Keller und Straßen unter Wasser Unwetter: Schwere Ernteschäden

Düsseldorf (dpa/lnw). Unwetter haben in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens Keller und Straßen unter Wasser gesetzt. Bäume stürzten um, Hagel richtete verheerende Schäden auf Obstplantagen an, Firmen meldeten Produktionsausfälle. Im südlichen Rheinland, in Ostwestfalen und im Münsterland fielen nach Angaben des Essener Wetteramts am späten Dienstag in wenigen Stunden bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter. "Es geht auch sehr durchwachsen mit Schauern und Gewittern weiter", sagte Meteorologin Claudia Glase.

Hagel zerstörte in einigen rheinischen Anbaugebieten die gesamte Apfel- und Kirschernte. "Bei einigen Kirschbäumen hingen nur noch Stängel und Steine an den Ästen", sagte Natascha Kreuzer, Sprecherin der Landwirtschaftskammer Rheinland, am Mittwoch. Viele Apfelbäume müssten gerodet werden. Der Gewitterregen drückte das Getreide auf zahlreichen Felder nieder. In der Eifel wurden Hagelkörner mit drei Zentimetern Durchmesser gemessen.

Alleine in Neuss rückte die Feuerwehr 280 Mal aus. "Wir haben geholfen, wo wir nur konnten", sagte Stadtbrandmeister Roland Wirth. In Münster gab es 130 Hochwasser-Einsätze, die Kölner Feuerwehr rückte in kurzer Zeit 50 Mal aus. Die Einsatzkräfte retteten zahlreiche Menschen, die mit dem Auto in überflutete Unterführungen geraten waren.

Stromausfall in Mönchengladbach

In Neuss stellten mehrere Firmen nach Angaben der Feuerwehr ihre Produktion während der heftigen Gewitter ein. Viele Haushalte mussten in Mönchengladbach rund eine Stunde ohne Strom auskommen. In Solingen bewahrte die Feuerwehr ein Haus mit Dutzenden Sandsäcken vor einer Schlammlawine. Rund 100 Schweine wurden im ostwestfälischen Petershagen in letzter Minute aus einem von einem Blitz in Brand gesetzten Stall gerettet.

In den nächsten Tagen erwarten die Meteorologen zahlreiche weitere Schauer und gelegentliche Gewitter bei Temperaturen bis 20 Grad. Die Sonne zeige sich erst am Freitag und Samstag vereinzelt wieder, berichtete Glase. Ab Sonntag ziehen mehrere Regenfronten über Nordrhein-Westfalen hinweg. Das Quecksilber sinkt dann auf kühle 16 Grad.

(RPO Archiv)
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