Bevölkerung im Kreis Viersen 2050: Welche Kommunen schrumpfen, welche wachsen

Kreis Viersen · Im Westkreis werden laut Bevölkerungsprognose vier Kommunen in den nächsten Jahren Einwohner verlieren. Eine Stadt aber soll hinzugewinnen.

 Eine neue Prognose zeigt auf, wie sich die Einwohnerzahlen in den Städten und Gemeinden im Kreis Viersen bis 2050 entwickeln werden.

Eine neue Prognose zeigt auf, wie sich die Einwohnerzahlen in den Städten und Gemeinden im Kreis Viersen bis 2050 entwickeln werden.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Die Einwohnerzahl des Kreises Viersen wird bis zum Jahr 2050 schrumpfen – von 298.536 (Januar 2021) auf 289.120. Das entspricht einem Rückgang von 3,2 Prozent. Das zeigt eine jetzt vom Statistischen Landesamt vorgelegte Kurzanalyse mit Ergebnissen der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung.

Dass der Kreis Einwohner verliert, ist nicht ungewöhnlich. Denn die Analyse zeigt, dass in NRW sowohl für Mittelstädte mit 20.000 bis unter 100.000 Einwohnern (minus 3,1 Prozent) als auch für Kleinstädte mit weniger als 20.000 Einwohnern (minus 4,9 Prozent) rückläufige Einwohnerzahlen absehbar sind. In den Großstädten ab 100.000 Einwohnern sei ein moderates Wachstum der Einwohnerzahl (plus 0,4 Prozent) zu erwarten, sagen die Statistiker. Doch im Kreis Viersen gibt es keine Großstädte, die Stadt Viersen ist mit knapp 78.000 Einwohnern die größte Kommune.

Nur drei Kreise in NRW können mit einem Bevölkerungswachstum rechnen: Euskirchen (plus 4,0 Prozent), Heinsberg (plus 2,7 Prozent) und Kleve (plus 2 Prozent). Die höchsten Rück­gänge werden im Kreis Höxter (minus 14,3 Prozent), im Kreis Olpe (minus 13,3 Prozent) und im Märkischen Kreis (minus 13,0 Prozent) erwartet.

Die Bevölkerungsprognose zeigt die Zahlen für alle Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Im westlichen Teil des Kreises Viersen sieht es so aus: Die Burggemeinde Brüggen (15.934 Einwohner) wird nach der Prognose der Statistiker bis zum Jahr 2035 auf 16.197 Einwohner ansteigen. Ab da gehen die Zahlen runter. Im Jahr 2050 soll Brüggen mit 15.782 Einwohnern knapp 2,6 Prozent weniger Einwohner haben als zu Beginn des Jahres 2021. Auf lange Sicht rückläufig entwickelt sich auch die Bevölkerung in Schwalmtal. Aktuell hat die Gemeinde 19.012 Einwohner, laut Statistischem Landesamt sollen es im Jahr 2050 nur noch 17.455 Einwohner sein – ein Rückgang um fast 8,2 Prozent. Die dritte Grenzlandgemeinde Niederkrüchten – aktuell 14.948 Einwohner – verliert bis 2050 laut der Bevölkerungsprognose tausend Einwohner. Das entspricht einem Rückgang von 6,9 Prozent. Ob das wirklich so kommt, darf zumindest bezweifelt werden – schließlich wird auf dem ehemaligen RAF-Flughafen das größte zusammenhängende Gewerbegebiet in Nordrhein-Westfalen entwickelt, sollen Hunderte neue Arbeitsplätze entstehen. Davon dürfte auch der Wohnort Niederkrüchten profitieren.

Doch nicht alle Kommunen im Westkreis verlieren Einwohner. Die Kreisstadt Viersen – aktuell 77.376 Einwohner – soll bis zum Jahr 2043 auf 79.555 Einwohner kommen, heißt es in der Bevölkerungsprognose. Ab da verliert Viersen zwar bis 2050 wieder Einwohner, aber nicht so viele, wie die Stadt zuvor hinzugewonnen hat. Insgesamt 79.434 Einwohner soll Viersen im Jahr 2050 haben, das sind knapp 2,7 Prozent mehr als heute. Die Seenstadt Nettetal – aktuell 42.438 Einwohner – gewinnt bis 2031 mehr als 300 Einwohner hinzu, kommt dann auf eine Bevölkerung von 42.775 Frauen, Männern und Kindern. Danach sinkt laut der Prognose die Bevölkerungszahl. Fürs Jahr 2050 gibt das Statistische Landesamt eine Einwohnerzahl von 41.817 an – ein Minus von 1,5 Prozent.

(mrö/msc)
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