Schienenprojekt im Kreis Viersen Stadtrat mit Kompromiss zu S28-Vereinbarung

Viersen · Dass im neuen Entwurf der gemeinsamen Absichtserklärung von Kreis Viersen, den Städten Viersen, Willich und Mönchengladbach keine Rede mehr von der „Viersener Kurve“ ist, sorgte beim Viersener Stadtrat für Erstaunen. Wie die Bürgermeisterin nun handeln soll.

 Kreis und Stadt Viersen streben ebenso wie die Stadt Willich an, dass die S28 über Kaarst hinaus verlängert wird.

Kreis und Stadt Viersen streben ebenso wie die Stadt Willich an, dass die S28 über Kaarst hinaus verlängert wird.

Foto: Regiobahn

Nach einer rund 20-minütigen Beratungspause der Fraktionsvorsitzenden hatte der Viersener Rat am Dienstagabend einen Kompromiss gefunden: Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) soll die gemeinsame Absichtserklärung von Stadt und Kreis Viersen, den Städten Willich und Mönchengladbach, zur Westverlängerung der Regiobahn unterzeichnen – sie soll diesem  „Letter of Intent“ allerdings eine Resolution anfügen. Darin soll deutlich werden, dass die Stadt Viersen weiterhin eine Schienenverbindung über eine „Viersener Kurve“ ablehnt.

Seit Jahrzehnten regt sich vor allem in Mönchengladbach Widerstand dagegen, die S28 bis Viersen zu verlängern. In der gemeinsamen Erklärung zur gegenseitigen Unterstützung von regional bedeutsamen Schienenpersonenverkehrsprojekten ist nun unter anderem die geplante Trassenverlängerung festgehalten worden. Durch den Ausbau soll der Kreis Viersen besser an Düsseldorf angebunden werden.

Nach Kritik der Mönchengladbacher Politik am Entwurf der Erklärung wurden einige Formulierungen angepasst – Kostenpflichtiger Inhalt und der Punkt, in dem alle Unterzeichner die Viersener Kurve ablehnen, herausgenommen. Das habe ihn aufgeschreckt, sagte der Viersener CDU-Fraktionsvorsitzende Stephan Sillekens und betonte: „Wir werden weiterhin gegen diese Viersener Kurve auftreten.“ In diesem Punkt müsse nachverhandelt werden. Auch die FDP zeigte sich erstaunt, „dass die Viersener Kurve so leichtfertig aus dem Text gestrichen wurde“, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Stefan Feiter. Manuel Garcia Límia, Fraktionsvorsitzender der SPD, merkte an, diese Erklärung sei immerhin „deutlich mehr, als wir vor zehn, 20 Jahren hatten“. Um Einigkeit in Richtung Mönchengladbach zu demonstrieren, verständigten sich die Fraktionen darauf, eine Resolution anzufügen.

(naf)
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