Stadtteilentwicklung in Viersen Ein neuer Manager für Süchteln

Nils Kleemann besetzt im Auftrag der Stadt das neue Stadtteil-Büro. Der Bochumer möchte eng mit den Süchtelnern zusammenarbeiten.

 Der 32-jährige Nils Kleemann ist der neue Innenstadtmanager für Süchteln. Sein Büro ist an der Tönisvorster Straße 6.

Der 32-jährige Nils Kleemann ist der neue Innenstadtmanager für Süchteln. Sein Büro ist an der Tönisvorster Straße 6.

Foto: Nadine Fischer

Eine allzu empfindliche Nase darf Nils Kleemann derzeit nicht haben. Denn am Arbeitsplatz des neuen Innenstadtmanagers für Süchteln riecht es mehr als dezent nach frisch aufgebrachter Wandfarbe. „Wir sind noch ganz am Anfang“, sagt der 32-Jährige, „der Boden kommt auch noch rein, die Küche kommt noch rein“. Immerhin: Es gibt schon Tische, Stühle und Regale im neuen Süchteln-Büro an der Tönisvorster Straße 6. Für Kleemann reicht das vorerst, um seiner Arbeit nachzugehen. Dazu gehört jetzt vor allem erst Mal, die Süchtelner kennenzulernen. Denn gemeinsam mit ihnen möchte er den Stadtteil stärken.

Im Juli hatte Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) das Süchteln-Büro eröffnet, Tische, Stühle und Regale fehlten da noch. Das Büro ist Baustein des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes (Insek). Wie lässt sich die Nahversorgung verbessern? Wie lassen sich Touristen in den Ort locken, der Einzelhandel stärken, die Fußgängerzone attraktiver gestalten? Zu Fragen wie diesen bietet das Insek rund 50 Lösungsvorschläge. Diese Maßnahmen sollen bis etwa 2025 realisiert werden –– eine davon ist das Süchteln-Büro.

Seit Anfang August hat Kleemann in dem ehemaligen Ladenlokal an zwei Tagen pro Woche Sprechstunde. „Süchteln ist für mich ein Projekt von mehreren“, sagt der Bochumer, der für das Dortmunder Planungsbüro „Stadt und Handel“ auch Plettenberg im Sauerland betreut. „Es kommen immer mal wieder Bürger oder Händler rein, die Fragen stellen“, erzählt er. Manchmal ist er einfach Servicekraft, stellt den Kontakt zum Ortsbürgermeister oder zu Fachabteilungen in der Stadtverwaltung her. Er sieht sich aber auch als Netzwerker, der Gleichgesinnte zusammenbringt, um Ideen voranzutreiben. Um das leisten zu können, muss er natürlich erst Mal Kontakte knüpfen. „Ich bin noch dabei, mich bei Händlern und Gastronomen vorzustellen“, sagt der 32-Jährige.

Es gebe schon erste Ideen für Süchteln, erzählt Kleemann. So plane eine Arbeitsgruppe, Weihnachtsbeleuchtung für die Innenstadt zu organisieren. Um das zu finanzieren, soll der „Verfügungsfonds Süchteln“ angezapft werden. Der sei „das spannendste Projekt“, sagt Kleemann. „Weil wir damit die Attraktivität der Innenstadt steigern können.“ Das Konzept: Einzelpersonen oder Gruppen, die Ideen für Verschönerungsmaßnahmen haben –– das können etwa Sitzgruppen für die Fußgängerzone oder Bepflanzungen sein –– stellen einen Förderantrag. Ein ehrenamtlicher Beirat entscheidet dreimal im Jahr, welche Anträge gefördert werden. Bis zu 50 Prozent der Kosten können übernommen werden. „Ich habe die Anträge hier im Büro, man kann sie hier ausfüllen“, sagt Kleemann.

Natürlich hat er sich auch schon in Süchteln umgesehen. Sein Eindruck: „Wenn ich hier bin, ist es belebt. Es gibt auch nicht auffällig viele Leerstände.“ Die Leerstände, die es gibt, „würde ich gerne bespielen, zum Beispiel mit Ausstellungen“, sagt er.

Eine Stadtteilzeitung, ein Süchteln-Newsletter – auch das sind Ideen, die er weiter verfolgen möchte. So eine Zeitung könne mit einem eigens designten Süchteln-Schriftzug versehen werden, „einer Wort-Bild-Marke“, erklärt er. Die solle für Wiedererkennungswert sorgen. „In Plettenberg gibt’s das schon“, sagt Kleemann. „Aber ich will sowas nicht alleine entscheiden“, betont er, – sondern mit den Süchtelnern, die er jetzt nach und nach kennenlernt.

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