Missbrauchskomplex Wermelskirchen „Seine Festplatte war gesichert wie eine Bunkeranlage“

Köln · Im Prozess zum Missbrauchskomplex Wermelskirchen wird durch die Aussage eines Kölner Kripobeamten deutlich, dass ein Zugriff auf Tatbilder- und Videos des Angeklagten Marcus R. nahezu unmöglich geworden wäre, wenn die Polizei ihn nicht am offenen Rechner gefasst hätte.

Der Angeklagte beim Prozessauftakt im Landgericht Köln im Dezember 2022.

Der Angeklagte beim Prozessauftakt im Landgericht Köln im Dezember 2022.

Foto: dpa/Oliver Berg

Als der Kriminalbeamte Carsten H. im Dezember 2021 die Festplatte von Marcus R. auf den Tisch bekam, war er eigentlich mit seinen Kollegen im Kölner Polizeipräsidium noch mit der Auswertung von Missbrauchsbildern- und Videos im Bergisch-Gladbach-Komplex beschäftigt. Die Menge an Dateien, die die Auswerter nun vor sich hatten, übertraf alles, was sie bis dahin gesehen hatten: 3,5 Millionen Bilder und 1,5 Millionen Videos hatte Marcus R. allein auf dieser einen Festplatte gespeichert. „Es waren ausschließlich Missbrauchsdarstellungen“, sagt Carsten H. „Da war kein einziges normales, harmloses Foto dabei.“