Aussendungsfeier erstmals ökumenisch Das Friedenslicht wird am Niederrhein verteilt

Xanten · In Xanten ist die Aussendung des Friedenslichtes gefeiert worden – erstmals ökumenisch. Jugendliche bringen es nun in die örtlichen Pfarreien am gesamten Niederrhein. In den Kirchen kann man sich das Friedenslicht dann abholen.

Von Generation zu Generation: Während der Aussendungsfeier wurde die Flamme des Friedenslichtes weitergegeben.

Von Generation zu Generation: Während der Aussendungsfeier wurde die Flamme des Friedenslichtes weitergegeben.

Foto: DPSG/Christian Schnaubelt

Es dauert nur wenige Minuten, bis am Dienstagabend in allen Bänken des gut besuchten Xantener Viktor-Doms Kerzen brennen und vorsichtig in der Hand getragen oder in großen Windlichtern sicher verstaut werden. Die Flamme, die sich an diesem Abend ausbreitet, wurde in Betlehem, dem Geburtsort Jesu entzündet, von dort aus wird sie als Friedenslicht überall auf der Welt geteilt.

Über Wien und Münster, wo zwei Abende vorher die Aussendung des Friedenslichtes in das Bistum gefeiert wurde, ist die Flamme schließlich am Niederrhein in Xanten gelandet. Von Pfadfindern wurde sie zum Altar getragen. Dort trugen einige Pfadfinderinnen und Pfadfinder der DPSG Wesel-Feldmark, die diesmal für die Gestaltung des Aussendungsgottesdienstes zuständig war, ihre Gedanken zum Thema Gewalt vor, bevor sie schließlich am Friedenslicht weitere Kerzen entzündeten und am Ende Alternativen zur Gewalt darstellten. Von ihren Kerzen aus wurde die Flamme schließlich, begleitet durch Musik der Band „Taktlos“, im ganzen Xantener Dom verteilt.

Erstmals seit Ausbruch der Pandemie konnten sich die mehreren Hundert, zumeist jugendlichen Besucherinnen und Besucher der Feier wieder zu diesem adventlichen Anlass im Dom treffen. Und es gab eine wirkliche Premiere: Zum ersten Mal wurde der Gottesdienst ökumenisch gefeiert – mit dem katholischen Weihbischof Rolf Lohmann und dem evangelischen Superintendenten Wolfram Syben am Altar.

Superintendent Syben hatte schon in seiner Begrüßung die Bedeutung des Lichtes betont. „Wir leben in einer finsteren Zeit, die uns die Dunkelheit der Welt brutal vor Augen führt“, sagte er. Doch die Menschen bräuchten das Licht, und daher sei die Aussendungsfeier ein gutes Zeichen: „Wir werden heute mit mehr Licht nach Hause gehen, als wir hergekommen sind“, sagte Syben.

Weihbischof Lohmann nannte die Jugendlichen „Lichtträger“. Wo Gewalt herrscht, herrsche auch Dunkelheit, erklärte er. Das ehrenamtliche Engagement, das zum Beispiel Pfadfinder und Messdiener leisten, sei hingegen „Licht für die Welt“. Christen hätten den Auftrag, die Welt nicht im Dunkeln zu lassen, sondern sie mit dem Licht von Betlehem zu erleuchten: „Da, wo wir bereit sind, Lichtträger zu sein, erleben wir, was Frieden heißen kann in einer friedlosen Zeit.“

Organisiert wurde die Aussendungsfeier durch die Pfadfinder von den Niederrhein-Bezirken der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) und dem Xantener Stamm der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) gemeinsam mit dem Regionalbüro West. In den kommenden Tagen wird das Licht in zahlreichen Pfarreien am Niederrhein verteilt oder zum Abholen bereitgestellt.

(bp)
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