Spitze nur bei Strafen Trainer Alexander Voigt greift jetzt beim KFC Uerdingen durch

Krefeld · Der neue Trainer des KFC Uerdingen nimmt das undisziplinierte Verhalten nicht länger hin und spricht Strafen aus. Damit wirkt er der Tatsache entgegen, dass das Schlusslicht Tabellenführer in puncto Gelber und Roter Karten ist.

 Noe Baba sieht hier eine seiner neun gelben Karten.

Noe Baba sieht hier eine seiner neun gelben Karten.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Unmittelbar nach seiner Vertragsunterschrift hatte Alexander Voigt deutlich gesagt, worauf er Wert legt. „Ordnung und Disziplin sind mir wichtig“, hatte er gesagt. „Jeder weiß bei mir, was er zu tun und was er zu lassen hat. Die Spieler sind mit in der Verantwortung.“ Manches davon haben die Spieler beim 1:1 in Homberg umgesetzt, einiges aber noch nicht – weder spielerisch, noch persönlich. Wo Voigt sofort den Hebel ansetzen kann, sind die Bereiche Fitness und Disziplin, die natürlich unmittelbar zusammenhängen und in denen es viel Arbeit gibt.

In Homberg sah Jesse Sierck die Rote Karte. Der 24 Jahre alte Verteidiger, der vor seiner Verpflichtung ein halbes Jahr vereinslos war und davor für den FSV Frankfurt spielte, beteuert seine Unschuld: „„Es war keine Tätlichkeit. Der Gegenspieler schießt mich aus einem Meter an, ich berühre ihn leicht mit der Schulter.“ Er räumt aber ein: „Trotzdem war es total unnötig.“

Das Reuebekenntnis reicht Voigt aber nicht mehr. „Ich habe nicht hundertprozentig gesehen, was passiert ist. Ich lasse mir da aber auch nicht etwas erzählen, sondern werde mir erst die Bilder anschauen“, erklärte der Coach. „Aber Fakt ist: Der Schiedsrichter hat sich dazu entschieden, eine Rote Karte zu zeigen, also muss etwas gewesen sein und das akzeptiere ich nicht mehr. Ich weiß nicht, wie das vorher gehandhabt worden ist, aber ich akzeptiere das nicht mehr und werde auch rigoros dagegen vorgehen.“ Was den Fall Jesse Sierck betrifft, sgat Voigt: „Das ist jetzt die zweite Rote Karte. Und wir sind auf der Innenverteidiger-Position super dünn besetzt. Da hat er der Mannschaft einen Bärendienst erwiesen.“

Sierck war bereits am 2. Oktober im Spiel bei Rot-Weiss Ahlen nach einer Notbremse des Feldes verweisen worden. Zudem hatte der Unparteiische einen Elfmeter verhängt, den der ehemalige Uerdinger Jan Holldack zum 1:0-Siegtreffer verwandelt hatte. Nun dürfte die Strafe gegen Sierck durch das Sportgericht härter und die Sperre länger ausfallen.

Es wäre jedoch falsch, Sierck jetzt als schwarzes Schaf zu brandmarken. Vielmehr hat die gesamte Uerdinger Mannschaft in den 16 Spielen vier Rote, eine Gelb-Rote und 39 Gelbe Karten kassiert – so viele Straffen wie keine andere Mannschaft der Regionalliga.

Wohlgemerkt, es geht nicht darum, den Fairnesspreis zu gewinnen, was im Abstiegskampf schwierig ist. Aber es geht darum, diszipliniert aufzutreten, dumme Aktionen zu vermeiden und die Mannschaft nicht unnötig zu schwächen. Das muss und wird der Coach seinen Schützlingen vermitteln.

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