Belgier wechselt wohl nach Dortmund Wird Philipp der Hazard-Nachfolger?

Mönchengladbach · Thorgan Hazard ist offenbar auf dem Weg von Borussia Mönchengladbach nach Dortmund. Max Eberl geht nicht davon aus, dass der Belgier bleibt. Dafür könnte Philipp vom BVB kommen.

Dortmunds Maximilian Philipp im Spiel gegen Hoffenheim.

Dortmunds Maximilian Philipp im Spiel gegen Hoffenheim.

Foto: AP/Martin Meissner

Thorgan Hazard bat um Verständnis. „Wir können gerne über das Spiel sprechen. Aber zu dem anderen Thema möchte ich mich jetzt nicht äußern“, sagte der belgische Nationalspieler in Diensten von Borussia Mönchengladbach. „Das andere Thema“ ist seine Zukunft. Die einen sind sich sicher, dass sie bei Borussia Dortmund liegen wird, Gladbachs Liga-Rivalen. Andere indes sehen eher die Option FC Liverpool für Hazard. Dass der Anführer der englischen Premier League wohl mehr zahlen würde als der BVB, ist zu vermuten. Aber auch, dass Hazard sich wohl eher bei der westfälischen Borussia sehen würde, weil er da mehr Garantie hätte, viel zu spielen als in Liverpool. Die Variante, dass der wohl künftige Gladbach-Trainer Marco Rose noch mit Hazard planen kann, hat Sportdirektor Max Eberl eher abgeschrieben. Er hat Hazard ein Angebot gemacht, den Vertrag zu verlängern, eine Resonanz ist ausgeblieben, woraus Eberl schließt, dass „Thorgan Borussia nach fünf Jahren verlassen und für sich den nächsten Schritt machen möchte“.

Im Zweifel wird es Eberl weniger wichtig sein, wo Hazard künftig kickt, es dürfte für ihn und Borussia eher darum gehen, möglichst viel Geld zu erwirtschaften mit dem Transfer, das dann ins Team der Zukunft investiert werden könnte. Zwischen 40 und 50 Millionen Euro sollte ein Mann wie Hazard bringen. Eberl nennt es „eine Ablösesumme, die seinem Wert als herausragender Offensivspieler in der Bundesliga und Stammspieler in einer der besten Nationalmannschaften der Welt gerecht wird“.

Den Gladbachern würde ein Hazard-Verkauf auch ohne Europa viel Spielraum geben für den Umbau des Teams, denn Eberl wird das komplette Geld ins neue Team investieren. In den vergangenen Jahren haben die Borussen parallel zum sportlichen Aufschwung vom Fast-Absteiger 2011 zum Europa-Aspiranten viel in die Infrastruktur des Klubs investiert, nun soll es sportlich den nächsten Schritt geben, um noch nachhaltiger im oberen Liga-Drittel heimisch zu werden. Die Trainer-Entscheidung untermauert die Ambition. Es ist weniger eine Entscheidung gegen Dieter Hecking, als vielmehr eine für die Option Rose, die sich Eberl nun bot.

Thorgan Hazard: Kleiner Bruder von Eden bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Thorgan Hazard

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Foto: dpa/Marius Becker

Das Hazard-Geld will der Manager „nutzen, um andere spannende Spieler für unsere Mannschaft zu verpflichten“, sagte er. Wen er für spannend hält, ließ er offen. Es darf aber spekuliert werden, wer passen könnte zu Borussias Neuansatz.

Dass es mit dem BVB vielleicht ein Quergeschäft geben kann, ist durchaus denkbar. Denn in Dortmund steckt Maximilian Philipp etwas fest, so recht kommt der frühere Freiburger nicht voran. Kann Gladbach der Ausweg sein? Philipp bringt Geschwindigkeit, Laufstärke und Mentalität mit, drei Aspekte, die Marco Rose, der Gladbach im Sommer übernehmen wird, schätzt. Und er ist vorn flexibel einsetzbar, auch eine solche Fähigkeit wird in Gladbach geschätzt. Jünger als Philipp ist Luca Waldschmidt (22, Freiburg), älter Max Kruse (31, Bremen), die beide ebenfalls mit Gladbach in Verbindung gebracht werden.

Gespanntes Warten: Maximilian Philipp von Borussia Dortmund.

Gespanntes Warten: Maximilian Philipp von Borussia Dortmund.

Foto: dpa/Peter Steffen

Philipp könnte auch wertvolle Vorabinfos bei Matthias Ginter einholen. Der Verteidiger hat 2017 mit seinem Wechsel für sich persönlich alles richtig gemacht: Er ist Stammspieler und hat eine feste Position. Beide Ex-Freiburger haben denselben Berater. Was Hazard angeht, dürfte der Belgier mit Hecking, der im Sommer gehen muss, etwas gemein haben: Beide wollen sich von einem Europapokal-Teilnehmer verabschieden. „Ich möchte etwas hinterlassen, worauf der Nachfolger aufbauen kann“, sagte Hecking am Montag.

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