„Wer wird Millionär“ Xantenerin gewinnt 64.000 Euro

Update | Xanten · Zwölf Fragen hatte Nina Heiming aus Xanten bei „Wer wird Millionär?“ richtig beantwortet, dann stieg sie freiwillig aus. Vorher erfuhr sie noch von Günther Jauch, warum seine Schwiegergroßmutter rückwärts aus dem Haus ging, wenn es geschneit hatte.

 Nina Heiming bei „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch.

Nina Heiming bei „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch.

Foto: RTL / Screenshot

Die Xantenerin Nina Heiming hat in der Quiz-Show „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch 64.000 Euro gewonnen. In der Sendung, die am Montagabend bei RTL ausgestrahlt wurde, hatte sie sogar die Chance auf 125.000 Euro, also auf fast doppelt so viel Geld. Aber nachdem Jauch die Frage und die vier Antwortmöglichkeiten vorgelesen hatte, entschied sich die Xantenerin, aus der Sendung auszusteigen und die 64.000 Euro mitzunehmen. Mithilfe von vier Jokern hatte sie vorher zwölf Fragen richtig beantwortet. Kein anderer Kandidat kam am Montagabend so weit wie sie. Eine andere Frau gewann 32.000 Euro, ein Mann 16.000 Euro.

Nina Heiming war vor ihnen an der Reihe gewesen. Sie hatte in der Ausgabe von „Wer wird Millionär“ vor zwei Wochen angefangen, allerdings kurz vor Ende der Sendung. Nachdem sie die ersten sieben Fragen locker beantwortet hatte, wäre es um 4000 Euro gegangen, aber dann ertönte die Tröte – die Sendezeit war zu Ende. Da eine Woche später die Dschungel-Show „Ich bin ein Star, holt mir hier raus“ gezeigt wurde, musste die Xantenerin zwei Wochen bis zur Fortsetzung warten, bis Jauch ihr die achte Frage stellte.

Damit begann die Sendung am Montagabend. Nina Heiming konnte sie beantworten, genauso wie die Fragen neun bis elf. Zweimal half ihr ein Joker. Dann folgte Frage Nummer zwölf, und Jauch wollte wissen. „In welcher Reihenfolge wurden diese großen Dichter 1729, 1749 und 1759 geboren?“ Folgende Antwortmöglichkeiten gab es: A – Goethe, Schiller, Lessing, B – Lessing, Goethe, Schiller, C – Schiller, Goethe, Lessing, D – Goethe, Lessing, Schiller. Nina Heiming holte sich Hilfe und fragte, wer im Publikum das wüsste. Zunächst meldete sich niemand. „Man muss ihnen Zeit lassen“, sagte Jauch. Dann stand ein Mann auf. Allerdings schränkte er direkt ein, dass er „vielleicht ein bisschen helfen“ könne, aber „ich würde mich nicht darauf verlassen“, und überhaupt: „Ich bin nur aufgestanden, weil sonst niemand aufgestanden ist.“

Aber der Mann aus Rüsselsheim konnte helfen. Goethe habe zur Zeit der Französischen Revolution 1789 gelebt, „und ich glaube, da war er noch nicht 60 Jahre alt“, könne also nicht schon 1729 geboren sein. Außerdem glaube er, dass Goethe und Schiller im Abstand von zehn Jahren geboren seien. „Also die Tendenz geht klar zu B“, sagte Nina Heiming. Aber Zweifel blieben. Deshalb nahm sie noch den Fifty-Fifty-Joker, bei dem zwei falsche Antworten weg falle. Übrig blieben die Optionen A und B. Die Xantenerin entschied sich für B und hatte Recht.

Darauf folgte die Frage Nummer 13 für 125.000 Euro: „Was wird im Fachhandel häufig in der galileischen Bauform angeboten?“ Als Antwortoptionen nannte Jauch: Sanduhr (A), Mundharmonika (B), Opernglas (C) und Leuchtglobus (D). „Das weiß ich nicht“, sagte Nina Heiming ehrlich. Sie könne nur spekulieren, ob es mit dem Globus zu tun habe, ihr erster Impuls sei jedoch Sanduhr gewesen. „Aber ich könnte auch da nicht sagen, warum“, meinte die Xantenerin und entschied: „Also lassen wir es.“ Jauch ergänzte. „Und freuen uns über 64.000 Euro.“ Bei einer falschen Antwort wäre die Xantenerin wieder auf 500 Euro gefallen.

Der Moderator fragte noch, welche Option sie denn als erstes gewählt hätte. „Die Sanduhr“, sagte Nina Heiming. „Falsch“, entgegnete Jauch. Auch ihre zweite und dritte Wahl – die Sanduhr und die Mundharmonika – wären falsch gewesen. „Alles richtig gemacht“, sagte die Xantenerin daraufhin, und Günther Jauch stimmte zu: „Besser geht es nicht.“ Tatsächlich wäre C, das Opernglas, richtig gewesen.

Vor der Frage hatte der Moderator die Kandidatin noch gefragt, was sie mit dem Geld anfangen wolle – egal, ob es 125.000 Euro oder 64.000 Euro werden sollten. „Zuerst eine neue Haustür“, sagte Nina Heiming und erklärte, dass die alte Haustür ihr nicht gefalle und sie auch nicht mehr dicht schließe. Jauch wollte noch wissen, ob es ihr auch um Sicherheit gehe, und erzählte dann eine Anekdote seiner Schwiegergroßmutter. Wenn es geschneit hatte, sei sie immer rückwärts aus dem Haus bis zur Gartentür gegangen, berichtete der 66-Jährige und fragte die Kandidatin: „Warum?“ Sie habe „keinen blassen Schimmer“, gestand Nina Heiming.

Seine Schwiegergroßmutter habe einmal in der Sendung „Aktenzeichen XY… Ungelöst“ gesehen, dass ein Einbrecher darauf geachtet habe, ob die Fußspuren im Schnee vom Haus weggeführt hätten, erzählte Jauch weiter. Daraus habe sie ihre Lehren gezogen: „Immer wenn Schnee lag, ist sie rückwärts aus dem Haus gegangen.“ Das Publikum und die Xantenerin lachten. Bestimmt sei nie jemand eingebrochen, sagte Nina Heiming, und Jauch nickte. Am Niederrhein würden solche Tricks weniger helfen. „Bei uns am Niederrhein schneit es nie“, sagte Nina Heiming. Ach ja, sie komme ja aus Xanten, erinnerte sich Jauch. Darüber hatten sie zu Beginn kurz gesprochen. Jauch hatte bei Xanten direkt an den Dom gedacht. Er kennt den Niederrhein ein bisschen, hat Verwandtschaft in Wesel und die Stadt daher immer wieder besucht.

Wenn man vor Jauch auf dem Stuhl sitze, fühle man sich wie in einer Unterhaltung und vergesse, dass man in einer Fernsehsendung sei, berichtete Nina Heiming am Dienstag unserer Redaktion. Mit den Fragen habe sie eher Pech gehabt. Sie sei Naturwissenschaftlerin. Aber aus den Naturwissenschaften seien keine Fragen gekommen, sondern zum Beispiel aus Geschichte und Literatur. Mit Zocken, den Jokern und doch noch etwas Glück sei sie aber weit gekommen. „Ich habe das Beste daraus gemacht“, resümierte die Xantenerin. „Der Abend war eine coole Erfahrung.“

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