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Borussia Mönchengladbach Gladbach selbstbewusst bei der Kaderplanung

Mönchengladbach · Borussia hat die WM-Spieler Fabian Johnson und Yann Sommer verpflichtet, nun ist auch Eric-Maxim Choupo-Moting im Gespräch.

 Bei Gladbach im Gespräch: Eric-Maxim Choupo-Moting.

Bei Gladbach im Gespräch: Eric-Maxim Choupo-Moting.

Foto: dpa, fve hak

Natürlich kommentiert Max Eberl das Gerücht nicht. Doch er wertet es in gewisser Weise als Auszeichnung, dass Borussia Mönchengladbach, der Klub, bei dem er als Sportdirektor tätig ist, genannt wird, wenn es um gute Spieler wie Eric-Maxim Choupo-Moting geht. Auch Schalke 04 buhlt um den vielseitigen Offensivmann.

Im Winter hat Eberl mitgeboten um Belgier Kevin de Bruyne, wie der Kameruner Choupo-Moting ein WM-Teilnehmer, doch Wolfsburg bekam für 20 Millionen Euro den Zuschlag. Da konnte Borussia nicht mithalten. So war es nun auch beim Schweizer Josip Drmic, der sich für Champions-League-Teilnehmer Leverkusen entschied.

"Wir kämpfen mit Vereinen, die einen doppelten und dreifachen Etat haben", weiß Eberl. Weswegen "wir kreativ sein müssen und intelligente Transfers machen müssen". Transfers wie den von André Hahn, der für die festgeschriebene Ablösesumme von 2,2 Millionen Euro den FC Augsburg verlassen durfte — ein ähnlicher Coup gelang Eberl vor einem Jahr mit Max Kruse. Neben Hahn hat er nun auch US-WM-Spieler Fabian Johnson und Stuttgarts Ibrahima Traore geholt, die beide ablösefrei zu haben waren.

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Foto: dpa, kef mr hak

Mit dem Trio hat Eberl sein Team auf den Außen deutlich besser gemacht — und im Schweizer Yann Sommer zudem einen Torhüter gekauft, dem man zutrauen darf, den abgewanderten Marc-André ter Stegen adäquat ersetzen zu können. Alle diese Spieler hatten Optionen, darunter die Großen der Branche, Dortmund, Schalke oder Leverkusen. Doch sie sagten Ja zu Gladbach.

"Spieler entscheiden sich für das Gesamtpakt und ich denke, das Gesamtpaket, das wir bieten, ist interessant", sagt Eberl. Er will seinen Arbeitgeber nicht als Ausbildungsverein missverstanden wissen, sondern als erste Alternative hinter den großen Fünf der Liga etablieren. Borussia hat einen klangvollen Namen, hat in Lucien Favre einen Trainer, der Spieler voranbringen kann — und ist ambitioniert. Sechster waren die Gladbacher in der abgelaufenen Saison. Eberl definiert das Ergebnis als "sehr gut". Gleichwohl sei der Weg, den Borussia vor "fünf bis sechs Jahren" eingeschlagen habe, noch lange nicht zu Ende. "Wir sind aber in ganz hohen Regionen angekommen und können den nächsten Schritt nicht automatisch einplanen", sagt er. Dass der Klub indes den Ehrgeiz hat, die oberen Fünf künftig noch nachhaltiger anzugreifen, zeigt die Tatsache, dass die Borussen ihre Kaderplanung mit einigem Selbstbewusstsein angehen.

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Zuletzt legte sich Eberl beispielsweise öffentlich mit Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer an. Eberl stellte klar, dass ihm die Art und Weise, wie Sammer den Jung-Borussen Sinan Kurt (17) angebaggert habe, nicht gefalle. Kurt liegt längst ein Angebot Eberls vor, doch der wird gegen den Branchenführer wohl das Zerren um Kurt verlieren.

"Der logische Weg für ihn wäre aber Borussia", ist sich Eberl sicher. Er interessiert sich im Gegenzug für Bayerns Mittelfeldtalent Alessandro Schöpf (22), da wäre ein Ausleihgeschäft denkbar. Wie bei DFB-Shootingstar Christoph Kramer, den sich Gladbach bis 2015 von Leverkusen geliehen hat. Schöpf könnte sich in Gladbach entwickeln, zumal in einem ähnlichen System wie bei den Bayern. "Junge Spieler, die Perspektive haben", sind interessant für Gladbach — den Klub auf dem Sprung. "Wir wollen uns weiterentwickeln mit guter Arbeit und guten Transfers", sagt Eberl.

(RP)
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