Bayern auf Meisterkurs „Wollen am Dienstag den Sack zumachen“

München · Bayern München kann nach einem 2:1 gegen Gladbach am Dienstag in Bremen den Titel perfekt machen - und der erste Matchball soll direkt genutzt werden. Es wäre die 30. deutsche Meisterschaft, die achte in Folge.

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FC Bayern - Borussia: die Bilder des Spiels

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Foto: AP/Matthias Balk

Hansi Flick kann es auf dem Weg zum Geister-Titel gar nicht schnell genug gehen. "Wir wollen am Dienstag den Sack zumachen. Das ist unser Ziel. Wir haben einen hervorragenden Lauf und wollen unsere Erfolgsserie fortsetzen", sagte der Trainer von Bayern München nach dem schwer erkämpften 2:1 (1:1) und "drei Big Points" gegen Borussia Mönchengladbach unmissverständlich.

Bei sieben Punkten Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund hat der Fußball-Rekordmeister am Dienstag (20.30 Uhr/Sky) bei Abstiegskandidat Werder Bremen den ersten Meister-Matchball - und der soll eiskalt genutzt werden. "Das ist unser Plan, dass wir das Ding nach Hause fahren", betonte auch Matchwinner Leon Goretzka, der in Bremen wieder Unterstützung der am Samstag gelbgesperrten Torgaranten Robert Lewandowski und Thomas Müller erhält. Deren Rückkehr, unterstrich Flick, "tut uns gut".

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Foto: dpa/Sven Hoppe

Zweifel an der 30. deutschen Meisterschaft, der achten in Folge, gibt es ohnehin kaum noch - doch meisterlichen Glanz versprühten die erneut müde wirkenden Münchner auch gegen Gladbach kaum. "Die Power-Saison steckt uns in den Knochen", räumte Flick ein. Er war aber trotzdem "nach einem harten Stück Arbeit extrem happy", weil sein Team eben andere Qualitäten zeigte. "Auch wenn es nicht so gut läuft, wehrt sich die Mannschaft". Er sei vom Charakter "begeistert". Der FC Bayern könne inzwischen "auch Arbeitssiege", merkte Kapitän Manuel Neuer zufrieden an.

Die Freude über den 21. Pflichtspielerfolg aus den vergangenen 22 Partien fiel umso euphorischer aus. "So ein spätes Tor zu machen zu einem Sieg, der uns am Dienstag die Meisterschaft ermöglicht, macht mich überglücklich", sagte Goretzka, der in der 86. Minute die Münchner für ihren Aufwand belohnt hatte.

Auch wenn der 25-Jährige in den vergangenen Wochen schon besser gespielt hat - der Nationalspieler stand im Mittelpunkt. "Dass er nicht nur Assists, sondern auch Tore kann, haben wir jetzt schon häufiger gesehen", lobte Neuer.

Selbst vom Gladbacher Christoph Kramer kamen anerkennende Worte: "Leon ist ein unfassbarer Box-to-Box-Spieler. Er ist vielleicht nicht der ganze feine Typ im Mittelfeld. Aber er geht immer mit vorne rein und ist sehr torgefährlich."

Vor Goretzkas Siegtreffer waren die Bayern durch Joshua Zirkzee (26.) in Führung gegangen, wobei der 19-Jährige einen kapitalen Patzer von Gladbachs Keeper Yann Sommer ("Ich habe die falsche Entscheidung getroffen, das ärgert mich extrem") ausnutzte.

Benjamin Pavard glich mit einem Eigentor für die Borussia aus (37.). Dass für die Gäste nicht mehr heraussprang, hatten sie sich trotz einer mutigen Vorstellung selbst zuzuschreiben. Kramer monierte "zwei ganz blöde Gegentore". Zudem fehlte im Abschluss die Effektivität.

So wird für die Borussia im engen Rennen um die Champions-League-Plätze "die Luft immer dünner. Für unser großes Ziel müssen wir punkten", forderte Trainer Marco Rose vor dem Heimspiel gegen Wolfsburg am Dienstag (18.30 Uhr/Sky), "wir müssen alles raushauen." Das gilt auch für die Bayern in Bremen, um gleich den ersten Matchball zu nutzen.

(sid/old)
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