Kulturelle Bildung im Bergischen Land Die fünfte Schultour startet Ende Mai

Rhein-Berg / Oberberg · Zwei Jahre lief corona­bedingt nichts. Doch in diesem Frühjahr geht es wieder los: Das Juca veranstaltet die fünfte ­Schultour mit Musikern. Kooperationspartner sind zehn Schulen.

 In Anlehnung an die Salvatore Dali-Maske gestalteten Juca-Mitarbeiter dieses  Plakat. Damit soll der Anstoß gegeben werden, den Egoismus der vergangenen Jahre abzulegen und ehrlich ­zueinander zu sein.   Foto. Juca

In Anlehnung an die Salvatore Dali-Maske gestalteten Juca-Mitarbeiter dieses  Plakat. Damit soll der Anstoß gegeben werden, den Egoismus der vergangenen Jahre abzulegen und ehrlich ­zueinander zu sein.   Foto. Juca

Foto: Juca

In zehn weiterführenden Schulen in Kommunen des Rheinisch-Bergischen und Oberbergischen Kreises ist die Freude groß: Nach zweijähriger coronabedingter Abstinenz veranstaltet das Wermelskirchener Jugendcafé (Juca) wieder die beliebte Schultour. „Die Vorfreude ist nicht nur beim Juca-Team vorhanden“, sagt Juca-Leiter André Frowein. Mit auf die Schultour gehen die Musiker von Jonnes aus Ludwigsburg und JackSayFree aus der Schweiz. „Wir wollen kulturelle Bildung verbinden mit Ermutigung. Das sind die beiden Kernziele der ,Masken runter Hände hoch“-Schultour“, so Frowein.

Es ist die fünfte Schultour. Die erste startete 2016, zwei Jahre musste wegen Corona ausgesetzt werden. Inzwischen ist es ein Selbstläufer, denn teilweise sprechen Lehrer oder Schulleitungen, aber auch Schüler den Veranstalter nach den ersten Tourtagen oder beim anschließenden Festival an und fragen, ob sie nicht im nächsten Jahr auch bei ihnen vorbeischauen können. „So wird 2023 Kürten dabei sein“, kündigt Frowein an. Und wer sich nicht schnell genug anmeldet, hat das Nachsehen. Wie übrigens das Gymnasium Wermelskirchen. „Die Tour war so schnell ausgebucht. Wir informieren alle Schulen gleichzeitig, aber das Gymnasium hat sich nicht schnell genug gemeldet.“

Die Juca-Crew wie auch die Musiker besuchen Unterrichtsstunden in diversen Klassen. Dort stehen sie Rede und Antwort. Zum Abschluss eines Schultages erwartet die Schüler ein kleines Konzert der beiden Bands. Es gehe laut Frowein in erster Linie um Austausch zwischen Schülern und Musikern. „Jugendliche werden ermutigt, an ihren Träumen festzuhalten. Hierbei fordern die Musiker und ehrenamtlichen Mitarbeit die Schüler heraus, eine andere Blickrichtung in ihrem Leben zu wagen, kreativ, mutig und ehrlich zu sein und immer mit dem Fokus für jeden Einzelnen.“

 Der Singer und Songwriter Jonnes ist bei der Schultour dabei.  

Der Singer und Songwriter Jonnes ist bei der Schultour dabei.  

Foto: privat

Was bieten die Künstler ? Jonnes schreibt und singt, um die Gedanken des Herzens zu verstehen. Die Songs sind deutschsprachige Tagebucheinträge. Das Trio JackSayFree vermischt Electronic Dance Music mit Hip Hop-Beats und eingängigen Texten.

Die Schultour wird ein Jahr im Voraus geplant. André Frowein: „Wir hatten 2019 für 2020 alles organisiert, dann aber kam Corona.“ Mit den Schulleitungen sei abgesprochen worden, die Tour auf 2021 zu verschieben. Und ein Jahr später dann auf 2022. „Ende Januar haben wir mal vorsichtig angefragt, ob es eine Bereitschaft gebe mitzumachen. Wir bewegten uns damals natürlich in einer Glaskugel und konnten nur grob planen“, berichtet der Juca-Leiter. „Wir wollten wissen, wie die Schulen dazu stehen – die Resonanz war für uns überwältigend. Alle fanden, dass es zwar noch Corona-Herausforderungen geben könnte, aber dass die Wichtigkeit eines solchen außergewöhnlichen Schultages gestiegen sei.“ Der Bedarf sei also groß, sodass sofort mit der Planung begonnen wurde.

 „JackSayFree“ wurde für seine Musik mit Platin und Gold ausgezeichnet.  

„JackSayFree“ wurde für seine Musik mit Platin und Gold ausgezeichnet.  

Foto: privat

Zum Abschluss der zehntägigen Schultour findet in Wermelskirchen vom 16. bis 18. Juni das „Youthnited Festival“ von Jugendlichen für Jugendliche statt. Innerhalb des Fronleichnam-Wochenendes treten zwölf Bands an drei Tagen in der Scheune auf dem Festivalgelände Kuhler Heide auf. Die Jugendlichen organisieren unter Anleitung alles selbst. Die Veranstaltung ist barrierefrei und inklusiv.

Das Projekt wird gefördert vom Verein „LEADER“ Bergisches Wasserland und vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Die Förderung beträgt 90.000 Euro für die Jahre 2022 und 2023 zusammen. Die Schultour mit Festival kostet für die beiden Jahre rund 150.000 Euro. „Mit Spenden und viel ehrenamtlicher Arbeit schaffen wir die Finanzierung der restlichen 60.000 Euro.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort