Spendensammelaktion in Wermelskirchen gestartet Jugendfreizeitpark auf Bundesliga-Niveau

Wermelskirchen · Für das neue Projekt an der Balkantrasse startet jetzt die Spendensammelaktion. 175.000 Euro müssen zusammenkommen. Im Sommer soll mit den Arbeiten begonnen werden, 2020 wird die Anlage eingeweiht.

 So soll der Jugendfreizeitpark an der Dellmannstraße einmal aussehen. Rechts verläuft die geplante Verlängerung der Radtrasse durch Zenshäuschen.  Grafik: Stadt

So soll der Jugendfreizeitpark an der Dellmannstraße einmal aussehen. Rechts verläuft die geplante Verlängerung der Radtrasse durch Zenshäuschen. Grafik: Stadt

Foto: Stadt

Der künftige Jugendfreizeitpark an der Dellmannstraße zwischen der Fußgängerbrücke Am Wasserturm und Lidl wird rund 750.000 Euro kosten. Eine Anlage mit „Bundesliga-Niveau“, wie ganz stolz Bürgermeister Rainer Bleek gestern verkündete. Dank möglicher Fördermittel für das Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept gibt es viel mehr Geld für das Jugendprojekt als einst geplant: Die Kosten für Skaterfläche und Multifunktionsfeld belaufen sich auf rund 750.000 Euro. 70 Prozent werden laut Bleek aus Landesmitteln gefördert, so dass der Eigenanteil der Stadt 225.000 Euro beträgt. Ein Grundstock aus Spenden und Grundstück-Verkaufserlös ist mit 50.000 Euro vorhanden, so dass 175.000 Euro aus Spendenmitteln aufgebracht werden müssen. Denn aus dem Stadtsäckel gibt es kein Geld.

Am Freitag startete die Bürgermeister im Beisein der mitwirkenden Vereine die Spendensammelaktion. „Wir haben Bedarf an Jugendfreizeiteinrichtungen, um Wermelskirchen als attraktiven Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandort darzustellen.“ Dies hatte er tags zuvor dem Wirtschaftsgremium Wermelskirchen der IHK Köln dargelegt – natürlich auch in der Hoffnung, dass die Firmen spenden. „Klar ist allen Verantwortlichen in der heimischen Industrie: Es gibt einen eklatanten Facharbeitermangel. Der wird sich verschärfen. Aber mit einem guten Umfeld auch für junge Leute kann das abgemildert werden“ sagte der Bürgermeister.

 Die Spendensammler und Mitwirkenden (v.l.) Uwe Kaplan, Rainer Bleek, André Finger, Katja Töbelmann, Marco Lerch, Jonas vom Stein, Ute Kaplan, Frank Schopphoff.

Die Spendensammler und Mitwirkenden (v.l.) Uwe Kaplan, Rainer Bleek, André Finger, Katja Töbelmann, Marco Lerch, Jonas vom Stein, Ute Kaplan, Frank Schopphoff.

Foto: Udo Teifel

Mit dem generellen IEHK-Grundförderantrag, Ende Februar gestellt, wurde als erster Einzelantrag das Projekt Jugendfreizeitpark ausgearbeitet. Der Bescheid wird Mitte des Jahres erwartet, dann wird sofort mit den Arbeiten begonnen. So muss das Baufeld aufgeräumt und vorbereitet werden.

Die Spendenaktion läuft professionell mit Flyern an; Firmen werden nächste Woche angeschrieben, auf allen großen Stadt- und kleinen Vereinsfesten soll geworben werden. Spendendosen sind vorbereitet. Es wird eine Online-Spendentafel gebe, Urkunden, die Sozial Media-Präsenz wird ausgebaut. Und beim Saisonstart des AJZ am 31. August gibt es viel Live-Musik sowie eine Minirampen-Jam mit BMX-Fahrern und Skateboardern.

Wichtig ist allen Spendensammlern und Aktiven, den Skatern, Inlinern. BMX-Fahrern auf der Anlage sowie Basketballern, Streetballern und Inlinehockeyspielern auf der Multifunktionsfläche ein Eldorado zu schaffen. Bleek: „Eben einen sicheren Ort, wo Kinder und Jugendliche ihren Sport und ihre Freizeit sinnvoll gestalten können.“ Wobei heute noch nicht abzusehen ist, ob die Anlage aus Sicherheitsgründen eingezäunt werden muss. Jugendreferentin Katja Töbelmann: „Wir plädieren hier an die Eigenverantwortlichkeit der Vereine, so dass wir keine Einzäunung benötigen.“ Für Jonas vom Stein ein klare Sache: „Wir Vereine stellen uns dar, wir üben die soziale Kontrolle aus.“ Und Elternvertreter Uwe Kaplan meinte: „Wir wollen die Jugendlichen einbinden, ihre Eigenverantwortlichkeit entwickeln. Eben das Wir-Gefühl, dass es ihre Anlage ist. Dann passen die Kinder schon drauf auf.“

Nicht Teil dieser Spendenaktion wird die Radstation sein. Die soll quasi neben dem Zugang zum Lidl-Gelände entstehen. 40.000 Euro sind dafür eingeplant; Frank Schopphoff (ADFC) ist zuversichtlich, was die Finanzierung angeht: „Dafür gibt es aus der Regionale 2025 Mittel.“ Er begrüßt diesen Jugendfreizeitpark und erhofft sich Synergien. „So eine Anlage mit Radstation ist enorm wichtig auch für uns Radfahrer.“ Wenn der neue Baubeschluss für die Trasse durch Zenshäuschen gefasst ist, soll mit dem Ausbau der Radtrasse begonnen werden. Dann dürfte auch die Zeit der Schotterpiste zwischen Wasserturm und Lidl ein Ende finden.

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