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Erst Boateng, dann Gnabry und Stindl Löws WM-Sorgen werden immer größer

München · Schwarze Woche für Joachim Löw: Nach Jerome Boateng verletzen sich auch die WM-Kandidaten Lars Stindl und Serge Gnabry. Nur der Abwehrchef kann noch auf die WM hoffen.

Bundestrainer Joachim Löw muss umplanen.

Bundestrainer Joachim Löw muss umplanen.

Foto: dpa, soe nic

Als Lars Stindl am Sonntagmittag um 11.38 Uhr von seiner Frau Tanita am Borussia-Park vorgefahren wurde und mit Krücken sowie Gips am linken Bein zur Kabine humpelte, war Joachim Löws schwarze Woche komplett.

Stindl fällt wegen einer schweren Kapsel- und Bandverletzung mit Verletzung der Syndesmose im linken Sprunggelenk ebenso für die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) aus wie Hoffenheims Serge Gnabry mit Muskelbündelriss. Und auch Abwehrchef Jerome Boateng ist verletzt. Zur Unzeit, nur zweieinhalb Wochen vor der Bekanntgabe des vorläufigen WM-Kaders am 15. Mai.

Stindl reagierte entsprechend geknickt. "Sich zu diesem Zeitpunkt so schwer zu verletzen, ist sehr hart", sagte er, es sei "sehr bitter, dass damit auch mein WM-Traum geplatzt ist". Trainer Dieter Hecking sprach von einer "katastrophalen Diagnose" für Stindl, der operiert werden muss: "Wir hoffen, dass er uns zu Saisonbeginn wieder zur Verfügung steht", ergänzte Hecking in Bild.

Löw übermittelte Genesungswünsche, trotz einer eher durchwachsenen Saison hatte er für Russland fest mit dem Borussia-Kapitän geplant. Seit seinem Debüt im Juni 2017 in Dänemark gehörte der 29 Jahre alte Confed-Cup-Sieger immer zum Aufgebot.

Stindl knickte am Samstag auf Schalke (1:1) um, VfL-Manager Max Eberl sprach von "dramatischen Bildern" - auch für Löw. Der musste am Samstag bereits hinnehmen, dass sich der formstarke Gnabry gegen Hannover verletzte. In Kapitän Manuel Neuer und Emre Can hat er ohnehin zwei Sorgenkinder. Am Mittwoch war ein weiteres dazugekommen, als sich Boateng gegen Madrid eine strukturelle Verletzung der Adduktoren-Muskulatur im linken Oberschenkel zuzog. Er fällt bis zu sechs Wochen aus.

Obwohl die Zeit bis zum ersten deutschen WM-Spiel am 17. Juni gegen Mexiko knapp wird, sieht Bayern-Coach Jupp Heynckes bei Boateng "überhaupt keine Gefahr für die WM". Der Weltmeister selbst klang etwas dramatischer, als er via Soziale Medien verkündigte: "Jetzt heißt es kämpfen, um in Russland dabei zu sein."

Löw bekam vom Drama um Stindl nur mit Verzögerung mit, er war in Freiburg beim SC. Dort schaute er zu, wie sich gegen den 1. FC Köln (3:2) mit Doppel-Torschütze Nils Petersen eine mögliche Offensiv-Alternative empfahl. Der 29-Jährige ist mit 15 Saisontreffern Freiburgs Lebensversicherung - und der beste deutsche Bundesliga-Torjäger vor Mark Uth (Hoffenheim) und Kevin Volland (Leverkusen/je 14).

Auch für Neuer, der nach seinem Fußbruch kurz vor einem Comeback steht, und Can (Rückenprobleme) gibt es Alternativen. Zumindest für Neuer sichtet Löw allerdings keine. Er plane mit seinem Kapitän fest für das Trainingslager in Südtirol (23. Mai bis 7. Juni), sagte Löw in der vergangenen Woche. "Aber natürlich muss er ein bisschen aufholen."

Dies, betonte Oliver Kahn in der Welt am Sonntag, sei "eine echte Herausforderung, weil die Zeit drängt". In der Bundesliga, wo die Bayern noch die aus ihrer Sicht sportlich bedeutungslosen Spiele in Köln und gegen Stuttgart vor sich haben, könnte Neuer noch spielen. In der Champions League würde Kahn weiter auf Stellvertreter Sven Ulreich setzen.

Für Löw ist Ulreich kein Thema, er sehe bei den Torhütern "keine Veranlassung, irgendetwas zu verändern", sagte er gelassen. Eine Gemütsruhe, die ihm bei weiteren schwarzen Wochen wie der vergangenen wohl abhanden käme.

(sid)
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