Uerdingens neuer alter Trainer vorgestellt Stefan Krämer 2.0

Krefeld · Von der Rückkehr ihres Trainers versprechen sich die Verantwortlichen des KFC Uerdingen den Sprung in die obere Tabellenregion. Doch der 52-Jährige nahm am Mittwoch bei seiner Vorstellung das Wort Aufstieg nicht in den Mund.

 Mit Trainer Stefan Krämer soll es für den KFC in der Tabelle weiter nach oben gehen.

Mit Trainer Stefan Krämer soll es für den KFC in der Tabelle weiter nach oben gehen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Bisweilen wiederholt sich Geschichte ja. Das war der Gedanke, als die Vereinsführung des KFC Uerdingen am Dienstag die Rückkehr von Stefan Krämer als Cheftrainer des KFC Uerdingen bekannt gab. Als Krämer im März 2018 seine erste Stage in Uerdingen antrat, lag die Mannschaft auf dem zweiten Tabellenplatz der Regionalliga West. In den folgenden zwölf Partien schaffte Krämer elf Siege und ein Unentschieden und in den folgenden zwei Relegationsspielen gegen den SV Waldhof Mannheim den Aufstieg in die Dritte Liga.

Aktuell liegen die Uerdinger als Tabellenelfter fünf Punkte hinter dem Zweiten SV Waldhof Mannheim. Und es sind noch elf Spieltage zu absolvieren – mit einem vergleichbaren Husarenritt wäre also wieder ein Aufstieg, zu mindestens aber die Teilnahme an der Relegation möglich. Auch wenn Krämer als großer Motivator gilt, bewertet er die Situation ausgewogen. „Im Fußball ist es fast nicht möglich, etwas eins zu eins zu wiederholen“, sagt der 52-jährige. Deshalb nimmt er das Wort Aufstieg auch nicht in den Mund, spricht eher von, „elf Pokalspielen, die wir alle gewinnen wollen.“ Dass es in dieser Liga eng zugeht, weiß Krämer aus seiner Tätigkeit beim Ligakonkurrenten 1. FC Magdeburg, die im Dezember mit seiner Freistellung endete. „Drei Siege, und du bist oben dabei, drei Spiele ohne Punkte und du musst nach unten schauen. Aber ich sehe eher die Chance als das Risiko,“ sagt er.

Die Chance beim Schopfe gepackt, hätte er am liebsten gleich am Freitag mit der Partie in Mannheim. Doch die der Eindämmung des Coronavirus geschuldete komplette Spieltagsabsage macht ihm da einen Strich durch die Rechnung. Übrigens, auch die erste Partie Krämers im März 2018 beim SV Rödinghausen fiel aus. Ein gutes Omen also? „Ja, wie viele Fußballer bin auch ich abergläubisch“, sagt Krämer. „Meinen neuen Vertrag habe ich in der gleichen Lokalität (dem Restaurant PUR, Anm. d. Red.) wie den ersten unterschrieben.“ Zu den Modalitäten dieses Kontraktes äußerten sich aber weder der Verein noch der Trainer.

Krämer kann der Absage aber auch etwas Positives abgewinnen. „So habe ich Zeit, die Mannschaft, die ich für stärker halte als die, die ich im Januar 2019 verlassen musste, kennen zu lernen.“ Zwölf Spieler sind noch aus Krämers erster Zeit da, 16 sind für ihn neu, hat er auch bei anderen Vereinen noch nicht trainiert. „Keiner lag weinend auf dem Boden, als ich am Mittwochmorgen zum ersten Mal in der Kabine war“, berichtet Krämer mit einem sein Umfeld gewinnenden Lachen von seiner ersten Trainingseinheit, die auf der Bezirkssportanlage in Hüls stattfand. Froh ist er, wieder auf Stefan Reisinger zählen zu können. „Auf Stefan, den ich für ein großes Trainertalent halte, werde, ja muss ich gerade zu Beginn, viel hören“, bricht er mehr als eine Lanze für seinen alten und neuen Co. Ausdrücklich offen hält er auch die Türe für Trainer Daniel Steuernagel, dem ein Angebot vorliegt. „Ich glaube, dass Platz und Arbeit für drei gute Trainer da ist“, sagt Krämer.

Noch keinen Kontakt gab es bisher zum Manager Sport Stefan Effenberg, der sich derzeit auf Dienstreise im Ausland befindet. „Aber ich glaube – ohne unseren Gesprächen vorweggreifen zu wollen –, dass seine Expertise mit der Erfahrung, die er als Spieler gemacht hat, nur helfen kann. Ich freue mich auf einen engen Austausch mit ihm“, sagt Krämer. Insgesamt aber sind ihm klare Kompetenzen wichtig. „Einerseits bezüglich der Infrastruktur rund um die Mannschaft und die Trainingsbedingungen, die momentan schwierig sind, die man auf Strecke aber verbessern muss, wenn man sich entwickeln will. Und andererseits bezüglich des Trainerteams. Als das geklärt war, war für mich die Grundvoraussetzung erfüllt, dass es wieder funktionieren kann. Dann ist die Entscheidung schnell gefallen“, berichtet Krämer.

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