WNKUWG-Fraktionchef Henning Rehse fordert „Das ist ein tendenziöses Herumfabulieren“

Wermelskirchen · Henning Rehse und Cornelia Seng werden sich so schnell nicht mehr einig. In einer Antwort auf Sengs Leserbrief attestiert der WNKUWG-Fraktionschef der Sprecherin von „Willkommen in Wermelskirchen“ das Verfassen eines „Pamphlets“. Rehse sorgt sich um die Kosten der Flüchtlingsunterbringung.

 Menschen begrüßen im September 2015 Flüchtlinge in Dortmund (Symbolbild).

Menschen begrüßen im September 2015 Flüchtlinge in Dortmund (Symbolbild).

Foto: dpa/Martin Meissner

Wenn es um das Thema „Flüchtlinge“ geht, sind die Fronten in Wermelskirchen verhärtet. Auf der einen Seite: Cornelia Seng, Sprecherin der Initiative „Willkommen in Wermelskirchen“. Auf der anderen Seite: Henning Rehse, Vorsitzender der WNKUWG-Stadtratsfraktion. Zunächst berichtete unsere Redaktion über Rehses Petition zur „Übernahme der Kosten für die Flüchtlingsunterbringung und -versorgung“. Darauf reagierte Seng mit einem Leserbrief, den die BM am 7. März veröffentlichte.

„Woher die genannte Zahl der Flüchtlinge in unserer Stadt kommt, bleibt völlig offen: Es scheint sich um eine persönliche Schätzung von Henning Rehse zu handeln“, schreibt Seng dort. Sie wisse, dass die Aufnahme von Flüchtlingen Geld koste. Allerdings könne sich ein reiches Land wie Deutschland das auch erlauben. „Als Bürger und Bürgerinnen von Wermelskirchen leisten wir uns Menschenwürde. Das ist eine Frage unseres eigenen Selbstverständnisses: Wir leisten es uns, mitfühlende und freundliche Menschen zu sein. Eben die ‚Kleinstadt mit Herz’“.

Rehse erklärt den Leserbrief von Seng in einer Antwort nun zum „Pamphlet“, dessen Intention im „tendenziösen Herumfabulieren“ liegt. Er beruft sich auf den aktuellen Doppelhaushalt. Dort hätten auch Bürgermeister Rainer Bleek und Kämmerer Dirk Irlenbusch hohe, ungedeckte Kosten durch die Unterbringung von Flüchtlingen beklagt. „Mit Sicherheit beide keine rechts-populistischen Hetzer“, wie Rehse feststellt. Rehse habe kein Problem, wenn sich Seng und ihre Helfer positionieren. Es gebe aber auch Millionen von Menschen, die diese Position nicht teilen. Dass er sich zu dieser Gruppe zählt, wird am Ende seiner Antwort deutlich. Dort unterscheidet Rehse eine „kleine Zahl wirklich politisch Verfolger“ von den restlichen „Wirtschaftsflüchtlingen“. Er wehre sich dagegen, dass die Arbeitnehmer ein zweites Mal wegen der „Merkel’schen Willkommenskultur“ abkassiert würden.

(mlat)
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