Pfadfinderstamm Alfred Delp Neuss Ein Non-Stop-Alleingang für das Friedenslicht

Neuss · Neun Pfadfinder vom Stamm Alfred Delp aus Weckhoven nehmen an diesem Wochenende einiges auf sich, um in Wien das „Friedenslicht aus Bethlehem“ selbst abzuholen.

 Die Pfadfinder vom Stamm Alfred Delp holen das „Friedenslicht“ mit einer eigenen Delegation ab, um es in Neuss weitergeben zu können.

Die Pfadfinder vom Stamm Alfred Delp holen das „Friedenslicht“ mit einer eigenen Delegation ab, um es in Neuss weitergeben zu können.

Foto: Stephan Diener

Fast 1000 Kilometer hin und gleich wieder zurück: Neun Pfadfinder vom Stamm Alfred Delp aus Weckhoven nehmen an diesem Wochenende einiges auf sich, um in Wien das „Friedenslicht aus Bethlehem“ selbst abzuholen. Drei Mal schon haben sie das schon als offizielle Delegation des Erzbistums getan und das Licht in den Kölner Dom gebracht. Aktuell aber fremdelt der katholische Verband mit den Auftraggebern von einst und schickt  eine eigene Delegation. „Under cover“, wie Stammesvorstand Stephan Kiener raunt.

Aus seiner Sicht gibt es gute Gründe für diesen Alleingang: Anstrengung und Abenteuer. „Die Kinder erleben, dass es mit großen Mühen verbunden ist, das Friedenslicht zu holen“, sagt Kiener. So wie es auch mühsam sei, Frieden zu schaffen und zu halten. „Und auf Abenteuer steh`n wir Pfadfinder sowieso.“

Das begann am Freitagabend, als sich die Delegation mit ihrem Kleinbus in den Autobahnverkehr Richtung Süden einfädelte. Am Steuer lösten sich Ari Laprell, Hannah Gers, Joelle Nover und Sonja Fischbach aus der Leiterrunde ab. Damit die Strecke bis Wien ohne Zwischenpause gefahren werden konnte. Vor Ort gibt es am Samstag in der Neuottakringer Kirche „Zur Heiligen Familie“ einen Gottesdienst in den Sprachen all jener Delegationen, die dort das Licht für ihr Heimatbistum beziehungsweise ihre Landeskirche abholen. Nach einem Treffen mit den deutschen Delegationen in einem Gasthaus in Wien, wo – natürlich – Wiener Schnitzel serviert wird, geht es auch schon wieder zurück. Ohne ein Bett gesehen zu haben. Im Kleinbus. Nonstop. Eine Ochsentour. Trotzdem fanden sich mit Florentine, Nora, Justus, Lennard und Jonas schnell fünf „Juffis“ (Jungpfadfinder), die unbedingt mitfahren und mitleiden wollten.

Früher, erinnert sich Kiener, sei man auch schon mal nach Wien geflogen und zurück mit der Bahn gekommen. Doch weil auch die Schaffner es nicht mehr gerne sehen, wenn man mit einer offenen Flamme reist, bleibt nur das Auto. Unterwegs verwahrt wird das in Bethlehem entzündete und in Wien verteilte Licht in zwei Kerzenlaternen, die im Heck des Busses baumeln werden. Zwei – damit man nicht gleich wieder umkehren muss, wenn die eine mal an „Zugluft“ stirbt.

Geholt wird das Licht, um es als Friedensgruß weiterzugeben. Das geschieht in einem Aussendungsgottesdienst am Donnerstag, 15. Dezember, um 18 Uhr in St. Quirin. Dort kann es sich jeder abholen, muss aber eine Kerze mit- und sicher selbst nach Hause bringen. Nur Landesfinanzminister Marcus Optendrenk bekommt das „Friedenslicht aus Bethlehem“ frei Haus geliefert. Er ist der Oberboss vom Oberboss des Pfadfinderstammes – und da „liefert“ der doch gerne. Christoph Kleinau

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