Der Rat hatte 2020 den Abbau von zunächst einmal 4300 Gaslaternen beschlossen Der Abbau von Gaslaternen beginnt

Düsseldorf · In sieben Straßen in vier Süd-Stadtteilen will die Stadt mit dem Abbau von insgesamt 52 Gaslaternen beginnen, die nicht unter Denkmalschutz stehen. Für die anfallenden Anliegerbeiträge hofft die Stadt auf eine Landesförderung.

An der Heiligenhauser Straße in Hassels stehen aktuell noch 19 Gaslaternen des nicht unter Schutz stehenden Modells „Reihenleuchte 4-Flammig“.

An der Heiligenhauser Straße in Hassels stehen aktuell noch 19 Gaslaternen des nicht unter Schutz stehenden Modells „Reihenleuchte 4-Flammig“.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Erst vor wenigen Wochen legte das schwarz-grüne Ratsbündnis den 2020 erzielten Kompromiss für sechs Monate auf Eis, dass in Düsseldorf 10.000 denkmalgeschützte Gaslaternen im Stadtgebiet erhalten werden sollen. Hintergrund sind die Klima- und Energiekrise.

Doch das bedeutet nicht, dass der Teil des Ratsbeschlusses zum Abbau der restlichen 4300 Gaslaternen ebenfalls auf Eis liegt. Gleich sieben Vorschläge der Stadtverwaltung zum Abbau von 52 Gaslaternen und dem Aufbau von neuen LED-Lichtpunkten mit warmem Licht im Stadtbezirk 9 liegen der Bezirksvertretung für ihre Sitzung am Freitag vor. In Hassels ist die Heiligenhauser Straße mit dem Abbau von 19 Gaslaternen betroffen, die Kulmer Straße mit drei, die Stephanstraße in Reisholz mit zwei Laternen, die Marbacher Straße in Benrath mit vier, die Bayreuther Straße mit sieben sowie in Wersten der Flemingweg mit vier und die Bruchhausenstraße mit 13 Gaslaternen.

Für alle sieben Tauschaktionen würden Anliegerbeiträge fällig. Die Stadt hofft, dass sie dafür vom Land Fördergelder bekommt, damit die Anwohner nicht zur Kasse gebeten werden. „Bei Gewährung des Zuschusses würden 100 Prozent des Straßenausbaubeitrages durch Fördermittel gedeckt“, heißt es in der Vorlage. Für die Heiligenhauser Straße hat die Stadt diese Rechnung aufgemacht: Von den Gesamtkosten in Höhe von 89.000 Euro müssten 62.300 Euro von den Anliegern getragen werden.

Ob und wie gefördert wird, hängt von der aktuellen Situation im Land ab. Im März war der Fördertopf für Straßenbaubeträge so voll, dass die Landesregierung mitteilte, dass nun statt eines zunächst beschlossenen Zuschusses von 50 Prozent erstmal der komplette Eigenbeitrag übernommen würde. Eine Regelung wurde auf nach der Landtagswahl geschoben. Die gibt es bislang noch nicht, aber die NRW-Landesregierung arbeitet derzeit wohl an den Plänen, die Straßenbaubeiträge ganz abzuschaffen. Das wird allerdings auch eine Frage der Finanzierung sein.

Seine Parteikollegen, Ratsmitglied Dirk Angerhausen, und BV-Mitglied Melina Schwanke, können der Umstellung auf energiesparende LED-Stromlaternen viel Positives abgewinnen: Ein helleres und besser auf die jeweilige Örtlichkeit abgestimmtes Licht und die Ersparnis, wenn man nicht teures Gas in Licht, umwandeln muss. Doch beide setzen darauf, dass der Austausch auch tatsächlich keine Kosten für die Anwohner mit sich bringt. Das sieht man fraktionsübergreifend in der BV so.

Seine persönliche Meinung sei es, so Christoph Laugs, Fraktionsvorsitzender der SPD in der BV 9, dass es gut sei, dass das, was nun so lange für die nicht unter Denkmalschutz stehenden Gaslaternen angekündigt sei, auch endlich umgesetzt werde. „Im Dezember 2021 waren sieben Gaslaternen an der Heiligenhauser Straßen über zwei Wochen defekt“, berichtet Laugs. Auch bei der Grünen Christine Majewski, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, überwiegt das Gefühl, dass der Abbau der Gaslaternen, wie 2020 vom Stadtrat beschlossen, endlich beginnen müsse: „Es geht letztlich darum, dass wir den Verkehrsweg sichern. Laternen müssen diesen Job erfüllen.“

So soll es weitergehen: Nach dem BV-Beschluss werden die Planungen abgeschlossen und die Stadtwerke - als Vertragspartner der Stadt - mit der Umsetzung beauftragt. Deren Dauer richtet sich nach Materialverfügbarkeit und Personalkapazität. Realistisch ist nach Angaben eines Stadtsprechers ein Baustart innerhalb von sechs Wochen nach Beschluss. Das Ziel ist aus energetischen Gründen eine schnellstmögliche Umsetzung, so der Sprecher weiter. Auch in anderen Bezirksvertretungen gibt es demnächst Vorlagen zum Gaslaternen-Rückbau.

Die Auswahl dieser stadtweit ersten sieben Straßen ist aus unterschiedlichsten Gründen erfolgt. Am Flemingweg in Wersten (ab Ohmweg bis Straßenende) beispielsweise, weil nach Angaben der Stadt zwei Gaslaternen nicht mehr ausreichende standsicher waren und sowieso hätten erneuert werden müssen. In Zuge dessen sei die Straße in ihrer Gesamtheit betrachtet worden. Der dortige Abbau sei mit der Denkmalschutzbehörde laut Stadt abgestimmt worden.

An der Heiligenhauser Straße werden zwölf LED-Stromlichtpunkte aufgebaut. An der Bruchhausener Straße im Straßenabschnitt Bruchhausenstraße 2 bis kurz hinter der Einmündung der Stichstraße auf Höhe der Hausnummer 70, werden aus 13 Gas- elf Strom-Laternen. An der Bayreuther Straße von Bamberger Straße und Forststraße gibt es derzeit sieben Gaslaternen, sie werden alle abgebaut, und neun Stromlaternen, davon werden sieben abgebaut. Neun LED-Laternen werden neu aufgestellt. An der Kulmer Straße werden die drei Gaslaternen 1:1 ausgetauscht. An der Marbacher Straße, in der Sackgasse ab Einmündung Kappeler Straße, werden für vier Gas- vier LED-Laternen gebaut. An der Stephanstraße verschwinden zwei Gas- für zwei LED-Laternen.

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