Wissenschaftler aus Lobberich Studie – so viel Nazi steckte in Albert Steeger

Nettetal/Köln · 65 Jahre lang hat der Landschaftsverband Rheinland den Albert-Steeger-Preis verliehen. Damit ist jetzt Schluss. Der Preis bekommt einen anderen Namen. Der Grund: Neue Studien zeigen die Nähe des Lobberichers zum Nationalsozialismus auf. Jetzt will auch die Stadt Nettetal die Umbenennung ihrer Albert-Steeger-Straße prüfen.

 Albert Steegers Rolle in der NS-Zeit war Gegenstand einer Untersuchung des Düsseldorfer Historikers Alexander Friedman.

Albert Steegers Rolle in der NS-Zeit war Gegenstand einer Untersuchung des Düsseldorfer Historikers Alexander Friedman.

Foto: Verein für Heimatpflege Viersen

Die Nähe des aus Lobberich stammenden Volkskundlers Albert Steeger zu den Nationalsozialisten ist doch größer gewesen, als bisher angenommen. Deshalb hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) Abschied vom renommierten „Albert-Steeger-Preis“ genommen, mit dem seit 1956 zahlreiche Wissenschaftler für ihre Arbeiten auf den Gebieten der Rheinischen Landeskunde sowie für herausragende geistes- und naturwissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet wurden. Wie der LVR wird die Auszeichnung nun in „LVR-Wissenschaftspreis“ umbenannt, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Mit der Umbenennung wende sich der LVR „ganz bewusst gegen auch nur annähernde Verbindungen dieser in Wissenschaftskreisen äußerst renommierten Auszeichnung mit den dunkelsten Kapiteln deutscher Geschichte“, sagte Anne Henk-Hollstein (CDU), Vorsitzende des Landschaftsausschusses.