Auf Champions-League-Kurs So viel Geld würde Borussia die Königsklasse bringen

Mönchengladbach · In den kommenden acht Spielen will Borussia die Qualifikation für die Champions League klarmachen. Das wäre nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch ein finanzieller. Mehr als 30 Millionen Euro wären den Gladbachern sicher.

 Raffael erzielt in der Champions League ein Tor gegen Manchester City.

Raffael erzielt in der Champions League ein Tor gegen Manchester City.

Foto: dpa/dpa, pp ss

Borussia kann in dieser Saison Großes erreichen. Sportlich ist es der Wunsch jedes Profifußballers, in der Champions League zu spielen. Aktuell belegen die Gladbacher mit Platz vier eine Position, die sie in der nächsten Saison dazu berechtigen würde. In den nächsten acht Spielen werden sie versuchen, diesen Rang gegenüber der Konkurrenz zu verteidigen. Das wäre nicht nur für die Spieler eine große Sache, die sich in der kommenden Saison mit Stars wie Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi messen könnten, sondern auch für den Verein. Die Königsklasse bezahlt ihre Teilnehmer nämlich auch königlich.

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Als Startprämie bekommt jede Mannschaft 15,25 Millionen Euro überwiesen. Diese Summe ist ebenso garantiert wie ein Millionenbetrag, der sich aus der Koeffizientenrangliste der ausrichtenden Uefa ergibt. Der schlechtplatzierteste Klub dieser Tabelle erhält 1,108 Millionen Euro, um diese Summe vergrößert sich der Betrag von Position zu Position. Der 31. bekommt also 2,216 Millionen, der 30. 3,324 Millionen, der Ranglisten-Anführer, aktuell ist das Real Madrid, erhält 35,456 Millionen Euro. Borussia liegt in der Gesamt-Tabelle auf Platz 53, einige Teams, die sich für die Königsklasse qualifizieren werden, liegen aber noch hinter ihr. Die Gladbacher könnten aus diesem Topf also nochmal mit mindestens sieben bis zehn Millionen Euro rechnen.

Die dritte garantierte Einnahmequelle ist der Marktpool aus den Fernseheinnahmen. Die deutschen Klubs bekommen dabei eine Ausschüttung, von der der Meister 40 Prozent, der Vizemeister 30 Prozent, der Dritte 20 Prozent und der Vierte zehn Prozent der ersten Hälfte des Betrages erhält. Die zweite Hälfte wird über einen Verteilungsschlüssel geregelt, der sich am Erfolg des Teams bemisst. Auch hier sind Einnahmen von zehn Millionen Euro sicher.

Allein das Erreichen der Champions League würde den Borussen also mehr als 30 Millionen Euro sicher in die Kasse spülen. Doch sie könnten noch weitaus mehr verdienen. Jeder Sieg in der Gruppenphase würde weitere 2,7 Millionen Euro einbringen, für ein Unentschieden gibt es 900.000 Euro. Für die Qualifikation für das Achtelfinale zahlt die Uefa 9,5 Millionen Euro aus, für das Viertelfinale weitere 10,5 Millionen Euro, für das Halbfinale zwölf Millionen Euro, und die Finalisten erhalten 15 Millionen Euro. Der Endspielsieger darf sich über weitere vier Millionen Euro freuen.

Klar ist auf jeden Fall: Die Champions League wäre für Borussia ein sportlicher und finanzieller Erfolg. Doch auch der würde die vernünftig wirtschaftenden Gladbacher nicht von ihrem Weg abbringen. „Wir wollen den größtmöglichen Erfolg, und wenn wir die Chance haben, so etwas Großes zu erreichen, wollen wir sie mit aller Macht nutzen“, sagt Sportdirektor Max Eberl. „Aber Europa ist bei uns keine Planungsgröße, mit der wir unsere Maßnahmen bezahlen.“

Eberl erklärt weiter, wie er mit der Königsklassen-Kohle verfahren würde. „Die Champions League bringt viel Geld, aber nur einmal. Man hat keine Garantie, dass man dieses Geld auch in den kommenden Jahren bekommt. Deswegen investieren wir so etwas immer gerne in Ablösesummen, aber die durchlaufenden Kosten müssen auch ohne Europa bezahlbar sein.“ Bedeutet: Die Kaderkosten würden durch die Champions League nicht außerordentlich steigen. Eberl nennt an diesem Punkt gerne Werder Bremen als warnendes Beispiel. Die Hanseaten hatten Mitte der 2000er einen Kader, der Gehälter auf Champions-League-Niveau verdiente, die Königsklasse dann jedoch einige Male verpasste und den Verein so in Unruhen stürzte. Das soll den Borussen nicht passieren.

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