Ohne Fans fehlen auch die Punkte Köln weiter sieglos in Geister-Heimspielen

Köln · Keine Fans in Müngersdorf, kein Heimsieg für den 1. FC Köln, diese Formel gilt auch im neuen Jahr. Die Geißböcke haben noch kein einziges Corona-Geisterspiel im eigenen Stadion gewonnen - und kommen langsam in Erklärungsnot.

 Köln Sebastian Bornauw.

Köln Sebastian Bornauw.

Foto: dpa/Marius Becker

13 Bundesliga-Heimspiele seit Corona, 13-mal leere Ränge - und 13-mal kein Sieg für den 1. FC Köln. Diese nun schon zehn Monate währende Serie kann langsam kein Zufall mehr sein. Und nach dem 0:1 (0:0) gegen den FC Augsburg reagierte so mancher in den Reihen der Rheinländer genervt auf dieses Dauerthema.

"Das fehlende Publikum ist ein Faktor, klar", sagte Rechtsverteidiger Marius Wolf, wiegelte dann aber ab: "Das ist doch für jede Mannschaft und überall gleich. Und wir sind es mittlerweile ja auch gewohnt, wir spielen seit fast einem Jahr ohne Zuschauer. Das darf keine Ausrede mehr sein."

In Köln tut man sich schwer zu erklären, was seit dem 29. Februar in Müngersdorf passiert: Seit dem 3:0 gegen Schalke, dem letzten Heimspiel vor Zuschauern. Denn etwas ist eigenartig an dieser Heimschwäche des FC seit Beginn der Pandemie.

Dass im Fußball der Vorteil im eigenen Stadion wegfällt, wenn keine Fans die Heim-Mannschaft anfeuern, liegt zwar nahe, Studien zeigen das auch bereits. Logisch wäre dann, dass schlicht kein Unterschied mehr besteht zwischen Heim- und Auswärtsspielen, ein leeres Stadion ist eben ein leeres Stadion.

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Die Kölner allerdings können durchaus noch gewinnen und gute Spiele abliefern. Bloß gelingt ihnen das seit dem Fan-Verbot fast ausschließlich auf fremden Plätzen. In den Wochen vor Weihnachten gewann die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol bei Vizemeister Borussia Dortmund (2:1) und beim direkten Konkurrenten Mainz 05 (1:0), sie erkämpfte zudem ein verdientes Remis (0:0) bei Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig - einer Mannschaft, die zuvor all ihre Saison-Heimspiele in Liga, Pokal und Königsklasse gewonnen hatte.

In der Auswärtstabelle lag der 1. FC Köln daher vor diesem 14. Spieltag auf Rang sieben, punktgleich mit Platz fünf. In der Heimtabelle ist es dagegen der vorletzte Platz, mit lediglich zwei Unentschieden in acht Spielen. Und das sorgt insgesamt für eine reale Abstiegsgefahr.

Das chancenarme Spiel gegen Augsburg, in dem zwei Teams intensiv verteidigten, hätte durchaus auch remis enden können. Auch ein Kölner Sieg wäre nicht weniger verdient gewesen, als der Augsburger Erfolg, für den letztlich der Brasilianer Iago (77.) sorgte.

"Wir haben zuletzt viele Dinge richtig gemacht, auswärts aber auch zu Hause", beschwichtigt Gisdol, "und wir werden im Jahr 2021 auch wieder Heimspiele gewinnen." Erklären kann aber auch er nicht, warum das seit Ende Februar nicht gelingen will.

(old/sid)
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