Triathlon Gosebrink ist bei WM in Neuseeland dabei

Rheinberg · Der für das TT Rheinberg startende Triathlet gewinnt beim Half-Ironman in Tallinn das Rennen in seiner Altersklasse und darf nun im Dezember 2022 zur WM reisen. Im italienischen Cervia kann er sich zudem für den Ironman auf Hawaii qualifizieren.

 Jens Gosebrink hatte sich beim Ironman 70.2 in Tallinn schon auf der Radstrecke einen ordentlichen Vorsprung erarbeitet. So konnte er die Laufstrecke in aller Ruhe angehen und brauchte sich keine Gedanken machen.

Jens Gosebrink hatte sich beim Ironman 70.2 in Tallinn schon auf der Radstrecke einen ordentlichen Vorsprung erarbeitet. So konnte er die Laufstrecke in aller Ruhe angehen und brauchte sich keine Gedanken machen.

Foto: Stefan Dietze

Jens Gosebrink hat sein Ziel, sich für die Triathlon-Weltmeisterschaft zu qualifizieren, souverän erreicht. In Tallinn gewann der Weseler Triathlet, der für das Triathlon-Team Rheinberg startet, seine Altersklasse M35 in einer Gesamtzeit von 4:12,40 Stunden und hat damit das Ticket für die Titelkämpfe in Taupo, einer Stadt auf der Nordinsel von Neuseeland, wo die WM im Dezember 2022 stattfindet, in der Tasche. „Es war schon immer ein Traum von mir, dieses Land mal zu besuchen. Umso schöner, wenn ich es jetzt mit dem Sport verknüpfen kann“, sagte Gosebrink.

Der 36-Jährige war schon am vergangenen Freitag zu dem zwei Tage später anstehenden Wettbewerb in die estnische Hauptstadt gereist. Grund hierfür war die Unterstützung der Weseler Bernd Dickmann und Carina Fierek, die in Tallinn einen Tag vor dem Half-Ironmann von Gosebrink erstmalig die Langdistanz in Angriff nehmen wollten. „Sie haben das trotz des schlechten Wetters super gemacht und sind gut ins Ziel gekommen“, so Gosebrink. Er selbst hatte am Tag darauf wesentlich mehr Glück mit den Bedingungen. 20 Grad, sonnig, leichter Wind – viel besser hätte es nicht sein können.

Die 1900 Meter Schwimmen verliefen für Gosebrink mehr als zufriedenstellend. „Ich bin als Fünfter aus dem Wasser gekommen und konnte in der Wechselzone sogar noch drei Starter überholen“, sagte er. Und auch auf dem Rad lief es für ihn zunächst gut. Doch für das zügige Anfangstempo musste Jens Gosebrink ein wenig Tribut zollen, so dass er „zwischen Kilometer 40 und 50 ein kleines Tief“ zu überwinden hatte. Anschließend konnte der Weseler aber wieder zulegen, so dass er nach 2:15,40 Stunden vom Rad stieg und sich damit in seiner Altersklasse einen beruhigenden Vorsprung erarbeitet hatte.

Gosebrink war zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass ihm der Sieg in der M35 kaum noch zu nehmen war. „Ich war mir sicher, dass ich es bei einem Kilometer-Durchschnitt von vier Minuten gut zu Ende bringen würde“, sagte er. Und in der Tat bewältigte er die „harte, aber attraktive Strecke“ in 1:25,59 Stunden ohne große Mühe, siegte in seiner Altersklasse und erreichte in der Gesamtwertung den neunten Platz. Das nächste Rennen, das für Gosebrink nun auf dem Programm steht, kann der Ausdauer-Athlet jetzt relativ entspannt angehen. Denn in Duisburg, wo in drei Wochen der nächste Half-Ironman ansteht, hätte er die zweite Möglichkeit gehabt, den Sprung zur Weltmeisterschaft in Neuseeland zu schaffen. Doch da er die Qualifikation nun bereits in der Tasche hat, gibt ihm der dortige Wettbewerb die Gelegenheit, mit Blick auf seinen letzten Start in diesem Jahr noch „ein wenig was auszuprobieren“.

Duisburg wird also die ideale Vorbereitung für den Ironman am 18. September im italienischen Cervia sein. „Duisburg wird mir sicher einige Aufschlüsse geben, beispielsweise auch, wie viel Watt ich treten kann“, so Gosebrink. In Italien möchte er hinter ein weiteres Saisonziel einen Haken machen – die Qualifikation für den Ironman auf Hawaii im kommenden Jahr. Mit dem weltweit wohl bekanntesten und anspruchsvollsten Triathlon über die Langdistanz hat Jens Gosebrink „noch eine Rechnung offen“. Denn vor zwei Jahren, als er erstmals auf den Pazifikinseln mit von der Partie war, „habe ich sehr gelitten und war mit meiner Leistung nicht zufrieden“.

  Jens Gosebrink beim Zieleinlauf in Tallinn. Er freut sich auf die WM 2022.

Jens Gosebrink beim Zieleinlauf in Tallinn. Er freut sich auf die WM 2022.

Foto: Stefan Dietze

Sollte es tatsächlich etwas werden mit der Qualifikation für Hawaii, stünde Gosebrink allerdings vor einem kleinen Problem. Denn zwei Fernreisen zu Triathlon-Wettbewerben, die mit Neuseeland und Hawaii dann ja auf dem Programm stünden, wären für ihn auch eine Frage des Urlaubs und der Finanzen. „Da werde ich mich wohl für ein Rennen entscheiden müssen“, sagt Gosebrink, der nach dem Ironman in Cervia die „in Corona-Zeiten recht gut verlaufene Saison“ ausklingen lässt. Nächster Höhepunkt wäre dann erst wieder der Wesel-Marathon im Januar.

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