Erreichung der Klimaziele: Bundestag beschließt Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Erreichung der Klimaziele: Bundestag beschließt Reform des Klimaschutzgesetzes

Karneval in Dawerkusen Der neue Herr des närrischen Lindwurms

Wermelskirchen · Simon Kempf übernimmt in diesem Jahr zum ersten Mal die Leitung des Rosenmontagszugs in Dabringhausen. Der Projektplaner ist in seinem Element – und freut sich, wenn es endlich losgeht.

 Simon Kempf ist der neue Zugleiter beim Rosemnontagszug in Dabringhausen.

Simon Kempf ist der neue Zugleiter beim Rosemnontagszug in Dabringhausen.

Foto: Jürgen Moll

Eigentlich liegt ihm dieser Moment, wenn er den Orden um seinen Hals noch mal richtet und dann auf den Festwagen klettert. „Das war immer der Höhepunkt der Session“, sagt Simon Kempf, „der Einsatz auf dem Wagen im Rosenmontagszug.“ In diesem Jahr bleibt der 49-Jährige aber am Boden. Er hat die Zugführung von Elke Fröhlingsdorf übernommen – eigentlich schon vor zwei Jahren.

Aber dann kam ihm die Corona-Pandemie dazwischen – sein erster Zug wurde abgesagt, der zweite erst gar nicht geplant. In diesem Jahr wird er seine Aufgabe im Dawerkuser Karneval nun endlich zum ersten Mal auch ausfüllen dürfen. „Der Rosenmontagszug war immer der schönste Teil im Karneval“, erklärt Kempf, „ich freu mich also sehr über das neue Amt.“ Zumal er ein „gut bestelltes Haus“ angetroffen habe.

Also marschiert Simon Kempf am Rosenmontag am Boden mit. „Das ist eine völlig neue Perspektive“, meint er. Und sicher werde ihm der Einsatz auf dem Wagen, das Kamelle-Werfen und Winken fehlen. „Aber diese neue Aufgabe liegt mir auch“, erzählt er. Denn wenn es um Projektplanung geht, dann sei er in seinem Element, sagt der Diplom-Ingenieur. Akribisch geht er die Punkte in den Projektlisten durch und hat in den vergangenen Wochen und Monaten immer mehr grüne Haken gesammelt.

Karneval Wermelskirchen 2024: Närrische Party in der "Centrale"
16 Bilder

Gute Laune beim Karnevals-„Warm-Up“

16 Bilder
Foto: Stephan Singer

„Am Anfang stehen die Genehmigungsanträge“, berichtet Kempf. Die Zusammenarbeit mit der Stadt sei richtig gut gelaufen. Danach stand die Einladung der Gruppen auf dem Plan. Mit der Rückmeldung ist er inzwischen sehr zufrieden: Es habe erst noch Unsicherheiten gegeben, ob alle Gruppen nach der Pandemie in den Rosenmontagszug zurückkehren. „Wir haben 19 Anmeldungen“, erzählt Kempf, „nur ein, zwei weniger als in den Jahren vor Corona.“ Er ist viel herumgefahren, hat neue Kontakte geknüpft, die Menschen hinter den Gruppennamen kennengelernt und Unterschriften persönlich eingesammelt. „Auch um ein Gefühl für dieses neue Amt zu bekommen“, sagt er.

Inzwischen hat der neue Zugführer auch Kontakt zur Feuerwehr und zum Deutschen Roten Kreuz geknüpft. Die Absprachen mit den Gastronomen am Straßenrand sind in trockenen Tüchern. Den Ablauf des Zugs hat er vor seinem geistigen Auge schon etliche Male durchgespielt. „Ich werde alles zusammenhalten, darauf achten, dass die Lücken nicht zu groß werden“, erzählt der neue Zugführer.

Karneval Wermelskirchen 2023: So schön war die erste Dawerkuser Hofburg-Party
24 Bilder

Bergische Tollitäten feiern in Dabringhausens Hofburg

24 Bilder
Foto: Stephan Singer

Dafür hat er die jecke Ausrüstung in diesem Jahr nicht nur um die Zugführer-Jacke, sondern vor allem um ein Funkgerät erweitert. „Wenn sich erstmal der Wagen beim Carpe Diem eingefädelt hat, haben wir die erste Herausforderung schon gemeistert“, weiß Kempf und blickt optimistisch auf seinen ersten närrischen Lindwurm an verantwortlicher Stelle. „Alles ist gut vorbereitet“, ist er sicher.

Wenn dann alle Kamelle und Strüßcher geworfen sind, hört die Arbeit für den Zugführer aber noch nicht auf: „Erst kommt der Räumtrupp, dann die Kehrmaschinen der Stadt“, berichtet er. Und danach wird dann auch Simon Kempf Straßenkarneval feiern – fast so wie früher.

Termine 2024: Die Karnevalszüge im Bergischen Land​
Infos

Die Karnevalszüge im Bergischen Land 2024

Infos
Foto: Jürgen Moll

Denn Simon Kempf und Ehefrau Nicole fühlen sich wohl in den Reihen der Jecken – nicht umsonst haben sie am 11.11.2011 geheiratet. „Als ich damals der Liebe und der Arbeit wegen nach Dabringhausen gezogen bin, haben wir schnell den Kontakt zum Karneval gesucht“, erzählt er. 2011 wurde Kempf ein Dawerkuser Klüngelköpp – aus Verbundenheit zu seinem neuen Zuhause und wegen der Geselligkeit. Sieben Jahr später beriefen ihn die Jecken in den Festausschuss. Seit dem kümmerte er sich um den großen Kinderkarneval, zu dem jedes Jahr rund 800 junge Jecken in die Mehrzweckhalle kommen. Auch dabei kam ihm seine Leidenschaft für Projektarbeit zugute. Nach 2018 und 2019 gibt er das Amt aber nun an Stephanie Bützer ab – der Zugführung zu liebe.

„In diesen Tagen haben wir natürlich alle Stress“, sagt Simon Kempf. Aber die Vorfreude steigt auch mit jedem Tag. Wie es künftig weitergeht? „Man muss das Rad des Rosenmontagszugs ja nicht neu erfinden“, befindet Kempf. Aber natürlich sei er offen für Ideen. Jetzt gelte es allerdings erstmal, sich auf den Rosenmontag zu fokussieren – und natürlich auf die vielen Feiern, die der Karneval in Dawerkusen endlich wieder mit sich bringe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort