Kommunalwahl 2020 in Xanten Groß verlässt die CDU und will Bürgermeister werden

Xanten · Die Xantener CDU verliert ein führendes Mitglied: Rainer Groß legt alle politischen Ämter nieder und tritt aus der Partei aus, um als unabhängiger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl im nächsten Jahr anzutreten.

 Rainer Groß.

Rainer Groß.

Foto: RP/Markus Wernnig

Der Xantener Kommunalpolitiker Rainer Groß tritt nach mehr als 20 Jahren aus der CDU aus, um bei der Bürgermeisterwahl 2020 als unabhängiger Kandidat ins Rennen zu gehen. Er habe sich diese Entscheidung gut überlegt, in zahlreichen Gesprächen habe er viel Zuspruch erfahren, sagte der 58-Jährige am Freitag bei einem Pressegespräch. Er wolle sich den Bürgern als Alternative zu den Kandidaten der Parteien anbieten. „Ich glaube, dass ich für die Bürger eine Menge erreichen könnte.“

Mit Groß verliert die CDU ein führendes Mitglied in Xanten. Er war 1996 in die Partei eingetreten und hatte verschiedene Ämter übernommen, im Stadtverband war er unter anderem Beisitzer und stellvertretender Vorsitzender. Seit 2009 saß er im Rat und arbeitete in mehreren Fachausschüssen. Außerdem war er von 2009 bis 2014 zweiter Stellvertreter und in den folgenden Jahren erster Stellvertreter des Bürgermeisters. Darüber hinaus engagiert sich Groß in Vereinen und Verbänden.

Er habe in den vergangenen Monaten auch darüber nachgedacht, sich darum zu bewerben, Bürgermeisterkandidat der CDU zu werden, so Groß. Aber diese Option habe er verworfen, weil es bereits zwei Kandidaten gebe: Amtsinhaber Thomas Görtz und der stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende Daniel Ingendahl. Ein dritter Bewerber schade der Partei, sagte Groß. Außerdem hätten ihm führende Xantener Christdemokraten signalisiert, dass sie ihn als Bürgermeisterkandidaten nicht wollten. Namen nannte er nicht. Der Stadtverbandsvorsitzende Tanko Scholten war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die CDU stimmt Ende November darüber ab, ob Görtz oder Ingendahl ihr Bürgermeisterkandidat wird. Sie ist in dieser Frage zerstritten. Görtz kündigte an, dass er 2020 auf jeden Fall antreten wird – sollte die CDU ihn nicht nominieren, will er es aus dem Amt heraus tun. Groß hatte sich schon 2014 darum beworben, CDU-Bürgermeisterkandidat zu werden, aber gegen Görtz verloren.

Er verlasse die Partei aber nicht im Ärger, sagte der 58-Jährige weiter. Er wolle nur einen „sauberen Schnitt“ ziehen. Deswegen lege er auch sein Ratsmandat und alle anderen politischen Ämter nieder. Er habe mit anderen Parteien über eine mögliche Unterstützung seiner Kandidatur gesprochen, werde aber nirgendwo eintreten. „Ich trete als parteiunabhängiger und freier Kandidat an.“ Sollte er gewählt werden, sei er dann auch an keine Gruppierung gebunden und könne „mit allen im Rat der Stadt Xanten vertretenden Personen zusammenarbeiten“.

Groß beginnt seinen Wahlkampf gut vorbereitet. Ein Team unterstütze ihn, sagte er. Eine Homepage mit einem Wahlprogramm ist schon online. Darin benennt er vier Schwerpunkte seiner politischen Arbeit: den Wohnungsmarkt für junge Familien und Singles, Xantens finanzielle Situation, die Interessen junger Menschen und die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Dörfern. Groß hat auch schon einen Slogan für seine Kandidatur: Großes Herz für Xanten.

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