Talent trainiert weiter mit den Profis So wichtig war der Einsatz in Fortunas U23 für Tom Geerkens

Düsseldorf · Seit mehreren Wochen befindet sich Tom Geerkens im Trainingsbetrieb der Profis und kommt bereits auf zwei Kurzeinsätze in der Zweiten Liga. Beim 4:1-Sieg der „Zwoten“ in Köln stand er nun erstmals seit langem wieder für die Regionalliga-Mannschaft auf dem Feld. Wie es nun für ihn weitergeht.

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Foto: Frederic Scheidemann

Den 5. August dieses Jahres wird Tom Geerkens so schnell nicht vergessen. Vielleicht sogar nie mehr. Es läuft die Schlussphase der Zweitliga-Partie zwischen dem SV Sandhausen und Fortuna, als der 22-Jährige für Jordy de Wijs ins Spiel kommt und sein Profidebüt feiert. Dass die Begegnung seinerzeit mit 0:1 verloren ging, ist inzwischen nicht mehr von Belang. „Mein erstes Zweitliga-Spiel in Sandhausen war schon das Highlight der bisherigen Saison“, sagt Geerkens. „Es war ein schönes Gefühl.“ Mittlerweile ist überdies ein zweiter Kurzeinsatz im Unterhaus hinzugekommen: Auch beim 4:1-Sieg gegen Arminia Bielefeld stand der Mittelfeldspieler einige Minuten auf dem Feld.

Dass der etatmäßige Kapitän der U23 nach der Sommerpause eine solche Entwicklung nehmen würde, hatte er selbst nicht erwartet. „Natürlich hofft man immer darauf“, sagt Geerkens, der vor knapp anderthalb Jahren vom FC Wegberg-Beeck zur Fortuna gewechselt war und sich im Regionalliga-Team auf Anhieb zu einer festen Größe entwickelt hatte. „Man geht schon auch zu einer U23, damit der Sprung nach oben vielleicht gelingt. Dass er so früh kommt, hat mich sehr gefreut. Hätte mir das vor der Saison jemand gesagt, hätte ich es auf jeden Fall unterschrieben.“

Weil Geerkens keineswegs im Verdacht steht, nur in einer Dimension zu denken, ist er sich allerdings auch über die Kehrseite der Medaille im Klaren: fehlende Spielpraxis. Seit der Partie der „Zwoten“ gegen den SV Lippstadt (3:1) vor knapp zwei Monaten absolvierte der 22-Jährige keine Begegnung mehr über die volle Distanz – bis zum vergangenen Sonntag, als er beim 4:1-Sieg gegen Fortuna Köln sein Regionalliga-Comeback feierte. „Ich habe mit dem Trainer gesprochen“, erzählt Geerkens und meint Daniel Thioune. „Er hat auch gesagt, dass es jetzt wichtig ist, nach so einer langen Zeit wieder zu spielen.“

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Foto: Christof Wolff

Deshalb reiste der Mittelfeldakteur – gemeinsam mit Torwart Dennis Gorka und Innenverteidiger Niko Vukancic – am Wochenende vorzeitig aus dem Übergangstrainingslager der Profis in Karlsruhe ab, und er tat dies keineswegs verstimmt, sondern mit einem positiven Gefühl. „Ich habe mich sehr darauf gefreut, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagt Geerkens. Ohne viel Anlaufzeit fand er gleich die Bindung zum Spiel, verlieh der „Zwoten“ im Zentrum viel Stabilität und hatte am Verlauf des Nachmittages nichts auszusetzen: „Wir haben einfach gespielt, aber klar. Schnörkellos, und trotzdem phasenweise gut den Ball laufen lassen. Und dann machen wir zu super Zeitpunkten die Tore.“

Geerkens freute sich hinterher allerdings nicht nur über die verdienten drei Punkte, sondern auch über seinen gelungenen Auftritt. „Im Spiel entwickelt man sich am meisten weiter. Von daher bringt es einem schon mehr, 90 Minuten in der Regionalliga zu spielen als 90 Minuten bei den Profis auf der Bank zu sitzen“, sagt der 22-Jährige mit ein paar Tagen Abstand. Nichtsdestotrotz profitiert er freilich von der Zeit, die er seit einigen Wochen aufgrund der dort angespannten Personallage mit dem Zweitliga-Team verbringt. „Das Training tut mir sehr gut, man verbessert sich definitiv. Es geht viel ums Passspiel, den ersten Kontakt, die Technik.“

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Foto: RP/Christof Wolff

Ob Geerkens am Wochenende zurück in den Profikader kehrt und mit zum Auswärtsspiel nach Kiel fährt oder die „Zwote“ mit der Kapitänsbinde am Arm gegen Preußen Münster (Samstag, 14 Uhr, Paul-Janes-Stadion) aufs Feld führt, war zunächst noch offen. Seine kurzfristigen Ziele definiert er vorsichtshalber für beide Teams. „Mit der U23 würde ich gerne nochmal einen Lauf starten und die Serie mit zwei Siegen hintereinander ausbauen“, sagt der 22-Jährige. „Und mit den Profis müssen wir jetzt in Kiel nachlegen.“

Eindeutiger wird er, was seine persönlichen Vorhaben anbelangt: „Ich hoffe, dass ich weiterhin möglichst viel oben mittrainieren und viele Erfahrungen sammeln kann.“ Vielleicht kommt die eine oder andere Zweitliga-Minute bis zur WM-Pause im November ja noch hinzu.

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