Altweiber 2023 So lief der Sturm aufs Rathaus in Xanten
Xanten · Xantens Bürgermeister Thomas Görtz wehrte sich tapfer, verlor aber gegen die „geballte Frauenpower“ der fast 140 Möhnen, die am Altweiber-Donnerstag zum Rathaus gezogen waren – zumal er noch „verdroschen“ wurde.
So schön war der Rathaussturm 2024 in Xanten
Was will ein Bürgermeister schon machen, wenn die Möhnen selbst Petrus auf ihrer Seite haben? Rechtzeitig zum Rathaussturm in Xanten verzogen sich die Wolken. So zogen fast 140 alte Weiber mit der Sonne im Rücken und der Unterstützung vieler Narren zu Bürgermeister Thomas Görtz. Er sei von der „geballten Frauenpower“ beeindruckt, habe aber „eine gute Mannschaft“ hinter sich – sie schoss sogar mit Konfettikanonen.
„Ich habe ein wenig aufgerüstet, um das Rathaus noch ein bisschen zu verteidigen“, sagte Görtz. „Auf keinen Fall gebe ich ohne Gegenwehr diesen Schlüssel her.“ Dazu hielt er den goldenen Rathausschlüssel in der Hand.
Es half trotzdem nicht: „Du hast jetzt genug gesprochen“, sagte Obermöhne Nadine Kretschmer unter lautem Jubel. Sie erinnerte an die vergangenen Jahre: Wegen der Pandemie war der Rathaussturm ausgefallen. „Zwei Jahre hatte er vor uns Ruh, Corona war schuld – wir sagen Buh. Doch das ist Gott sei Dank vorbei, jetzt geht sie wieder los – die Narretei.“ Und sie kündigte an: „Das Rathaus bald in uns’rer Hand, der Bürgermeister wird verband, gibt er den Schlüssel nicht freiwillig her, versohl ich ihm den Hintern sehr.“
Das müsse sie dann aber auch machen und nicht nur androhen, sagte Görtz – und beugte sich nach vorn. Die Obermöhne nahm ihren Schirm und „verdrosch“ den Bürgermeister. „Das war ein schlagendes Argument“, stellte Görtz fest. „Wir haben zwar Kanonen und haben geschossen, aber Du hast mir den Hintern verdroschen.“ Dann übergab er ihr den Rathausschlüssel: „Ihr Möhnen sollt die nächsten Tage die Macht haben.“
