative Schlagzeilen gesorgt. Alle Versuche, in Düsseldorf eine Mannschaft dauerhaft im Profihandball zu etablieren, waren in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gescheitert. Gerade erst hat Drittligist HC Rhein Vikings die Erfahrung machen müssen, wie schwer es Handball in Düsseldorf hat. Die Vikings haben im Januar 2020 zum zweiten Mal Insolvenz angemeldet und ihre Mannschaft vom Spielbetrieb zurückgezogen.

Dass genügend Zuschauer zu einem solchen Spektakel kommen würden, das steht allerdings außer Frage. Denn die Düsseldorfer sind für Events immer zu haben. Das sieht auch Thomas Geisel so. „Ich bin mir sicher, dass die Handball-Europameisterschaft in Düsseldorf bestens aufgehoben ist“, sagt der Oberbürgermeister. Er weist darauf hin, dass sich Düsseldorf mit seiner Arena auch für die Spiele der Fußball-Europameisterschaft beworben hat. „2024 kann mit der Arena zu einem Mega-Sportjahr in der Landeshauptstadt werden“, sagt Geisel.

Neben dem Eröffnungsspiel möchten die Düsseldorfer weitere Partien der Handball-Europameisterschaft austragen, die dann vor mehr als 12.000 Zuschauern im ISS-Dome stattfinden könnten. Dort haben die Düsseldorfer schon Erfahrung mit Handballspielen gemacht, denn der Bergische HC trägt dort seine Saison-Highlights gegen Top-Teams aus. Und im ISS-Dome geht in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge auch der Super-Cup im Handball über die Bühne, bei dem der Deutsche Meister gegen den amtierenden Pokalsieger antritt.

  Michael Brill, der als Geschäftsführer von D.LIVE über Routine in der Ausrichtung von Groß-Events und Handballspielen verfügt, reizt der Weltrekordversuch. „Ein solches  Eröffnungsspiel vor mehr als 50.000 Zuschauern in der Arena ist ein spannendes Projekt“, sagt er. Das sei nicht in viele Arenen in Europa möglich. „Unser verschließbares Dach und der beheizbare Innenraum sind zwei der Argumente, die uns von anderen Venues abheben.“

Bereits im Juni 2018 hatte der Europäische Handball-Verband bekanntgegeben, dass die Euro 2024 in Deutschland stattfinden wird. Vor knapp zwei Wochen endete die Bewerbungsfrist für die Städte. Die werden voraussichtlich im kommenden Mai  darüber informiert, ob ihre  Bewerbung erfolgreich war. Die Euro 2020 ging gerade in Österreich, Norwegen und Schweden zu Ende und zog rund 370.000 Zuschauer in die Arenen.

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