Grenzland Bürgerauto: Förderantrag im November stellen

Grenzland · Die drei Grenzlandkommunen wollen ein Bürgerauto einführen. Damit sollen Senioren oder Menschen mit Handicap flexibler werden.

 Kalle Wassong will das Bürgerauto an den Start Bringen.

Kalle Wassong will das Bürgerauto an den Start Bringen.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Das neue Mobilitätskonzept eines Bürgerautos für die drei Grenzlandkommunen Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten nimmt Fahrt auf.

Anlass dafür ist eine Fahrt von Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos), Vitalregion-Manager Sebastin Moritz und Roland van Zoggel vom Brüggener Verein Jedermannhilfe nach Oberreichenbach. In dem rund 2800 Einwohner zählenden Ort im Nordschwarzwald sind Bürgerautos bereits seit acht Jahren im Einsatz. Der dortige Bürgermeister Karlheinz Kistner stellte den Gästen aus dem Grenzland jetzt das Konzept vor.

„Diese Fahrt war sehr aufschlussreich“, sagt Kalle Wassong. Das System der Bürgerautos sei einfach, funktioniere „sehr analog“ per Handy und Eintrag in ein Fahrtenbuch. „Jetzt müssen wir prüfen, was wir davon übernehmen können“, meinte Wassong. „Wir wollen erstmal klein beginnen.“ So solle es zunächst ein Bürgerauto für alle drei Komunen geben.

Wird das Bürgerauto gefördert?

Das ist möglich. Das Mobilitätskonzept gehört zu den Projekten, die über die Vital-Region Schwalm-Mittlerer Niederrhein laufen. Zu dieser Vital-Region haben sich Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten zusammengeschlossen, um gemeinsame Vorhaben zu realisieren. Dazu können sie Fördergelder von der Bezirksregierung in Düsseldorfer erhalten.

Wie sieht der Zeitplan aus?

„Für ein Bürgerauto wollen wir den Förderantrag noch in diesem Jahr stellen“, erläutert Wassong. Er hoffe, dass der Antrag im November eingereicht werden könne. Zuvor sind noch Sitzungen geplant. So wollen sich etwa die drei Bürgermeister der Grenzland-Kommunen, – Kalle Wassong (parteilos) für Niederkrüchten, Michael Pesch (CDU) für Schwalmtal und Frank Gellen (CDU) für Brüggen – nochmals treffen und etwa überlegen, wie das Vorhaben Bürgerauto in ihren Kommunen realisiert werden könne. Unverzichtbar, so Wassong, seien dabei ehrenamtliche Fahrer. Ein möglicher Starttermin sei Ende des ersten Quartals 2020.

Wer kann das Bürgerauto nutzen?

Alle Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. „Ein Bürgerauto soll eine Alternative für mobilitätseingeschränkte Menschen, die sich etwa kein Taxi leisten können oder würden, sein“, erklärt Niederkrüchtens Bürgermeister. Das Ziel: Diese Menschen sollen damit im Alltag flexibler sein und etwa am kulturellen oder sozialen Leben teilnehmen können. Ein Bürgerauto sei nicht als Konkurrenz zum Taxi, Bürgerbus oder zum öffentlichen Nahverkehr zu verstehen, sondern als Ergänzung.

Wie funktioniert ein Bürgerauto?

In Oberreichenbach kann der Kunde das Bürgerauto per Anruf bestellen; er wird an der Haustür abgeholt. Je nach Entfernung wird eine Kostenbeiteiligung von zwei oder drei Euro pro Passagier fällig. Am Lenkrad des Bürgerautos sitzen ehrenamtliche Fahrer.

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