2:3-Niederlage gegen Freiburg Bayer kommt nicht aus der Krise

Leverkusen · Callum Hudson-Odoi liefert bei seiner Premiere für Bayer 04 die Vorlage zum 2:2. Doch der SC Freiburg stiehlt Leverkusen in diesem Bundesliga-Duell die Show, präsentiert sich maximal effizient und fährt mit einem 3:2 (0:1)-Erfolg nach Hause.

 Leverkusens Callum Hudson-Odoi im Duell mit Freiburgs Matthias Ginter.

Leverkusens Callum Hudson-Odoi im Duell mit Freiburgs Matthias Ginter.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Sehnlichst erwarten die Fans von Bayer 04 Leverkusen die ersten Punkte im heimischen Stadion. Mit einer ähnliche Vorfreude wurde aber auch dem Debüt von Callum Hudson-Odoi entgegengefiebert, doch in der Startaufstellung gegen den SC Freiburg stand der Zugang vom FC Chelsea nicht. Trainer Gerardo Seoane ersetzte die gesperrten Mitchel Bakker und Piero Hincapie, die jeweils Gelb-Rot beim 3:0-Sieg in Mainz gesehen hatten, durch Odilon Kossounou und Daley Sinkgraven. Ansonsten beließ er die Start-Elf wie beim ersten Erfolgserlebnis dieser Bundesliga-Saison. Die Hudson-Odoi-Premiere sahen die knapp 27 000 Zuschauer zwar, auf Punkte in der BayArena müssen sie nach dem 2:3 (0:1) aber immer noch warten.

Seoanes Gegenüber, Christian Streich, stellte defensiv auf. Der offensiv ausgerichtete Ritsu Doan fand sich für Innenverteidiger Manuel Gulde auf der Bank wieder. Der SC-Trainer musste allerdings bereits nach vier Minuten von seiner ansonsten im Vergleich zur Vorwoche unveränderten Aufstellung abweichen. Jonathan Tah erwischte Roland Sallai, der in Bodennähe köpfen wollte, mit dem Fuß im Gesicht. Was ursprünglich gar nicht so dramatisch ausgesehen hatte, erwies sich als ernste Verletzung. Sallai wurde nach mehrminütiger Behandlungspause vom Feld getragen und durch Wooyeong Jeong ersetzt.

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Und es erwischte die Freiburger sogar noch dicker. Gleich der erste nennenswerte Leverkusener Angriff war von Erfolg gekrönt. Kossounou brachte den Ball über die rechte Seite mit Tempo in den Strafraum, um Patrik Schick zu bedienen. Der brachte den Ball nicht aufs Tor, doch die Freiburger Hintermannschaft verpatzte die Klärung gleich mehrere Male. Gulde bediente letztlich sogar Kerem Demirbay, der die Gunst der Stunde zum 1:0 nutzte.

Dass es dabei bis zur Pause blieb, verdankten die Gäste vor allem ihrem Torhüter. Mark Flekken parierte glänzend gegen Schick, der eine Flanke von Jeremie Frimpong aus kurzer Distanz verwerten wollte. Wenig später lenkte der Keeper einen Schuss von Moussa Diaby neben den Pfosten. Die Gastgeber blieben bis zur Halbzeit die tonangebende Mannschaft - von den Freiburgern war offensiv überhaupt nichts zu sehen.

Die zweite Halbzeit begann mit mehr als fünf Minuten Verspätung. Das Spiel hatte mit einer Schweigeminute anlässlich des 50. Jahrestages der terroristischen Anschläge bei den Olympischen Spielen 1972 in München begonnen, die lange Behandlungspause Sallais hielt das Geschehen auf und kurz darauf sorgte auch noch ein medizinischer Notfall auf der Tribüne für Stille. Sportlich beeindruckte Bayer dies vor der Pause gar nicht, doch unmittelbar danach wurden sie von Freiburg gleich doppelt kalt erwischt.

Streich machte seinen Wechsel in der Start-Elf rückgängig, brachte Doan für Gulde - und die Gäste erzielten zwei Treffer aus zwei Chancen. Matthias Ginter köpfte nach einer Ecke unhaltbar für Lukas Hradecky zum 1:1 (48.) ein. Michael Gregoritsch vollendete eine Hereingabe von Jeong zur Führung nur drei Minuten später. Vorausgegangen war ein Fehlpass von Bayers Edmond Tapsoba auf den südkoreanischen Vorlagengeber.

Binnen drei Minuten hatte Freiburg das Spiel auf den Kopf gestellt. Bayer war nun von der Rolle. Coach Seoane reagierte rasch mit drei Wechseln. Neben Charles Aranguiz und Sardar Azmoun brachte er Callum Houdson-Odoi. Und der ließ sich bei seinem Bundesliga-Debüt nicht lange bitten. Nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung flankte er auf den Kopf von Schick, der zum 2:2 versenkte und mit seinem ersten Saisontor seine persönliche Flaute beendete.

Gerade als Leverkusen das Geschehen wieder im Griff zu haben schien, bewies der SC einmal mehr seine unfassbare Effizienz. Ritsu Doan rutschte nach einer von Nicolas Höfler verlängerten Ecke rein (72.) - dritte Freiburger Chance, drittes Tor. Und dabei blieb es. Freiburg verteidigte clever und jubelte.

Weiter geht es für Bayer bereits am kommenden Mittwoch. Um 21 Uhr müssen die Leverkusener im ersten Gruppenspiel dieser Champions-League-Saison beim Club Brügge ran. In der Bundesliga hat das Seoane-Team am Samstag (15.30 Uhr) bei Hertha BSC die nächste Chance auf Punkte.

Leverkusen: Hradecky - Kossounou, Tah (60. Hudson-Odoi), Tapsoba - Andrich (79. Amiri) - Frimpong, Palacios (60. Azmoun), Demirbay (60. Aranguiz), Sinkgraven (78. Fosu-Mensah) - Diaby, Schick. - Trainer: Seoane

Freiburg: Flekken - Ginter, Lienhart, Gulde (46. Doan) - Sildillia, Keitel (46. Maximilian Eggestein), Höfler, Günter - Sallai (9. Jeong), Gregoritsch (80. Schlotterbeck), Grifo (79. Petersen). - Trainer: Streich

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Tore: 1:0 Demirbay (16.), 1:1 Ginter (48.), 1:2 Gregoritsch (51.), 2:2 Schick (65.), 2:3 Doan (72.)

Zuschauer: 26.853

Gelbe Karten: Tah (2), Amiri - Höfler (2), Gregoritsch

Torschüsse: 15:5

Ecken: 8:4

Ballbesitz: 50:50 %

Zweikämpfe: 79:78

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