Schwalmtal Ein Wiedersehen nach 75 Jahren

Schwalmtal · Im Jahr 1944 gingen sie in die damalige Schwalmtaler Volksschule. Seitdem sahen sich die früheren Klassenkameraden regelmäßig wieder. Doch jetzt, 75 Jahre nach der Einschulung, gab es ein besonderes Treffen.

 Das Foto zeigt die Klasse der damaligen Volksschule Schwalmtal im Jahr 1951. Gemacht hat es der Vater von Schüler Gerhard Hohnen, der Fotograf war.

Das Foto zeigt die Klasse der damaligen Volksschule Schwalmtal im Jahr 1951. Gemacht hat es der Vater von Schüler Gerhard Hohnen, der Fotograf war.

Foto: Hohnen

Ein Frühstück zum „Kronjuwelen-Jubiläum“, sagt Gerhard Hohnen. Der 81-Jährige hat  mit der früheren Mitschülerin Marianne Leuthen (81) das Treffen der 1944 in der damaligen Schwalmtaler Volksschule eingeschulten Klasse organisiert. Von den damals 46 Schülern  sind 20 gekommen. „Wie es so ist, ziehen alle mit der Zeit anderswo hin“, sagt Hohnen. Auch deshalb sei es der Klasse immer wichtig gewesen, sich alle fünf Jahre zu sehen. Auch wenn nicht jeder jedes Mal Zeit hatte.

Auch beim Jubiläum fehlte eine wichtige Person: „Unsere Lehrerin Maria Bischofs-Schmitz, die  97 Jahre alt ist, konnte heute leider nicht kommen“, sagt Hohnen. Mit 22 Jahren hatte sie damals die Klasse übernommen. 2018 starb Josef van der Forst, der Initiator früherer Zusammenkünfte. Deshalb sei auch das für  2018 geplante Treffen  ausgefallen. „Beim Begräbnis von Josef beschlossen wir, dass wir uns 2019 zum Frühstück treffen. Marianne und ich haben zugesagt, dass wir uns darum kümmern.“ Denn es sei einiges an Vorbereitung gewesen: Aktuelle Adressen mussten gefunden, Einladungen erstellt und verschickt werden. Ein Treffpunkt musste gefunden werden.

Dass so viele gekommen sind, ist  keine Selbstverständlichkeit beim Geburtsjahr 1938, betonen Leuthen und Hohnen: „Da kommt man ja doch schon in ein Alter, in dem jeder so seine Wehwehchen hat.“

In der Runde hat jeder seine eigenen Rezepte, um sich fit und gesund zu halten. „Ich mache immer meinen Frühsport“, sagt Hohnen, der Motorrad fährt und zwei bis drei Mal im Jahr mit den Elmpter Bikern auf Tour ist. Heinz Pauen saß mit 22 Jahren zum ersten Mal in einem Rennwagen, einem Porsche – in Rennen startet er heute nicht mehr, „aber ich fahre im Training auf dem Nürburgring immer noch meine 240 Kilometer pro Stunde“, sagt der 81-Jährige. Marianne Leuthen engagiert sich in der Caritas und hat auch ihren Sport – einmal die Woche geht´s zur Wassergymnastik-Gruppe.

Nach dem vierten Jahr zerstreute sich die Klasse, da nicht alle bis zur einschließlich achten Klasse an der Volksschule blieben. Doch wie sehr haben sich die Mitschüler verändert? „Bei einigen denkt man sich, die sind so, wie man sie von früher kennt“, meint Hohnen. Es sei immer wieder spannend, in der Runde zusammenzukommen. An die Schulzeit erinnert sich Hohnen selbst noch gut – vor allem an die strenge Erziehung. Doch besser als die Schulzeit seiner Tochter sei das nicht unbedingt gewesen: „Das war viel zu streng und autoritär.“

 Gerhard Hohnen und Marianne Leuthen (r.) organisierten das Wiedersehen nach 75 Jahren, zu dem 20 Schüler kamen.

Gerhard Hohnen und Marianne Leuthen (r.) organisierten das Wiedersehen nach 75 Jahren, zu dem 20 Schüler kamen.

Foto: Julia Esch

Doch beim Wiedersehen ging es weniger um die strengen Zeiten – da wird sich ausgetauscht, was in den vergangenen sechs Jahren passiert ist. Hohnen: „Wir freuen uns, dass wir einen schönen Tag zusammen haben.“

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