Routinier der Werkself Karim Bellarabi ist Bayers X-Faktor

Leverkusen · Nachdem er die Hinrunde beinahe komplett verpasst hat, will Karim Bellarabi in der zweiten Saisonhälfte seinen Wert für Bayer 04 Leverkusen unter Beweis stellen. An diesem Sonntag ist der FC Kopenhagen zum letzten Test in der BayArena.

 Karim Bellarabi jubelt gemeinsam mit seinem Teamkollegen Amine Adli.

Karim Bellarabi jubelt gemeinsam mit seinem Teamkollegen Amine Adli.

Foto: Bayer 04

Als die Werkself zum vorerst letzten Mal den FC Kopenhagen empfing, ging es um mehrere Millionen Euro. Im August 2014 hatte sich Bayer 04 in der Qualifikationsrunde zur Champions League durch ein 3:2 in Dänemark eine gute Ausgangslage verschafft – und ließ dann auch im Rückspiel nichts anbrennen. 4:0 siegte die damals noch von Roger Schmidt trainierte Mannschaft in der BayArena, erfüllte die Pflicht mit Bravour und zog in die lukrative Königsklasse ein. An diesem Sonntag (13 Uhr) kommt es im letzten Test vor dem Bundesligastart kommende Woche in Gladbach zum Wiedersehen mit dem dänischen Meister.

Der einzige Profi, der damals schon und auch heute noch für die Werkself aktiv ist, heißt Karim Bellarabi. In der Saison 2014/15 avancierte der Flügelstürmer nicht nur zum deutschen Nationalspieler, sondern absolvierte auch insgesamt 46 Pflichtspiele für Bayer. Dabei schoss er 13 Tore und bereitete 14 weitere vor. Weder davor noch danach war der gebürtige Berliner und in Bremen aufgewachsene Profi produktiver. Dass der inzwischen 32-Jährige auch im Jahr 2023 noch gewinnbringenden Fußball spielen kann, will er nun beweisen.

„Erst einmal bin ich froh, dass sich fit bin. Mir geht’s richtig gut“, sagt Bellarabi. Der Rechtsaußen stand in dieser Bundesliga-Saison aufgrund eines Faserrisses lediglich in zwei Partien für die Werkself auf dem Rasen: beim Ligastart in Dortmund und im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Stuttgart. Mit Blick auf die zweite Saisonhälfte, in der die Rheinländer noch die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb schaffen wollen, ist der Routinier so etwas wie ein X-Faktor im Team von Trainer Xabi Alonso.

Trotz seines fortgeschrittenen Fußballeralters ist Bellarabi noch immer flink auf den Füßen, hat einen wuchtigen Abschluss und kann ein belebendes Element sein. Eine Extra-Motivation dürfte für ihn freilich sein, sich in seinem letzten halben Jahr beim Werksklub für eine abermalige Vertragsverlängerung zu empfehlen. Schließlich hatte er bereits vor Wochen betont, dass er sich zumindest in Deutschland keinen anderen Klub mehr vorstellen könne. Sein Plan: „Ich möchte mich jeden Tag verbessern und der Mannschaft weiterhelfen.“

Ohnehin stellt der erfahrene Profi seine eigene Zukunft zunächst hintenan. Das Wichtigste sei, „dass wir als Team vorankommen. Wir haben noch etwas vor in der Rückrunde und wollen angreifen.“ In den bisherigen vier Testpartien seit dem letzten Pflichtspiel vor der WM-Pause hat Bellarabi jede absolviert, stand dabei mit Ausnahme des 4:1 gegen Zürich jeweils eine Halbzeit auf dem Rasen. Noch agierte er dabei recht unauffällig, was angesichts seiner langen Pause aber auch nicht ungewöhnlich ist.

Sollte Bellarabi das Vertrauen in seinen Körper schnell wiederfinden, dürfte er auch wieder mutiger auf dem Rasen werden. Schließlich ist die Unbekümmertheit, das Ausblenden von Störgeräuschen und anderen Faktoren seit jeher einer der größten Stärken des Außenangreifers. Bei der Generalprobe gegen Kopenhagen wird Bellarabi seinem Trainer zeigen wollen, dass noch mit ihm zu rechnen ist.

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