Nach VAR-Eingriff Fortuna gewinnt in Kiel durch Kownacki-Elfmeter

Kiel · Fortuna Düsseldorf hat auch die dritte Auswärtspartie in Folge gewonnen. Nach den Siegen in Regensburg und Karlsruhe gewann die Elf von Trainer Daniel Thioune bei Holstein Kiel mit 2:1. Der Eingriff des Videoassistenten brachte schlussendlich die Entscheidung zu Gunsten der Gäste.

Fortuna Düsseldorf - Diese Noten haben die Fans und wir den Profis für das Spiel in Kiel gegeben
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Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

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Foto: Christof Wolff

Eine Vielzahl der Auswärtsfans, die am Freitagabend oder Samstagmorgen von Düsseldorf nach Kiel reisten, dürften wohl im hohen Norden etwas gefroren haben. Zeigte das Thermometer um 14 Uhr im Rheinland noch 22 Grad, stand der Zeiger an der Förde lediglich bei 14 Grad. Die berühmte steife Brise kam noch hinzu. Da kam es einem glücklichen Umstand gleich, dass Fortuna das Herz der mitgereisten Anhänger erwärmen konnte. Die Elf von Trainer Daniel Thioune schlug die KSV Holstein mit 2:1 und schließt damit die Serie von drei Auswärtsspielen perfekt ab.

Fortuna startete im Vergleich zum 2:0-Sieg in Karlsruhe unverändert in die Partie. Anders als in Baden vertraute Thioune in Kiel aber wieder auf die gewohnte Viererkette. Die erste dicke Chance hatten allerdings die Gastgeber: Ex-Fortune Steven Skrzybski kam nach sechs Minuten vollkommen frei zum Kopfball, Torhüter Florian Kastenmeier parierte aber stark und bewahrte die Düsseldorfer vor 12.659 Zuschauern im Holstein-Stadion vor einem frühen Rückstand. Fortuna wurde dadurch aber auch geweckt und kam besser in die Begegnung.

Die dickste Möglichkeit der gesamten Partie hatte dann schnell Emmanuel Iyoha. Kristoffer Peterson zog rechts in den Sechzehner und schloss ab. Ersatzkeeper Tim Schreiber parierte den Ball genau in die Füße von Iyoha, der es vom linken Fünfereck nicht schaffte, den Ball ins leere Tor zu schieben, sondern nur das Außennetz traf. Eigentlich unmöglich. Dass der Ball innerhalb des Tores zu platzieren ist, zeigte dann aber Shinta Appelkamp. Fortunas Spielmacher bekam den Ball mustergültig von Peterson in den Lauf gespielt und schloss ins kurze Eck ab – 1:0 für Fortuna (42.). Keeper Schreiber sah bei einem solchen Tor naturgemäß nicht gut aus.

Holstein Kiel - Fortuna Düsseldorf: die Bilder des Spiels​
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Foto: Christof Wolff

War in der ersten Halbzeit noch Fortuna die bessere Mannschaft, drückte der Gastgeber im zweiten Durchgang mächtig auf den Ausgleich. Nach mehreren guten Gelegenheiten war es dann schlussendlich Skrzybski, der den verdienten Kieler Treffer zum 1:1 erzielte (70.). Dabei wäre dieses Gegentor aus Düsseldorfer Sicht durchaus leicht zu verhindern gewesen. Tim Oberdorf war es schließlich, der den Ball im eigenen Strafraum nicht klären konnte und in Flipper-Manier den Kielern pfannenfertig servierte.

Kiel drückte anschließend auf die Führung, der entscheidende Moment spielte sich aber nach 78 Minuten ab. Iyoha zog von links in die Mitte und schloss ab. Hauke Wahl ließ die Kugel unter seinen Fuß durchrutschen, wodurch der aufmerksame Dawid Kownacki erst in die Situation kam. Wahl versuchte zu klären, trat Fortunas Angreifer allerdings auf den linken Fuß – und das im Kieler Strafraum. Schiedsrichter Robert Schröder ließ zwar erst weiterspielen, wurde aber dann aber vom Videoassistenten auf einen möglichen Fehler in der Wahrnehmung hingewiesen. Schröder schaute sich die Szene noch einmal an – und entschied nach etwas zu langer Überlegungszeit auf Elfmeter für Fortuna. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte ganz souverän zur erneuten Düsseldorfer Führung (82.).

Von diesem späten Schock sollten sich die Störche nicht mehr erholen. Der Gast brachte die knappe Führung über die Zeit – musste dafür aber Kapitän Marcel Sobottka opfern, der nach zwei taktischen Fouls mit Gelb-Rot vom Platz musste. Am kommenden Samstag darf Fortuna dann auch mal wieder in der Düsseldorfer Arena spielen. Gegen den FC St. Pauli kann die Elf von Trainer Thioune dann ihre Siegesserie fortsetzen und weiter Boden auf die Aufstiegsränge gut machen.

Kiel: Schreiber - Marvin Schulz (86. Arp), Wahl, Lorenz - Reese, Erras, Kirkeskov (86. Thesker) - Sander (46. Obuz), Holtby (73. Porath) - Skrzybski, Wriedt. - Trainer: Rapp

Düsseldorf: Kastenmeier - Matthias Zimmermann, Klarer, Oberdorf, Karbownik - Sobottka, Tanaka (83. Bodzek) - Peterson (69. Klaus), Appelkamp (69. Hendrix), Iyoha (90.+5 Böckle) - Kownacki (83. Hennings). - Trainer: Thioune

Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)

Tore: 0:1 Appelkamp (42.), 1:1 Skrzybski (70.), 1:2 Kownacki (82. Foulelfmeter nach Videobeweis)

Zuschauer: 12.659

Beste Spieler: Reese, Skrzybski - Kownacki, Tanaka

Gelb-Rote Karten: Sobottka (Düsseldorf) wegen wiederholten Foulspiels (90.+3)

Gelbe Karten: Wahl (2), Obuz - Klaus (2)

Torschüsse: 14:11

Ecken: 2:7

Ballbesitz: 52:48 %

Zweikämpfe: 89:104

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