Zwei Torvorlagen gegen Jena Franck Evina meldet sich beim KFC Uerdingen zurück

Krefeld · Der 19 Jahre alte Kameruner Franck Evina bereitet beim 2:0-Sieg des KFC Uerdingen gegen Carl Zeiss Jena beide Tore vor. Seine kurze Durststrecke nach dem Trainerwechsel ist damit beendet.

 Der Uerdinger Franck Evina schirmt den Ball gekonnt gegen Dominik Bock von Carl Zeiss Jena ab.

Der Uerdinger Franck Evina schirmt den Ball gekonnt gegen Dominik Bock von Carl Zeiss Jena ab.

Foto: Stefane Brauer/Stefan Brauer

Mit strahlenden Gesichter, zumindest aber zufriedenen Mienen kommen die Spieler vom neu verlegten Rasen der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena. Schließlich haben sie Carl zeiss Jena mit 2:0 besiegt und ihre Erfolgsserie fortgesetzt. Doch ausgerechnet jenem Mann, der beide Tore vorbereitet hat, ist die Freude nicht anzumerken. Der Stachel der Enttäuschung über die vergangenen Tage und Wochen sitzt tief. „Ja, heute war es gut, aber die zurückliegenden Tage waren nicht einfach für mich“, sagt Franck Evina. „Nach dem Trainerwechsel musste ich mir erst wieder einen Platz in der Mannschaft erkämpfen.“

Dabei hatte die Saison für ihn so gut begonnen. Unter Trainer Heiko Vogel stand der 19 Jahre alte Kameruner von Beginn an in der Anfangsformation. Er zahlte dem Coach das Vertrauen mit jeweils einem Tor in den ersten vier Begegnungen zurück. Ein Traumstart bei seinem Drittliga-Debüt. Doch diese phantastische Serie endete bei der 0:3-Heimniederlage gegen Ingolstadt. In den folgenden fünf Begegnungen ging Evina leer aus.

Vogel musste gehen und unter Teamchef Stefan Reisinger gehörte der Offensivspieler nicht mehr der Startformation an. In München wurde Evina in der 70. Minute eingewechselt und bereitete den Siegtreffer von Adam Matuschyk vor. Und weil Ali Ibrahimaj sich im Training verletzt hatte, durfte Evina gegen Jena wieder von Beginn an ran. Er fasste die Chance beim Schopf und bereitete beide Tore vor. Beim ersten Treffer wurde sein Solo zwar im Strafraum gestoppt, doch der Abpraller landete vor den Füßen Tom Boeres, der sofort kaltschnäutzig abzog und ins Schwarze traf. Nach der Pause war Evinas Sturmlauf nur durch ein Foul zu bremsen. Den Freistoß servierte Robertog Rodriguez auf den Kopf von Jan Kirchhof, der auf 2:0 erhöhte.

„Wir haben jetzt viele Positionswechsel, spielen flexibler, nicht so statisch“, erklärte Evina, was sich unter Teamchef Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel geändert hat. „Aber wir hätten heute noch mehr Tore machen müssen. Gegen einen anderen Gegner müssen wir das besser machen.“

Den entscheidenden Grund für die Wende sieht Evina allerdings in der deutlich verbesserten Defensivarbeit. „Tor haben wir immer gemacht, aber viel zu viele kassiert“, sagte er. „Jetzt haben wir eine gute Ordnung und kassieren keine Gegentore.“

Und noch etwas hat sich geändert. Anfang September kam Tom Boere vom Niederländischen Erstligisten Twente Enschede dazu, der in sechs Drittliga-Spielen drei Tore erzielt hat. „Das ist ein überragender Einkauf“, sagt Evina. „Tom kannst du immer anspielen. Er behauptet den Ball und kommt zum Abschluss.“ Ähnlich sieht das Kapitän Jan Kirchhoff, der nach dem Sieg gegen Jena über den Torjäger sagte: „Tom war unfassbar gut, der beste Mann auf dem Platz.“

Doch Kirchhoff lobte auch Evina, die höhere Trainingsintensität und den gewachsenen Mannschaftsgeist: „Wir sind mehr zusammen gewachsen und arbeiten alle hart. Wenn jetzt Spieler in die Mannschaft kommen, bringen sie ihre Leistung und performen.“

So wie Franck Evina, der nun als Vorbild dient: Jeder einzelne im Kader wird gebraucht.

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