Trainer Marco Rose Viele wollten ihn, Borussia bekam ihn

Mönchengladbach · Marco Rose tritt im Sommer die Trainer-Nachfolge von Dieter Hecking in Mönchengladbach an. Er unterschrieb einen Vertrag bis 2022. Der 42-Jährige war bei zahlreichen Klubs im Gespräch.

 Marco Rose.

Marco Rose.

Foto: dpa/Jan Woitas

Die Tinte ist trocken, der Vertrag bis 2022 unterschrieben – Marco Rose wird der neue Trainer bei Borussia Mönchengladbach. „Wir haben Anfang der Woche Fakten geschaffen. Ich werde im Sommer eine neue sportliche Herausforderung suchen, und die heißt Borussia Mönchengladbach“, sagte Rose am Mittwoch. Der 42-Jährige kommt dank einer Ausstiegsklausel für drei Millionen Euro von RB Salzburg und löst im Sommer Dieter Hecking ab, dem Sportdirektor Max Eberl in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte, die Zukunft des Klubs ohne ihn beschreiten zu wollen. „Marco Rose hat in Salzburg in den vergangenen sechs Jahren hervorragende Arbeit geleistet, und wir freuen uns, dass er ab der kommenden Saison bei uns sein wird“, sagte Eberl.

Bis dahin will Rose, laut seines ehemaligen Trainers Jürgen Klopp „der Gehypteste von allen“, mit RB Salzburg den zweiten Meistertitel in Folge einsammeln. „Bis zum letzten Tag werde ich absolut Vollgas geben“, versprach er seinem Noch-Klub. In der Vergangenheit war Borussias kommender Coach, der seine Karriere 2009 bei Mainz 05 als Co-Trainer von Thomas Tuchel (heute bei Paris Saint-Germain) begonnen hatte, bei mehreren Vereinen im Gespräch. RB Leipzig, TSG Hoffenheim, Schalke 04 und der VfL Wolfsburg galten als Interessenten in Deutschland, unter anderem Manchester United im Ausland. „Nach vielen Spekulationen, bin ich froh, dass es jetzt raus ist. Es tut nichts mehr zu Sache, wie viele Angebote vorlagen. Ich entscheide mich für Gladbach“, sagte Rose und begründete seinen Entschluss: „Borussia ist ein toller Verein, der in den 70er-Jahren den deutschen Fußball bestimmt hat, wo viele großartige Spieler gespielt haben. Bonhof, Matthäus, Effenberg — um nur wenige zu nennen. Hans Meyer ist dort auch aktiv. Borussia ist auch ein Verein mit toller Fankultur.“

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Dorthin nimmt er in Rene Maric (Co-Trainer), Alexander Zickler (Stürmer-Coach) und Patrick Eibenberger (Athletiktrainer) drei Assistenten mit. „Wenn ich irgendwo anfange, habe ich gerne Leute um mich, die ich kenne und mit denen ich schon länger zusammen arbeite“, so Rose. Die Vorstellung des neuen Trainerteams der Borussen soll nach der Saison stattfinden. Dann steht auch fest, ob die Gladbacher mit Rose in der nächsten Spielzeit international spielen werden. Aktuell steht Borussia auf Platz fünf in der Bundesliga. Dass der Klub unter diesen Voraussetzungen einen neuen Coach suchte, verwunderte den Hecking-Nachfolger. „Natürlich habe ich mich gefragt, warum man sich umstellt, wenn der Trainer mit dem Team auf Platz vier steht und das mit dem Klub auch besprochen. Mehrere Vereinsvertreter haben mir versichert, dass sie sich neu orientieren wollen“, sagte Rose. Die mündliche Einigung über den Wechsel erreichten er und Eberl in der Länderspielpause Ende März, damals rangierten die Borussen noch in den Top vier.

Eberl sagte zuvor, dass der Trainerwechsel nichts mit der sportlichen Situation zu tun habe, sondern eine strategische Entscheidung sei. „Dieter Hecking war der richtige Trainer im richtigen Moment. Aber ich sehe jetzt jemand anderes, mit dem wir einen anderen Schritt gehen können. Ich weiß, dass ich einen komfortablen Weg verlasse, möchte aber Dinge machen, von denen ich hundertprozentig überzeugt bin – ohne zu wissen, was die Zukunft bringt“, sagte Borussias Sportdirektor im Interview mit unserer Redaktion. Fest steht nun, dass er zumindest die nächsten drei Jahre mit Marco Rose angehen will.

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