Völler und Klopp widersprechen Lahm „Löw muss sich gar nicht ändern“

Berlin · Rudi Völler und Jürgen Klopp haben Philipp Lahm in der Diskussion um notwendige Veränderungen im Führungsstil von Bundestrainer Joachim Löw widersprochen. Beide halten die Kritik für zu oberflächlich.

 Nach dem WM-Aus ist Bundestrainer Joachim Löw in die Kritik geraten.

Nach dem WM-Aus ist Bundestrainer Joachim Löw in die Kritik geraten.

Foto: AP/Frank Augstein

„Jogi Löw muss sich gar nicht ändern. Er weiß, wie er die Mannschaft zu führen hat“, sagte Völler der „Sport Bild“. „Vor einem Jahr hat Jogi mit diesen jungen Spielern den Confed Cup gewonnen. Er weiß, mit welcher Generation er es zu tun hat“, fügte der ehemalige DFB-Teamchef und heutige Sportdirektor von Bayer Leverkusen an.

Klopp forderte ebenfalls in der „Sport Bild“ von Lahm eine Präzisierung seiner Ratschläge an Löw. „Führungsstile sind immer dazu da, um an die Gruppe angepasst zu werden, die du hast. Um dazu was zu sagen, müsste Philipp Lahm vielleicht mal ins Detail gehen“, sagte der Trainer des FC Liverpool.

Lahm hatte in einem Beitrag in seinem LinkedIn-Profil Löw aufgefordert, künftig weniger kollegial mit den Nationalspielern umzugehen und einen strafferen Führungsstil zu pflegen. Dieser sei für die neue Spielergeneration notwendig, meinte der Weltmeister von 2014. „Es ist mir zu oberflächlich zu sagen, dass wir wegen eines bestimmten Führungsstils oder einer falschen Ansprache ausgeschieden sind“, sagte Völler. Dass er weiter mache, sei richtig. "Durch die Kritik muss er jetzt durch. Der Gegenwind zieht aber vorbei. Jogi muss und wird erneut Antworten finden."

Die Spieler-Qualität für den Neuaufbau sei "auf jeden Fall vorhanden", meinte Völler, auch noch in der U21. "Erst danach reißt es ein wenig ab. Da müssen wir gut aufpassen und in den Vereinen gegensteuern. Aber für die nächsten Jahre mache ich mir eigentlich noch keine Sorgen."

Auch DFB-Präsident Reinhard Grindel und Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff verteidigte Völler. "Die beiden können einem ja fast leidtun. So oder so konnten sie es nicht allen recht machen, egal was sie entscheiden würden", sagte er über deren Umgang mit der Erdogan-Affäre.

(old/dpa/sid)
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