Sonntagsspiel Nach München ist vor Mannheim

Düsseldorf · Auch am Sonntag geht es für die Düsseldorfer EG gegen ein Topteam. Zwar sind die Adler in dieser Eishockey-Saison nicht mehr so dominant wie in früheren Jahren, aber die DEG ist dennoch klarer Außenseiter.

Etwas ist anders in dieser Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): Die Zeiten, in denen die Adler Mannheim und der EHC Red Bull München die Liga nach Belieben dominierten, sind vorbei. Bereits in der vergangenen Saison ging der Meisterpokal nach Berlin, und auch in der aktuellen stehen die Eisbären ganz oben, Adler und EHC hängen derweil hinterher, haben jetzt schon ähnlich viele Spiele glatt verloren wie früher am Ende der Hauptrunde. Und es sind ja noch ein paar Wochen bis zu den Play-offs.

Das liegt natürlich an Corona. Beide Teams erlebten Ausbrüche, beide mussten dezimiert oder ohne Fans oder besonders oft an wenigen Tagen antreten. Aber das erlebten andere Teams ja auch, und es kann kein Zufall sein, dass sowohl in Mannheim als auch in München bereits über den Trainer diskutiert wurde. Das muss erst mal nichts heißen, aber allein dass es im Umfeld kritische Stimmen gibt, schien in den Vorjahren undenkbar zu sein, da galten Pavel Gross (Adler) und Don Jackson (EHC) als unantastbar.

Dass das immer noch zwei gute Teams mit diversen deutschen Nationalspielern und den besten Ausländern der Liga sind, wissen sie natürlich auch bei der Düsseldorfer EG. Sie erleben es dieser Tage am eigenen Leib. Am Mittwoch kam München im Dome vorbei, am Sonntag (19 Uhr) kommt Mannheim. Auch da ist die DEG wieder klarer Außenseiter, doch obwohl sie am Mittwoch mit 1:2 verlor, zog sie aus dem Spiel genügend Selbstvertrauen für den Sonntag. „Dafür, dass wir vier Wochen nicht gespielt haben, hatten wir einen guten Start, waren kämpferisch stark, läuferisch stark, hatten ein Übergewicht an Torchancen“, fasste Trainer Harold Kreis das München-Spiel zusammen.

Auch Manager Niki Mondt konnte mit dem Auftritt leben – gerade, weil es der erste nach der Olympiapause war: „Wir waren ganz ordentlich im Spiel. Klar haben wir bei den zwei Gegentoren Fehler gemacht, aber wir hatten genug Chancen.“ Das Problem war wieder mal deren Verwertung. 52 Mal zog die DEG ab, allein Brendan O‘Donnell schoss 15 (!) Mal, traf aber lediglich die Latte. Nun freuen sich normalerweise alle Beteiligten über jeden Schuss. Aber hin und wieder übertrieb es O‘Donnell, wollte das Tor erzwingen, schoss immer wieder selbst, auch mal überhastet. Oder er trennte sich zu spät oder gar nicht vom Puck. Dabei hatte er Ende des zweiten Drittels ja gesehen, dass es auch mit Pässen geht, sein starkes Zuspiel auf Stephen MacAulay brachte schließlich das Tor. Das allein war allerdings zu wenig.

Gegen die Adler soll das wieder anders laufen. So wie beim 4:2-Sieg Mitte Dezember in Mannheim, als die DEG vor dem Tor eiskalt auftrat. Vor allem O‘Donnell. Auch das erste Heimspiel gegen Mannheim im Oktober konnte sich trotz der 2:5-Niederlage sehen lassen. Lediglich das jüngste Treffen, ein 1:4 kurz vor Weihnachten, konnte Trainer Kreis nicht gefallen. Aber das und der Auftritt am Mittwoch gegen München habe ihm noch mal gezeigt, wie es klappen kann: „Wir wissen, wie wir gegen solche Gegner spielen müssen. Auch Mannheim macht viel Druck und verzeiht wenige Fehler. Da kannst du nichts rechts-links spielen, manchmal muss die Scheibe einfach raus.“

Nur klappt das halt nicht immer, weil die Mannheimer einen aggressiven Forecheck spielen, die Gegner schon in deren Drittel hart angehen. Erst recht in dieser Phase der Saison. Kreis hat seine Mannschaft dieser Tage noch mal daran erinnert, dass es in den letzten Wochen der Hauptrunde naturgemäß härter zugeht, weil jeder jeden Punkt braucht. Umso glücklicher war er, dass seine Mannschaft den Kampf gegen die großen und schweren Münchener annahm. Am Sonntag braucht es eine ähnliche Vorstellung. Und etwas mehr Genauigkeit im Abschluss.

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