KFC baut Viererkette um Bittroff sticht Großkreutz aus

Krefeld · Verteidiger Alexander Bittroff hat in den vergangenen Wochen seine Chance genutzt und ist gesetzt. Hingegen muss sich Weltmeister Kevin Großkreutz nach seiner Verletzungspause erst wieder einen Platz im Team erkämpfen.

 Im Pokalspiel gegen Borussia Dortmund standen sie gemeinsam auf dem Platz: Kevin Großkreutz (l) und Alexander Bittroff.

Im Pokalspiel gegen Borussia Dortmund standen sie gemeinsam auf dem Platz: Kevin Großkreutz (l) und Alexander Bittroff.

Foto: Stefan Brauer

Das ist nicht normal. Am Donnerstag hatte die Mannschaft des KFC Uerdingen trainingsfrei. Der Grund: Sie bestreitet erst am Montag Abend (19 Uhr) das Niederrheinderby beim MSV Duisburg. Und damit die Woche nicht zu lang wird, haben Trainer Daniel Steuernagel und Teamchef Stefan Reisinger den Plan umgestellt. So wurde am Dienstag und Mittwoch je zweimal trainiert, am Freitag ging es dann mit dem täglichen Trainingspensum weiter.

Den freien Tag und das schöne Herbstwetter nutzte Reisinger zu einem Besuch im Krefelder Zoo. Gemeinsam mit seiner Frau und der zwei Jahre alten Tochter schaute er die Tiere. Dem kleinen Mädchen gefielen die Tiger besonders gut. Die Raubkatzen erinnerten den Teamchef, der eigentlich mal für ein paar Stunden abschalten wollte, zwangsläufig wieder an den Fußball – nicht nur wegen Manager Stefan Effenberg, der einst den Spitznamen Tiger hatte. Vielmehr wird der KFC einige Eigenarten der Raubkatzen auch beim Gastspiel in Duisburg benötigen: Schnelligkeit, ein waches Auge, Kampfbereitschaft und Biss.

Doch nicht nur das treibt Reisinger um. Es ist vielmehr die personelle Situation, die ihm und Trainer Daniel Steuernagel Kopferzerbrechen bereitet. Denn nach dem Ausfall der beiden Linksverteidiger Christian Dorda (Muskelfaserriss) und Hakim Guenouche (Bänderriss) konnten in den vergangenen Tagen auch Dominic Maroh (Hüfte) und Alexander Bittroff (Wade) nicht trainieren. Somit ist nur sicher, dass die beiden Innenverteidiger Jan Kirchhoff und Assani Lukimya in Duisburg auflaufen. Doch wie werden die beiden Defensivseiten besetzt? „Ich weiß es wirklich noch nicht“, sagt Reisinger. „Aber wir studieren im Training verschiedene Varianten ein, sowohl taktisch, als auch personell.“ So könnte eine Umstellung von Vierer- auf Dreierkette erfolgen. Ein solch größerer Umbau dürfte allerdings nur die zweite Wahl sein, da sich die Viererkette zuletzt als stabil erwiesen und in den zurückliegenden vier Begegnungen nur ein Gegentor zugelassen hatte. Doch ausgerechnet vor dem Lackmustest bei der bestens Offensive der Liga, muss umgebaut werden. Welche Möglichkeiten gibt es?

Sollte Alexander Bittroff einsatzfähig sein, was zu hoffen und wovon auszugehen ist, wird er auf jeden Fall spielen. Der Routinier, der 167 Zweitliga- und 67 Drittligaspiele auf dem Buckel hat, hatte seinen Platz vor einem Jahr an Kevin Großkreutz verloren.Die Sperre und anschließende Verletzungspause des Weltmeisters hat Bittroff eindrucksvoll genutzt, seinen Platz zurück erobert und sich in der Viererkette fest gespielt.

Die Alternativen für die linke Abwehrseite dürften demnach Großkreutz, Oliver Steurer und Boubacar Barry sein. Letzterem dürfte die Erfahrung gegen den mit elf Treffern die Torjägerliste anführenden Moritz Stoppelkamp fehlen. Bleiben der 24 Jahre alte Innenverteidiger, der fünf Wochen wegen einer Viruserkrankung fehlte, und Großkreutz. Ob er sich aufraffen und einen Platz in der Viererkette zurück erkämpfen kann?

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