Von der Bank in die Startelf Gladbachs Zakaria spielt gegen Spanien auch um seine Zukunft

Mönchengladbach · Bei der EM stand Denis Zakaria bislang noch nicht im Fokus. Gegen Spanien dürfte er aufgrund der Gelbsperre von Granit Xhaka in die Startelf rücken. Dann würde er nicht nur um den Einzug ins Halbfinale spielen, sondern könnte sich auch ins Schaufenster stellen.

Denis Zakaria im Porträt: Von Borussia Mönchengladbach zu Juventus Turin
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Das ist Denis Zakaria

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Foto: AFP/GLYN KIRK

Er könnte sie also doch noch bekommen, die ganz große Bühne. Denis Zakaria steht mit der Schweizer Nationalmannschaft im EM-Viertelfinale. Am Freitag (18 Uhr) trifft die „Nati“ auf Spanien. Mit Zakaria in der Startelf? Darauf dürften die Verantwortlichen bei Borussia Mönchengladbach nach der Gelbsperre des Ex-Borussen Granit Xhaka hoffen. Denn bislang ist es, bei allem Erfolg der Schweizer Mannschaft, noch nicht das Turnier von Zakaria, der die EM aus Gladbacher Sicht nutzen sollte, um sich weiter bei interessierten Klubs in den Fokus zu spielen.

Geklappt hat das bislang nämlich noch gar nicht. 24 Turnier-Minuten hat der 24-Jährige bislang in den Beinen. Sein Marktwert wird aktuell auf rund 30 Millionen Euro geschätzt – doch die wird kein interessierter Klub an Borussia überweisen, da es gleich mehrere Faktoren gibt, die den Preis drücken: die kurze Vertragslaufzeit bis 2022, der Knorpelschaden im Knie, der in Zukunft immer wieder Probleme bereiten könnte, seine eher durchschnittlichen Leistungen der vergangenen Monate und seine Rolle als Bankdrücker bei der laufenden EM. Hinzu kommt: die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Finanzsituation der Vereine.

Borussia Mönchengladbach: Alle Spiele und Einsätze der EM-Teilnehmer
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Einsatzzeiten der Gladbacher bei der EM

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Foto: AFP/FRANCK FIFE

Gladbach-Manager Max Eberl, der nicht mit Spielern, deren Vertrag am Saisonende ausläuft, in die neue Spielzeit gehen möchte, wird sich dieser Probleme bewusst sein. Weswegen er sich wünschen dürfte, dass Zakaria gegen Spanien die Möglichkeit bekommt, sich zu zeigen. Dabei wäre klar: Gelingt der Schweiz als Außenseiter gegen Spanien der nächste Coup, stünde Zakaria plötzlich wieder im Fokus. Wie schnell das bei einem großen Turnier gehen kann, hat Xhaka mit seiner bärenstarken Leistung gegen Frankreich gezeigt. Im Anschluss gab es Lob von allen Seiten.

Dass Vladimir Petkovic tatsächlich auf Zakaria setzt, ist die wahrscheinlichste Variante. Neben dem gesetzten Remo Freuler von Atalanta Bergamo wird im erfolgreichen 3-4-1-2-System ein Xhaka-Ersatz gebraucht. Theoretisch käme dafür auch der Ex-Gladbacher Djibril Sow infrage, doch für Zakaria, der bereits bei den Turnieren 2016 und 2018 dabei war, spricht dessen Erfahrung.

 Der Schweizer Denis Zakaria (l.) im Gruppenspiel gegen Wales – sein bislang einziger Einsatz bei der EM.

Der Schweizer Denis Zakaria (l.) im Gruppenspiel gegen Wales – sein bislang einziger Einsatz bei der EM.

Foto: AP/Dan Mullan

Im Zentrum müsste er sich mit Spaniens Top-Stars Pedri, Koke und Kapitän Sergio Busquets messen. Zwei von ihnen spielen beim FC Barcelona, seinem Lieblingsverein in Europa. Mit einer guten Leistung könnte Zakaria selbst bei einem Ausscheiden der Schweiz noch mal die Aufmerksamkeit ausländischer Klubs auf sich ziehen. Er spielt also womöglich gegen Spanien nicht nur um einen Einzug ins Halbfinale, sondern auch um seine eigene Zukunft.

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