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Leben in Schwalmtal Grüne werben für Handlungskonzept

Schwalmtal · Warum die Bündnisgrünen auf breiter Basis einen neuen Masterplan für Schwalmtal entwickeln wollen. Paul Lentzen und Jan Vander erläutern die Gründe.

 Die Gemeinde Schwalmtalhat sich durch neue Baugebiete wie entlang der Nordtangenten oder neue Firmenansieldungen verändert. Die Grünen schlagen deshalb die Entwicklung eines Masterplans vor.

Die Gemeinde Schwalmtalhat sich durch neue Baugebiete wie entlang der Nordtangenten oder neue Firmenansieldungen verändert. Die Grünen schlagen deshalb die Entwicklung eines Masterplans vor.

Foto: Daniela Buschkamp

Herr Lentzen, Herr Vander, die Grünen haben einen offenen Brief an alle Schwalmtaler, Politiker und die Verwaltung verfasst, indem Sie für einen Masterplan Schwalmtal werben. Warum ist das nötig?

Paul Lentzen Die kommunale Entwicklung Schwalmtals war in den vergangenen Jahrzehnten geprägt von tiefgreifendem Strukturwandel: Die angestammte Metall- und Textilindustrie fiel weg, viele Einzelhändler, Bäckereien und Metzgereien verschwanden. Eine vielfältigere Gewerbestruktur und Neubaugebiete sind entstanden. Das alles wurde planerisch im Wesentlichen Schritt für Schritt realisiert. Es ist ganz offensichtlich: Unsere Gemeinde entwickelt sich, allerdings fehlt ein klar formuliertes Ziel: Wo wollen wir hin? Wie soll Schwalmtal in Zukunft aussehen?

Wie wollen Sie die Schwalmtaler miteinbeziehen?

Jan vander Wir wollen versuchen, die verschiedenen Interessen sowie dem vielfältigen Bedarf aller Gemeindeteile und aller Menschen, die dort leben, gerecht zu werden. Wir wollen die Bürger schon jetzt darüber informieren und transparent machen, was wir vorhaben und sie nicht vor vollendete Tatsachen stellen. Nur dadurch können wir einer weiteren Politikverdrossenheit entgegentreten. Wir rufen jetzt die Menschen auf, ihre Ideen einzubringen.

Wie soll das Verfahren aussehen?

Lentzen Bürgermeister Andreas Gisbertz hat zu einem interfraktionellen Gespräch eingeladen. Allerdings gibt es dazu noch keinen Termin. Vielleicht können wir zu diesem Gespräch erste Ideen von Bürger mitnehmen. Wir wollen das nicht allein als Grüne beantragen, sondern gemeinsam mit allen Fraktionen im Schwalmtaler Rat entwickeln.  Der offene Brief soll eine Grundlage für einen gemeinsamen Antrag im Rat sein, vielleicht schon in der Mai-Sitzung. Die Themen wie Bauen, Kitas  oder Schule könnten dann in den  Fachausschüssen beraten werden. Wichtig ist uns, möglichst viele  Bürger von vorn herein  mitzunehmen.

Was sind für Sie  zentrale Fragen?

Lentzen Welche grundlegende Idee von Schwalmtal haben wir? Wofür steht die Gemeinde? Wie erhalten wir die Natur? Wie vereinbaren wir Lebensqualität und den Bedarf von Gewerbetreibenden, die unsere Arbeitsplätze schaffen und erhalten? Wie stärken wir die Lebendigkeit der Ortskerne, wie fördern wir Gastronomie, Zusammenhalt und kulturelle Vielfalt?
Vander Als Grüne spielt für uns der Schutz des Klimas eine übergeordnete Rolle bei allen Entscheidungen, etwa bei Baugebieten mit dem Fokus auf „cradle to cradle“ (Kreislaufwirtschaft).

Können Sie Beispiel nennen?

Vander Es fehlen Treffpunkte für junge und für ältere Menschen. Aber das ist nur unser Eindruck. Die Ideen sollen gemeinsam entwickelt werden. Wir wollen mit einem Ziel beginnen.
Lentzen Zwar wird in den Jugendtreffs, in den Sportvereinen und in den Kirchen sehr viel geboten, aber wir brauchen offene Begegnungsstätten.  Haus Gorissen könnte ein kultureller Anziehungspunkt  werden und damit auch die Gastronomie am Markt  fördern. Viele Ältere vermissen zudem Gastronomie als Treffpunkte. Die vorhandene Gastronomie müssen wir halten und fördern. Und bei Baugebieten müssen wir größer denken: Entlang der Nordtangente wird mit den weiteren Burghof-Abschnitten immer mehr gebaut. Dort muss nicht nur an die ausreichende Infrastruktur  für Autofahrer, sondern auch für Radler und Fußgänger gedacht werden. Dort und auch bei anderen Baugebieten sollte stärker der Bedarf an Kita-Plätzen berücksichtigt werden.

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